GOCH. Ins 16. Jahr geht die Aktion „Offene Gärten im Kleverland“ nun schon – und auch zum Herbst 2020 soll es nach der Corona-Zwangspause im Frühjahr nicht anders sein: Zwar in kleinerem Umfang als gewohnt, aber trotzdem mit der Möglichkeit, viele verschiedene Gartenparadiese im Nordkreis zu entdecken.

„Das ist eine tolle Ini­tiative. Wir haben hier am Niederrhein viele kleine Schätze“, betont denn auch Dr. Joachim Rasch, Geschäftsführer Wirtschaft und Tourismus der Stadt Kleve, beim Pressegespräch im gARTen Atelier Peters in Asperden, an der Maasstraße. „Leider können nicht alle Gärten öffnen“, erläutert seine Kollegin Martina Gellert, Teamleiterin Tourismus, „in manchen Gärten lässt sich aufgrund der Größe der nötige Abstand einfach nicht einhalten und bei anderen Gärten gehören die Besitzer zur Risikogruppe.“ Dennoch sei sprichwörtlich für jeden etwas dabei.

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“Hotspot Biodiversität”

Und ein neues Emblem weist sogar auf einen „Hotspot Biodiversität“ hin, wie Anastasia Kufeld von der Gemeinde Bedburg-Hau berichtet. Biodiversität ist auch das Stichwort im gARTen Atelier Peters. Hier haben Pestitzide oder künstlicher Dünger keine Chance. „Wir haben unsere Gartenräume auf die Größe des Menschen zugeschnitten“, beschreibt Nicole Peters den Ansatz, den sie und ihr Mann Waldemar Kowalewski seit 2009 verfolgen, „wir hatten nicht den einen ,Masterplan‘, sondern haben den Garten peu à peu entwickelt.“ Zum Glück seien eine große Hainbuche, ein Wildkirsche und eine „Lindenhöhle“ schon vorhanden gewesen. Den vielen verschiedenen Pflanzen wurden Orte gegeben, die für deren Wachstumsbedingungen geeignet sind. „Südlage und sandiger Boden – das funktioniert nicht für wasserliebende Pflanzen“, weiß Nicole Peters.

So entstand zum Beispiel der Kiesgarten, in dem Pflanzen wachsen, denen das natürlich vorkommende Wasser durchaus genügt. Mit der zunehmenden Wärme im Sommer haben indes viele Gartenbesitzer zu kämpfen. „Für das nächste Jahr müssen wir uns etwas einfallen lassen“, so Nicole Peters, „und vermehrt auf Pflanzen ausweichen, die Sonne und Wärme vertragen.“

Etwas, das Gartenbesitzerin Silke Imig-Gerold nur bestätigen kann: „Es war jetzt der dritte Sommer ohne Regen – mit Präriepflanzen kommt man wohl weiter.“
Wer den Garten besucht, den sie gemeinsam mit ihrer Mutter hegt und pflegt, kann sich zum Beispiel auf 150 Rosensorten freuen, die zum Teil noch bis in den September hinein blühen. „Ein Jahr ohne Gäste geht gar nicht, hat meine Mutter gesagt“, lacht Imig-Gerold, „und so haben wir im September jeden Sonntag geöffnet.“ Genug Platz zum Abstandhalten sei auf jeden Fall vorhanden. Zwölf verschiedene Sitzplätze laden zum Verweilen ein. „Während des Lockdowns haben wir mit Steinen, die schon ewig herumlagen, einfach noch eine Terrasse gebaut“, erzählt Silke Imig-Gerold.

Detlev Schulz (Garten am Rheindeich) ist dann im nächs­ten Jahr mit von der Partie. Er ist dabei seinen Garten umzugestalten und hat allein für die Bodenverbesserung 25 Tonnen Kompost eingearbeitet – bei 8.000 Quadratmetern Gartengrundstück kommt da einiges zusammen. Beete wurden neu angelegt und Pflanzen an geeignetere Stellen umgesetzt. Belohnt wurde die Arbeit schon mit wachsender Artenvielfalt.

Insekten und Vögel lieben die Pflanzenvielfalt in den Gärten und sind zahlreich zu finden. „Es wird eben nicht nur auf das Wohlergehen der Menschen geachtet“, unterstreicht Anastasia Kufeld, „für die Tiere können Gärten ökologische Inseln sein.“ Dabei bedeute naturnahes gärtnern nicht Wildwuchs und den kompletten Verzicht auf Gestaltung. Claudia Kressin und Urs Hasler (Inselgärten Schenkenschanz) haben das eingangs erwähnte Emblem entworfen, das an den Toren der teilnehmenden Gärten zu finden ist. Weitere Informationen zu den offenen Gärten gibt es unter www.gaerten-kleverland.de

Gartentermine
August
Sonntag, 30. August:
gARTen Atelier Peters, Asperden
; Theinert, Kleve; 
Deckers, Kleve
September

Sonntag, 6. September:
Theinert, Kleve; 
Imig-Gerold, Bedburg-Hau
; Deckers, Kleve
Sonntag, 13. September:
gARTen Atelier Peters, Asperden
; Bruchergarten, Uedemerbruch; Imig-Gerold, Bedburg-Hau
; (Lucenz & Bender, Bedburg-Hau – Öffnung noch unklar); 
Theinert, Kleve; 
Viller the Garden, Goch-Viller
; Schloss Moyland, Hortensienführung um 16 Uhr
Sonntag, 20. September:
gARTen Atelier Peters, Asperden; 
Imig-Gerold, Bedburg-Hau
; Soeterbroek, Kalkar
; Theinert, Kleve
; Viller the Garden, Goch-Viller
Sonntag, 27. September:
Bruchergarten, Uedemerbruch; 
Imig-Gerold, Bedburg-Hau
; Viller the Garden, Goch-Viller
Oktober
Samstag, 3. Oktober:
Lucenz & Bender, Bedburg-Hau
; Reidelhof-Garten, Goch (Dämmerungsabend)
Sonntag, 4. Oktober:
Lucenz & Bender, Bedburg-Hau; 
Reidelhof-Garten, Goch
Sonntag, 11. Oktober:
gARTen Atelier Peters, Asperden
; Bruchergarten, Uedemerbruch

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