Realschule Sonsbeck auf der Zielgeraden

Betriebsgenehmigung der Bezirksregierung liegt vor, Lehrer und Schüler sind startbereit

SONSBECK. Hut ab – nach zweijährigem intensivem Einsatz hat der Träger- und Förderverein Private Realschule Sonsbeck am Dienstag, 21. Juli die Betriebsgenehmigung der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten.

Im Naturwissenschaftsraum der neuen Privaten Realschule Sonsbeck (v.l.): Rektorin Sonja Laarmanns, Elke Reichertz, Vorsitzende des Träger- und Fördervereins, Birgit Weibel und Käthe Quinders – auf dem Foto fehlen vom Vereinsvorstand: Markus Roß, Dieter Hackstein, Gregor Peters und Nadine Bagedain.
NN-Foto: Lorelies Christian

„Eigentlich haben wir ja schon alles“, zählt die Vorsitzende des Förder- und Trägervereins Elke Reichertz auf: „Das Schulgebäude, die Lehrer, die Schüler, nur die Genehmigung fehlte uns bisher noch.“ Und obwohl alle ganz fest an den Schulstart am 12. August 2020 geglaubt haben, konnte man doch die Steine purzeln hören, die nun vom Herzen fielen und wer genau hinhörte auch das Knallen der Sektkorken.

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Betriegsgenehmigung liegt endlich vor

Bei aller Freude klopfen sich die acht Leute aus dem Vorstand des Träger- und Fördervereins aber nicht auf die eigenen Schultern, sondern danken für alle Unterstützung, die sie erfahren haben. Ein großer Dank geht an die Gemeinde Sonsbeck, die sich ganz geschlossen hinter die Initiatoren gestellt hat und auch finanzielle Unterstützung gewährte. Und natürlich wäre ohne Rechtsanwalt Janbernd Wolfering und seiner kompetenten Beratung der Weg viel schwieriger geworden.
Für Käthe Quinders geht mit dem Schulstart ein großer Wunsch in Erfüllung: „Mir liegen die Kinder und die Schule in Sonsbeck schon immer am Herzen. Ich habe den Förderverein mit ins Leben gerufen, damit in Sonsbeck wieder eine weiterführende Schule angesiedelt werden kann.“
Ähnlich denkt auch Sonja Laarmanns. Die Sonsbeckerin war 20 Jahre lang an der Gesamtschule Goch tätig, nun ist sie Rektorin der neuen privaten Realschule. „Ich bin auch direkt in den Förderverein eingetreten, ich finde, eine Realschule passt zu Sonsbeck. Obwohl der Wechsel ein großer Schritt für mich ist, weil ich mich auch in Goch sehr wohl gefühlt habe, fühlt sich die Entscheidung richtig an und ich freue mich auf die neue Aufgabe.“

Sechs Lehrer und Rektorin Sonja Laarmanns

Ganz nach dem Motto „Sonsbecker für Sonsbeck“ erhält die Lehrerin auch Unterstützung von (pensionierten) Lehrern aus Sonsbeck, die wieder stundenweise unterrichten wollen. Insgesamt wird sie ein Team von sechs Lehrern leiten. Denn die Fächer Deutsch, Englisch, Sport, Erdkunde, Informatik, Mathematik, Biologie, Religion, Kunst und Geschichte müssen von entsprechenden Fachlehrern unterrichtet werden. „Wir können sogar katholischen und evangelischen Religionsunterricht anbieten“, berichtet Laarmanns stolz. Denn der evangelische Pfarrer Frank Bublitz aus Sonsbeck wird mit „einsteigen“.
Zum Start am 12. August sind bisher 17 Schüler angemeldet (es können sich noch weitere melden). Ihnen stehen zwei sehr große Klassenräume, ein komplett nagelneuer Naturwissenschaftsraum (von der Gemeinde finanziert) und die Turnhalle zur Verfügung.

Alles nigelnagelneu

Dem Förderverein gehört die gesamte Schule, die vorher die Hauptschule und zuletzt die Gesamtschule beherbergte. Im hinteren Teil ist alles komplett renoviert für die Eingangsstufe: neue Fenster, Schallschutzdecken, neue Türen, neue Böden, Ausstattung mit interaktiven Displays, weißen Tischen auf Rollen und grünen bequemen Stühlen. Jeder Schüler erhält seinen eigenen Laptop. „Wir wollen die Schülerinnen und Schüler in Eigenverantwortung und Selbst­organisation schulen und sie befähigen, Entscheidungen zu treffen“, ist eines der Ziele von Laarmanns. Dazu gehört auch die Fortbildung der Lehrer und die Schulung der Eltern im Umgang mit der neuen Technik.

Kooperationen mit
Sonsbecker Betrieben

Ein ganz wesentlicher Wunsch der Sonsbecker Initiatoren ist auch die Zusammenarbeit mit Sonsbecker Unternehmen. „Wir möchten von Anfang an gerne Begegnungen mit Betrieben organisieren und auf Dauer auch Praktikumsplätze vermitteln“, lautet ein Ziel, das bei den örtlichen Betrieben schon großen Anklang fand.
Auch wenn es sich um eine private Schule handelt, suchen Förderverein und Pädagogen das Miteinander im Ortsgeschehen. Elke Reichertz stellt die Pläne vor: „Zum ersten Schultag starten wir mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Schulhof. Die offizielle Einweihung wird‘s im Herbst geben. Dann sollen auch alle Interessierten eingeladen werden zum Tag der offenen Tür. Gerne würden wir auch am Martinszug teilnehmen und wir sind beim Offenen Adventskalender als Ausrichter mit dabei.“
Die Aufgaben sind verteilt: Elke Laarmanns ist zuständig für die pädagogische Arbeit, der Förderverein für die Gebäude (in einem zieht der Katholische Kindergarten ein), für die Mittelbeschaffung und die Öffentlichkeitsarbeit. „Wir sind auf einer Linie“ klingt es unisono.Lorelies Christian

 

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