Jugendverbände machen sich für einen ÖPNV für alle stark

Grüne Jugend, JuLis und JuSos unterstützen Landratskandidat Peter Driessen

KREIS KLEVE. Die Grüne Jugend, die Jungen Liberalen (JuLis) und die Jungsozialisten (JuSos) haben Vorstellungen. Vorstellungen, die den Kreis Kleve weiter voranbringen sollen. Vor allem der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ist ihnen ein wichtiges Anliegen, das sie im gemeinsamen Diskurs angehen wollen. „Wir haben dabei auch durchaus schonmal politische Differenzen, aber wir sind uns einig, dass es vorangehen muss. Dazu wollen wir gemeinsame Kompromisse finden“, sagt Elena Janßen von der Grünen Jugend im Kreis Kleve.

Wie ihre Stammparteien unterstützten sie zusammen ebenfalls den unabhängigen Landratskandidaten Peter Driessen (64). Auch sie sind der Meinung, dass das Kreishaus neuen, frischen Wind benötigt. „Landrat Wolfgang Spreen hat in der Vergangenheit vieles liegen und die Kommunen alleine gelassen, wie zuletzt bei den Leiharbeitern. Peter Driessen hat in den vergangenen 16 Jahren in Bedburg-Hau gezeigt, dass er gute Arbeit leisten kann. Zudem denke ich, dass er durchaus auch eine zweite Amtszeit machen könnte“, sagt Luca Kersjes von den JuLis.

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Die Jung-Politiker wollen mit Driessen als möglichen künftigen Landrat besonders den Öffentlichen Nahverkehr stärken. E-Mobilität, die Reaktivierung der Bahnstrecke von Kleve ins niederländische Nimwegen, ein Bus-on-Demand-System und die Schnellbuslinie SB58 nach Nimwegen stehen dabei vor allem im Fokus. „Die SB58 ist derzeit keine richtige Schnellbuslinie. Mit zirka 50 Minuten Fahrtzeit dauert sie einfach zu lang. Die Haltestellen müssen dort überarbeitet werden“, meint Janßen. Zudem brauche Kleve nicht nur eine direkte Zug-Verbindung nach Düsseldorf, sondern etwa auch nach Duisburg. „Dazu muss aber erstmal die Infrastruktur der Strecke überarbeitet werden, denn diese ist total veraltet“, meint Kirsten Schmitz, die als sachkundige Bürgerin bereits Mitglied der FDP-Kreistagsfraktion ist.

Bus-on-Demand-System

Ein Bus-on-Demand-System, bei dem ein Bus mit etwa acht Sitzplätzen auf Abruf zu einem bestimmten Ort bestellt werden kann, soll allen Generationen Tag und Nacht die Möglichkeit geben, von A nach B zu kommen. „Ein Night Mover für alle“, betitelt ihn Driessen. Dies sei auch notwendig, da laut aktuellen Berechnungen 2030 bereits 35 Prozent aller Kreis Klever 65 Jahre oder älter sein werden. „Dieses Konzept soll viel bedarfsorientierter als der Linienbus sein“, sagt Kersjes. Preislich solle es sich zwischen einer Mitfahrt im Taxi und einer im Bus orientieren – wobei auch die Bus-Preise möglichst sinken sollen. „Einige Freunde von mir können sich mit ihrem Taschengeld ein Bus-Ticket gar nicht leisten“, berichtet Maja Marbach von der Grünen Jugend im Kreis Kleve. Deshalb solle es eine Art vergünstigtes „Schoko-Ticket“ für alle geben. Ein weiteres Problem sei zudem, dass in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden kein Zug oder Bus mehr fahre. Dies solle das Bus-on-Demand-Konzept lösen.

Die drei Jugendverbände wünschen sich zudem, dass eine neue Gründer- und Start-Up-Kultur in Kleve entsteht. „Deshalb sind wir dafür, ein Technologie- und Gründerzentrum in Kleve zu errichten“, sagt Kersjes. Wichtig dabei sei, dass neue Gründer einen zentralen Ansprechpartner im kompletten Kreis Kleve haben. Die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve leiste zwar schon gute Arbeit, die aber noch weiter ausgebaut werden müsse.

Digitales Bürgerbüro

Die Verwaltung des Kreises Kleve solle darüber hinaus fortschrittlicher werden und ein digitales Bürgerbüro einrichten. Bisher könne man lediglich ein KFZ-Fahrzeug am online anmelden, ohne dafür das Straßenverkehrsamt aufsuchen zu müssen. Dieses System solle auch auf weitere Bereiche, zum Beispiel beim Beantragen eines neuen Personalausweises, ausgeweitet werden. Dass sowas online möglich sei, zeige das Straßenverkehrsamt bereits.

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