Susanne Klostermann
Im großen Saal, Kino 1, wird am 4. Oktober zum ersten Mal ein Nabu-Film gezeigt, der Einblicke in das Leben der Wiesenvögel in der Düffel ermöglicht. Darauf freuen sich (v.l.) Projektleiterin Susanne Klostermann, Kino-Chef Reinhard Berens und Ulrike Waschau, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit bei der Naturschutzstation Niederrhein.

KLEVE. Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard, die „Big Five“ Afrikas, können sie nicht begeistern. Die „Big Five“ des Niederrheins aber schon. Susanne Klostermann ist bekennender „Vogel-Nerd“. Ihr Herz schlägt für Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel, Bekassine und den Großen Brachvogel. Diese fünf Wiesenvögel spielen die Hauptrolle in einem Film, der am 4. Oktober im Rahmen der Sonntags-Matinee im Klever Kino gezeigt wird. Die zentrale Botschaft: Sind die Vogelarten erstmal ausgestorben, gibt es kein Zurück.

Der Untere Niederrhein erstreckt sich von Duisburg entlang des Rheins durch die Kreise Wesel und Kleve bis zur niederländischen Grenze. Die ehemals für Flusslandschaften typischen Auenwälder sind allerdings selten geworden. Auch naturnahe Gewässer gibt es weniger als zu den Zeiten, als der Rhein noch regelmäßig über die Ufer trat.

Stark geschrumpfter Bestand

Damit einhergehend ist auch der Bestand der Wiesenvögel stark geschrumpft. „Die Trockenheit ist aktuell unser größtes Problem“, erklärt Klostermann, Projektleiterin  von „Grünland für Wiesenvögel“ (EU Life + Förderprogramm) und Vorstandsmitglied der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein. Mit ihren langen Schnäbeln stochern die Tiere im weichen Boden, um Nahrung zu finden. Sind die Böden ausgetrocknet, haben sie kaum eine Chance. Einige Bodenbrüter könne man nur noch in ausgewiesenen Schutzgebieten finden, alarmiert Klostermann.
Diese werden zum Teil künstlich bewässert und unter anderem erst dann bewirtschaftet, wenn Uferschnepfe und Co. nicht mehr brüten und die Jungtiere das Nest verlassen haben. Ein verbliebener Wiesenvogel-„Hotspot“ ist die Düffel. Hier ist auch der 30-minütige Film entstanden, der einzigartige Einblicke in das Leben der Tiere bietet. „Wir haben hier einen wahren Schatz, den es zu beschützen gilt“, betont Klostermann und hofft, mit Hilfe dieser Aufnahmen möglichst viele Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren.
Neben den beeindruckenden Bildern erklärt der Film auch, was die Vögel zum Überleben benötigen und wie der Erhalt der bedrohten Arten gelingen kann. Er thematisiert auch die Bedeutung dieser Arten für das Gleichgewicht in der Natur. Schließlich dienen sie auch „Räubern“ wie Füchsen oder Greifvögeln als Nahrung.

Diskussion im Anschluss

Fast drei Jahre, von der ersten Planung bis zum Schnitt, arbeiteten die Macher an dem Film. „Der Kameramann hat sein Zelt aufgeschlagen und ist den Tieren sehr nah gekommen“, schwärmt Susanne Klostermann von den intimen Einblicken in die Welt der Wiesenvögel. Sie wird im Anschluss an die Filmvorführung gemeinsam mit Dietrich Cerff im Gespräch mit Thomas Ruffamnn weitere Informationen, etwa zu geplanten Maßnahmen, geben und auch für Fragen zur Verfügung stehen. Auf die Matinee freut sich auch Kino-Chef Reinhard Berens ganz besonders. Er sieht den Naturfilm als wertvollen Beitrag zum Artenschutz in der Region und hat dafür eigens den größten Kinosaal reserviert.
Beginn der Matinee ist am 4. Oktober um 12 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro. Es wird empfohlen, vorab Karten zu reservieren oder auch gleich zu kaufen unter www.kleverkinos.de/programm. Natürlich werden alle Abstands- und Hygiene-Regeln eingehalten.
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