REES. Die Reeser Wirtschaft soll einen Schub bekommen – mit Sandra Kimm-Hamacher. Am 1. Oktober tritt die 53-Jährige ihre Vollzeitstelle als zweite Wirtschaftsförderin an und bildet mit Heinz Streuff ein Duo. Die doppelte Personenkraft stärkt die Wirtschaftsförderung, indem sie sich nun breiter aufstellen kann. Eines zeichnet sich schon jetzt ab: Mit ihrer Erfahrung wird sie frischen Wind und neue Impulse in die Rheinstadt bringen.

Sandra Kimm-Hamacher wohnt nicht in Rees, sie lebt mit ihrem Ehemann und der 20-jährigen Tochter in Grieth und hat bereits so einige Fahrten mit der Fähre unternommen, kennt also beide Seiten. Der Standort Rees ist für sie äußerst vielversprechend: „Es gibt noch so viel Potenzial, das man nachhaltig entwickeln kann.“

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Die gelernte Diplomkauffrau studierte Marketing, Organisation und Arbeitsrecht. „Ich habe sehr viel Erfahrung in den Medien gesammelt sowie im Tourismusbereich“, erklärt sie. Im EU-Projekt „Culture and Castles“ hat sie mit einem kleinen Team den deutschen Tourismuspreis gewonnen und eine deutschlandweite Dachmarke aufgebaut. Eines betont sie dabei: „Ich arbeite im Team und gehe auf die Menschen zu. Und wenn ich neue Ideen habe, bringe ich sie gerne mit allen auf den Weg.“

Zuletzt arbeitete Kimm-Hamacher in Kevelaer, wo sie das Infrastruktur- und EU-Förderprojekt „Solegarten St. Jakob“ betreute. In einem Verlag in Bocholt führte sie die Digitalabteilung. „Dort habe ich gesehen, wie wichtig es ist, dass wir gut vernetzt sind.“ Fit sieht sie sich besonders darin, neue Ideen zu entwickeln, etwa in der Innenstadt. „Zum Beispiel wie man Baumaßnahmen betreuen oder Leerstände neu bespielen kann.“

Neue Impulse durch Kimm-Hamacher

„Frau Kimm-Hamacher sprudelt nur so vor Ideen. Da kommt wirklich ein Wirbelwind in unsere Stadt. Sie wird sich in Rees mit Herrn Streuff um die Themen Einzelhandel und Gewerbeansiedlung kümmern, aber auch mit den Zusammenschlüssen in den Dörfern Kontakt aufnehmen“, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers. Streuff stimmt zu: „Bei den anstehenden Projekten kann sie mit Sicherheit neue Impulse setzen.“ Im Bereich der Wirtschaftsförderung ist die Betreuung des Einzelhandels ein wesentlicher Punkt für Rees, auch über die Ansiedlung neuer Unternehmen hinaus.

„Wir haben ein sehr aktives Wirtschaftsforum, wo sich etwa 100 Unternehmen aus Rees zusammengeschlossen haben“, sagt Gerwers. Hier den Kontakt zu halten werde zu Kimm-Hamachers Aufgaben gehören, genauso die Werbegemeinschaft zu begleiten und Input zu liefern, zum Beispiel für Stadtfeste. Auch sollen die Dörfer in Zukunft wieder stärker einbezogen werden.

Eine zweite Wirtschaftsförderin stieß nicht überall auf Gegenliebe, stattdessen hatten Kritiker die Gründung einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) gefordert. Diese wäre laut Gerwers jedoch über das Ziel hinausgeschossen und hätte dem Rathaus gewissermaßen zu viele Elemente entzogen. „Wir hätten nur noch die Ordnungs- und Sozialverwaltung gehabt, der Rest wäre in die Gesellschaft transferiert worden.“ Aus dem Antrag habe man jedoch den Wunsch entnommen, mehr für die Wirtschaft zu tun.

Eine erste Idee verrät Kimm-Hamacher: ein Weihnachtsmarkt „to go“. Um trotz Corona und der vielen Absagen für die Menschen in der Vorweihnachtszeit ein entsprechendes Flair zu verbreiten, möchte sie mit dem Einzelhandel über einen bestimmten Zeitraum das anbieten, was es sonst auf den Weihnachtsmärkten gibt.

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