Thomas Kotulla verlässt die Lebenshilfe in Rees

Leiter des Berufsbildungsbereichs der Lebenshilfe in Rees geht nach 22 Jahren

REES. Wenn Thomas Kotulla von der Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit Handicap erzählt, weiß er wovon er spricht. „Ich kenne das Werkstatt-Leben seit 40 Jahren. Jetzt ist die Zeit, dass andere übernehmen“, sagt der scheidende Leiter des Berufsbildungsbereich (BBB) der Lebenshilfe Unterer Nieder­rhein (LHUN) und hat sich damit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Im Oktober 1997 kam Kotulla in das Unternehmen. Dreimal in einem Jahr habe er sich bis dahin schon bei der Lebenshilfe beworben – ohne eine Rückmeldung. Zu der Zeit arbeitete er in der Reeser Fachklinik „Horizont“. „Man wollte mich bei der Lebenshilfe wohl noch nicht“, sagt er schmunzelnd. Dann kam plötzlich doch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch, dessen Verlauf ihn überraschte: „Ich spürte, wie sich um meine Person bemüht wurde.“

-Anzeige-

Kotulla bei der Lebenshilfe von Beginn an “voll drin”

Es folgte rasch die Zusage, die er nie bereute. „Vom ersten Moment an, war ich voll drin“, sagt Kotulla. Seine Kollegen, das Arbeitsumfeld und die Möglichkeit den Berufsbildungsbereich mit seinen Ideen für die Bildungsteilnehmer weiter zu entwickeln – all das passte. „Es war eine tolle Zeit, die mich sehr geprägt hat“, sagt Thomas Kotulla heute.

Der Berufsbildungsbereich ist eine Fördermaßnahme für Menschen mit Handicap, um sie auf das Arbeitsleben vorzubereiten. Hier lernen sie ihre Stärken sowie Interessen kennen und bauen die für ihren beruflichen Werdegang aus – ähnlich wie eine klassische Ausbildung. Über 600 Menschen mit Handicap hat Thomas Kotulla so in den vergangen 23 Jahre begleitet und gefördert. Bis zuletzt trug er Verantwortung für elf Bildungsbegleiter. „Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich einen gut aufgestellten Berufsbildungsbereich übergebe“, sagt Kotulla.

Von der Elektrotechnik zur Pädagogik

So klar war der Weg zu Beginn seines beruflichen Werdegangs jedoch nicht. Thomas Kotulla startete nach dem Fachabitur seine Ausbildung zum Kfz-Elektriker dann ein Elektrotechnik-Studium. „Das war absolut nicht mein Ding“, wurde ihm schnell klar. Ein Praktikum in einem Kinderheim überzeugte ihn für die Pädagogik. Es folgten eine Erzieher- und Psychotherapieausbildung und der Einstieg in die Erwachsenenbildung. „Ganz aufhören, das möchte ich noch nicht“, sagt Thomas Kotulla.

Zweimal die Woche arbeitet er noch in der Werkstatt. „Ich freue mich darauf, wieder an der Basis tätig zu sein“, sagt Kotulla. Darüber hinaus freue er sich auf mehr Zeit fürs Reisen mit dem Wohnmobil und seinem Hobby: Offroad-Fahren. Am Ende der Bildungsmaßnahme im BBB erhalten die Teilnehmer immer ein Zertifikat. Zum Abschied im engsten Kollegenkreis erhielt auch er eins als Nachweis für seinen erfolgreichen Abschluss.

Vorheriger ArtikelCorona: Weiterer Indexfall in Klever Kita
Nächster ArtikelFaszinierender Bildband zu NRWs Flusslandschaften