Ein gekürztes Kurzfilmfestival

Filmemacher und Kinofans aus Deutschland und den Niederlanden treffen sich am 5. September in Wesel

NIEDERRHEIN. Senta Berger wird dabei sein. Und Papst Franziskus. Natürlich nicht live im Scala Kulturspielhaus Wesel, aber auf dessen großer Leinwand. Beide spielen wichtige Rollen in zwei von vielen Kurzfilmen, die am Samstag, 5. September, beim dritten Niederrhein Filmfestival zu sehen sein werden.

Festivalleiter Stephan Hanf, Nicole Bach und Katrin Neumann freuen sich auf das Niederrhein Filmfestival in Wesel. Foto: M. Scholten

Mehr als 1.800 Filme haben die Regisseure und Produzenten aus Deutschland und den Niederlanden eingesandt, 17 davon haben es in den Wettbewerb geschafft und ein paar weitere in die große Abendgala.

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Plattform für Filmemacher

Eigentlich sollte das Grenzland-Filmfestival schon im März stattfinden, doch Corona-bedingt wurde es um ein halbes Jahr verschoben und außerdem auf einen einzigen Tag komprimiert. Die liebgewonnene Eröffnungsgala, die Partys und auch die Sonderaufführungen für Schulklassen müssen ausfallen, doch Festivalleiter Stephan Hanf ist froh, den deutschen und niederländischen Filmemachern überhaupt eine Plattform bieten zu können.
Statt 250 Zuschauern finden in diesem Jahr nur 80 Filmfreunde Platz im Scala Kulturspielhaus an der Wilhelmstraße 10. Abstandsregeln, Desinfektionsspender und die Außenluft-Lüftungsanlage des Scalas sorgen dafür, dass das Festival gesund und munter bleibt.

Preisverleihung ab 20.30 Uhr

Der Wettbewerb beginnt am Samstag, 5. September, um 14.30 Uhr, mit acht Kurzfilmen aus den Niederlanden, die erfahrungsgemäß für besonders originelle, unterhaltsame und teils auch skurrile Kinokunst stehen. Alle Beiträge werden im Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Um 17.30 Uhr starten dann die neun Wettbewerbsfilme der deutschen Regisseure. Felix Karolus gelang es, für sein wohltuend ruhiges Kennenlerndrama „Menuett“ große Namen wie Senta Berger und Thomas Thieme zu besetzen. Am Abend werden dann der beste deutsche und der beste niederländische Kurzfilm mit der silbernen Kopfweide und 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Die Jury setzt sich aus den Gewinnern des Vorjahres-Festivals zusammen. Doch auch die Zuschauer dürfen ihren Favoriten bestimmen. Auch der Publikumspreis ist mit 500 Euro dotiert. Die drei Preise werden ab 20.30 Uhr verliehen, unter anderem durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Außer Konkurrenz laufen zum Auftakt dieser Gala auch Beiträge von Filmemachern aus Wesel und Umgebung. Lars Böhnke, der beim Niederrhein Filmfestival 2018 gleich zwei Preise gewann, stellt seine neue Mongolei-Dokumentation vor. Lars Giesen aus Bislich und Sascha Dörger aus Mülheim nehmen die Zuschauer mit auf eine abenteuerliche Reise in den Vatikan. Wie schon in den Vorjahren wird Moderator David Zabel aus allen anwesenden Filmemachern wissenswerte Informationen über die Dreharbeiten herauskitzeln.
Tickets

Einzeltickets für die Nachmittagsvorstellungen und die Abendgala kosten jeweils 6,50 Euro, die Dauerkarte kostet 15 Euro. Tickets können auf der Internetseite www.niederrheinfilm.de oder im Scala Kulturspielhaus (Telefon 0176/80176380) bestellt werden. Wer schon Karten aus dem gestoppten Vorverkauf vom März 2020 hat, kommt damit auch am 5. September ins Scala oder kann sie gegen Tickets für das Niederrhein Festival im Jahr 2021 tauschen. Wer im März eine Dauerkarte für die ursprünglich angekündigten zwei Festivaltage gekauft hat, erhält nun, neben dem Eintritt, zwei Getränke-Bons.

Mit dem komprimierten Filmfestival will der Verein „Filmkultur am Niederrhein“ das kulturelle Leben im Scala wieder in Schwung bringen und den sonst stiefmütterlich behandelten Kurzfilmen eine Plattform bieten. In Corona-Zeiten kooperierte der Verein auch mit dem Weseler Autokino und Open-Air-Sommerkino, um vor den großen Hauptfilmen immer wieder Kurzfilme zu zeigen. (Michael Scholten)

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