Denkmal gegen Corona
Die Kinder der Ferienbetreuung haben die Steine in den Beton gedrückt und damit das Denkmal gegen Corona fertiggestellt. NN-Fotos: Thomas Langer

ISSUM. Wie sich die Menschen in Krisenzeiten verhalten, kann viel über die Gemeinschaft verraten. In Issum zeigt sich, dass schon die Kinder nicht klein beigeben: Im Rahmen der Aktion „Issum bleibt bunt“ bemalten Grundschüler Kieselsteine, um Zuversicht, Lebensfreude, Solidarität und Zusammenhalt zu verbreiten. Jetzt wurden die klarlackierten Steine als Steinbeet an der Jugendbegegnungsstätte in Beton gegossen: So ist Issum nun um ein Denkmal gegen Corona reicher.

Die Beton-Aktion fand im Rahmen der Ferienbetreuung mit Kindern des Ganztages statt. Der Reihe nach drückten sie die bunten Steine – und davon gab es für alle mehr als genug – in die Betonmischung, die das Beet ausfüllt.

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Bei der Gestaltung der Steine ließen die Kinder aus Issum ihrer Fantasie freuen lauf. Freundliche (Monster-)Gesicher, Regenbögen oder Sonnen mit strahlenden Gesichtern. Aber auch altbekannte Figuren sind dabei, darunter der rosarote Panther oder die aus Animationsfilmen bekannten Minions. Damit drücken die Kinder das aus, was man in Krisenzeiten tun sollte: sich nicht unterkriegen lassen, Mut zeigen und zusammenhalten. Und bei alldem nicht die Lebensfreude vergessen!

Denkmal gegen Corona
Ein Denkmal gegen Corona: Ein Ausschnitt des Beets zeigt bereits, mit welcher Kreativität und Freude die Kinder gearbeitet haben.

Nicht nur als sie die Steine in den Beton drückten, auch beim Bemalen hatten die Kinder eine Menge Spaß, wie Jugendheim-Leiterin Biggi Saebisch weiß. Auch sie hat einige Steine bemalt. „Die Kinder und die Eltern fanden die Aktion super“, erklärt sie.  „Wir könnten wochenlang weiter Steine bemalen.“ Schon in den Sommerferien hätten die Kinder immer wieder ganz ruhig und vertieft ihre Kunst zu Stein gebracht. Die große Freude am Malen und die Begeisterung an anderen Angeboten des Jugendheims zeigen, dass die Kinder das vorleben, was sie mit der Aktion übermitteln wollen.

Das erklärte Ziel, den Menschen Mut zu machen, spiegelt sich auch im weiteren Verhalten der Kinder selbst wider. „Die Kinder hatten kein Problem damit, eine Maske zu tragen. Sie haben genau verstanden, dass es wichtig ist, sich zu schützen und dass der Virus nicht ungefährlich ist. Besser als manch Erwachsener, finde ich“, sagt Saebisch.

Mit dem Denkmal gegen Corona etwas Großes schaffen

Als Corona begann, wollte Saebisch mit den Kindern „etwas Großes“ schaffen. Inspiriert von den immer wieder und überall auftauchenden Steinreihen entstand schließlich die Idee zu diesem dauerhaften Steinbeet.

Von April bis jetzt lief schließlich die Aktion „Issum bleibt bunt“, für die das Jugendheim als Aufruf allen Grundschulkindern eine Postkarte schickte. Auch wenn sie sich durchaus noch mehr Teilnehmer gewünscht hätte, gerne auch Erwachsene, ist Saebisch glücklich mit dem Ergebnis. Mit einer Sache ist sie allerdings alles andere als glücklich. Schätzungsweise 15 bis 20 Steine wurden aus dem Beet gestohlen, dass zunächst auch als Abgabeort diente. „Das war der einzige Wehrmutstropfen während der Aktion“, sagt sie. Später holte das Team Steine in die Jugendbegegnungsstätte, um weitere Diebstähle zu verhindern.

Dankbar ist Saebisch hingegen der Gemeinde Issum dafür, dass sie das Steinbeet zulässt. Aber es ist auch eine ganz besondere Aktion zu einem besonderen Zweck: „Wir nehmen ein Stück grünes Beet weg, um etwas Dauerhaftes zu schaffen“, formuliert es Saebisch. Außerdem freut sie sich wahnsinnig über die Hilfe des Bauhofs, der nicht nur mit dem Beton aushalf, sondern im Sommer bereits zwei Gewürzbeete am Jugendheim anlegte. „Ich weiß, dass sie personell wirklich am Limit sind.“

Zum Abschluss der Aktion wird das Jugendheim noch, wie versprochen, Postkarten vom Denkmal gegen Corona an alle Grundschüler schicken. „Issum bleibt bunt“ war eine Aktion der Gemeinde Issum in Zusammenarbeit mit den Issumer Grundschulen.

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