SONSBECK. Noch nicht lange ist die Private Realschule Sonsbeck Teil der pädagogischen Welt in Sonsbeck und doch kann man ihr schon jetzt Erfolge bescheinigen – und mit weiteren rechnen. Nicht nur ist die Schule gut ausgestattet, auch der Unterricht stimmt. In einem Erste Hilfe-Schnupperkurs konnten die 17 Realschüler nun erste Berührungsängste mit dem Thema abbauen.

Der Kurs war ein ehrenamtliches Angebot der Sonsbecker Firma Ripkens-Training, die die Hilfsorganisation ISAR Germany und das Deutsche Rote Kreuz Weeze zur Unterstützung mit ins Boot holte, um den Schülern das Thema Erste Hilfe und Notfallsituationen näher zu bringen. Die Private Realschule Sonsbeck und Ripkens-Training arbeiten auch über den Kurs hinaus zusammen. So hat Ripkens den Sanitätsraum für mögliche Vorfälle ausgestattet, wird für und mit der zukünftigen 7. Klasse den Schulsanitätsdienst aufbauen und auch Schüler und Lehrer weiterbilden.

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Notfallsituationen beherrschen lernen

„Einer unserer Schwerpunkte ist die individuelle Förderung. Wir machen gerade in der fünften Klasse besonders viel und nutzen den Schnupperkurs, um zu zeigen, dass man in Notfallsituationen etwas tun kann und nicht wegschauen darf, sondern stattdessen beherzt hinschauen und helfen sollte“, sagt Schulleiterin Sonja Laarmanns.

Der Kurs habe herausgestellt, dass die Kinder Vorbehalte hätten. „Aber es hat sich gezeigt, dass heute einiges abgebaut wurde und man den Gruppenzusammenhalt stärken kann.“ So haben die Kinder erkannt, dass man den Notleidenden auch mal anfassen, dass man Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen muss. Gelernt haben sie auch, welche Informationen man beim Notruf weiterleiten muss. So nahm der Kurs nicht nur ein Stück weit die Angst vor Notsituationen, sondern stärkte auch das Selbstbewusstsein der Schüler.

Stefan Ripkens zeigt sich von den Schülern angetan: „Heute morgen waren sie sehr schüchtern, wurden aber von Sekunde zu Sekunde viel sicherer und trauten sich viel mehr, kamen aus sich heraus. Sie stehen den Gro­ßen in nichts nach.“ Schwerpunkt des Kurses war das Auffinden einer Person, die stabile Seitenlage und starke Blutungen inklusive dem Notruf.

Schwerpunkte und Ausstattung der Privaten Realschule

Ein Vorteil der Privaten Realschule Sonsbeck, nicht nur für den Kurs, ist sicherlich die überschaubare Schülerzahl, da ja gerade erst 17 Fünftklässler gestartet sind.  Sie  ermöglicht es den sechs Lehrern, intensiver auf ihre Schützlinge einzugehen und sie individuell zu fördern. „Das funktioniert hier gut. Wir haben auch einen engen Kontakt zu den Eltern. Die Kinder profitieren von dieser intensiven Betreuung und Zuwendung“, sagt Laarmanns.

Ein anderer Schwerpunkt der Realschule ist die Berufsorientierung, besonders bezogen auf Ausbildungsberufe, aber der Weg nach oben bleibt in jede Richtung offen. Hierzu kooperiert die Schule auch mit dem Berufskolleg des Kreises Kleve in Geldern.

Das dritte Standbein ist die Digitalisierung. Hier glänzt die Realschule mit ihrer modernen Ausstattung, vor allem in Kombination mit den kleinen Gruppen. Die bisher einzige Klasse zählt 17 Schüler, in Zukunft sollen es aber nie mehr als 25 Schüler pro Klasse werden, auch wenn später jeder Jahrgang zwei Klassen hat – die Zweizügigkeit ist nämlich ein erklärtes Ziel der Schule.

Digitalisierung, wo sie hilfreich ist

„Wir haben nach wie vor Schulbücher und auch mit der Hand schreiben wir. Aber wir werden Digitalisierung dort einsetzen, wo sie sinnvoll ist und den Unterricht unterstützt. Wir versuchen ein gesundes Maß zu finden“, sagt Laarmanns. Das ermögliche die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen, sowohl für die Kollegen als auch für die Schüler.

Jeder – Schüler und Lehrer – hat einen eigenen Laptop, für den sie verantwortlich sind. „Das funktioniert super“, sagt Laarmanns. Der Informatikunterricht bereitet die Schüler auf eine bewusste Nutzung vor, nicht nur des Geräts, sondern auch des Internets: Welche Seiten sollte man als Schüler aufsuchen und wo findet man Informationen?

Durch die gute Vernetzung sind – auch zu Coronazeiten – Gruppenarbeiten oder Homeschooling beziehungsweise im Sonderfall eine digitale Teilnahme am Präsenzunterricht der anderen möglich, indem der Schüler zugeschaltet wird.

In einem der Klassenräume sowie im Fachraum für Biologie und Physik gibt es statt der Tafel und dem Overheadprojektor ein mobiles interaktives Display, auf das bis zu sechs Laptop-Displays gespiegelt werden können, um etwa die Ergebnisse einer Gruppenarbeit zu zeigen. In einem zweiten Klassenraum gibt es außerdem eine Whiteboard-Wand. Dieser Raum kommt derzeit beim Religionsunterricht zum Tragen, wenn es verschiedene Gruppen gibt. Der stark ausgebesserte Fachraum besticht über sein interaktives Display und ein Whiteboard hinaus mit Versorgungsterminals für Strom, Datenkabeln, Gas und Sauerstoff. Die können von der Decke zu den Tischen herab- und anschließend wieder hinaufgelassen werden.

„Die bessere, qualitative Ausstattung hat für mich auch mit Wertschätzung zu tun, den Kollegen und den Kindern gegenüber. Ich werte Erziehung als wichtigen Aspekt und dazu gehört auch, dass sich die Menschen wohlfühlen. Und dazu trägt das bei“, erklärt Laarmanns.

Private Realschule: keine soziale Auslese

Da es kein Schulgeld gibt, zahlen Eltern freiwillige Beiträge entsprechend ihres Einkommens. Laarmanns betont dabei: „Wir betreiben keine soziale Auslese. Die Frage nach den Finanzen stellt sich erst nach der Zuweisung des Schulplatzes. Ob das Kind einen Platz bei uns bekommt, entscheiden wir aufgrund der Schulform-Empfehlung und des persönlichen Gesprächs mit Schülern und Eltern.“

Anmelden können Eltern ihre Kinder immer, auch während des Schuljahres. Normalerweise läuft es auf der Privaten Realschule Sonsbeck aber wie an anderen Schulen auch: Anmeldetermine gibt es im Februar, nachdem das Halbjahreszeugnis ausgegeben wurde. Über den Terminkalender auf der Homepage kann man einen Anmeldetermin buchen. 87 Prozent der Personal- und Sachkosten werden über das Land refinanziert. Die restlichen 13 Prozent bringt die Schule durch freiwillige Elternbeiträge und Spenden auf.

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