SipTogether
Seine Vision hält Jan Hecker bereits in den Händen: Über das Smartphone sollen Nutzer sehen können, wer im Umfeld Lust auf ein Treffen hat. NN-Foto: Rüdiger Dehnen

GOCH. Eigentlich gehört Jan Hecker mit seinen 19 Jahren klassischerweise zur Generation „Social Media”. Auf seinem Smartphone befinden sich Apps wie Facebook, Instagram oder WhatsApp. Der Gocher schreibt mittels Messanger-Dienste mit seinen Freunden oder schaut sich in den sozialen Medien die neuesten Fotos seiner Freunde an. Doch dabei fehlt im etwas: Der direkte Kontakt. „Die heutige Generation ist zwar sehr vernetzt, aber auch sehr einsam”, sagt Hecker. Mit seiner App „SipTogether” möchte er das wieder ändern.

Die App, die derzeit noch in Arbeit ist, soll die Vorteile der digitalen Welt mit denen der realen Welt vereinen. „Bei Instagram zum Beispiel schaut man dem Leben seiner Freunde nur zu und man hat am Ende nichts davon. Das Soziale kommt dabei völlig zu kurz. ,SipTogether‘ soll dabei helfen, dass Personen sich online finden und in der realen Welt spontan treffen können. Denn ich bin davon überzeugt, dass man sich später an reale Erlebnisse erinnert und nicht an einen Chat”, sagt Hecker, der dieses Jahr sein Abitur am Collegium Augustinianum Gaesdonck abgelegt hat.

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Interaktive Karte

Die Nutzer der App sollen auf einer interaktiven Karte sehen können, wer in ihrem Umkreis Lust auf soziale Kontakte hat. „Das wollen wir auch noch in verschiedenen Freizeitgruppen aufteilen, damit Nutzer Mitstreiter für verschiedene Aktivitäten wie ein spontanes Tennisdoppel, eine Kneipentour oder ein einfaches Beisammensein finden können”, sagt der 19-Jährige. Damit biete „SipTogether” einen absoluten Mehrwert gegenüber den anderen, digitalen Apps: „Bei WhatsApp muss man sich bereits kennen und Telefonnummern ausgetauscht haben, um Kontakt zu aufnehmen zu können. Instagram oder Facebook sind primär darauf ausgelegt, sich online zu folgen. Ein Kennenlernen ist dort schwierig.” „SipTogether”, was inhaltlich übersetzt ein kleines Schlückchen zusammen heißt, soll diese bisher vorhandene Lücke schließen. Nutzer könnten dabei auf die kostenlose Basis-Version, oder auf eine Premium-Version, in der etwa unzählige Gruppen erstellt werden können.

Noch steht der Gründer allerdings am Anfang seines Schaffens. Gemeinsam mit Jonas Pfeifhofer aus Österreich und Weeraphong Sombatboon aus Kleve entwickelt er zurzeit eine Beta-Version der App. „Wir stehen ungefähr bei 30 Prozent”, sagt Hecker. Bis Ende des Jahres soll sie aber fertig sein und in Kleve oder Goch getestet werden. Hecker hofft jedoch, dass „SipTogether” anschließend im kompletten deutschsprachigen Raum an den Start gehen kann.

Datenschutzkonform

Seinen künftigen Nutzern verspricht der 19-Jährige aber schon jetzt, dass alles datenschutzrechtlich einwandfrei sein wird. „Wir werden nur die Funktionen verwenden, die wir auch benötigen. Dazu gehört der Standort, aber nicht etwa der Ton. Zudem verzichten wir auf Tracking und die Erstellung von Nutzerprofilen für Werbezwecke”, sagt Hecker. Die Daten würden lediglich anonymisiert zur Optimierung der App genutzt werden. Bei der Verwendung könnten Nutzer zudem entscheiden, wer sie finden und ihnen damit eine digitale Einladung schicken kann.

Crowdfunding-Aktion

Um die App weiter auf den Weg zu bringen, hat Jan Hecker eine Crowdfunding-Aktion gestartet. Online unter www.siptogether.de/startnext können Interessierte die Entwickler finanziell unterstützen. Als Gegenleistung erhalten sie eine Premium-Version, ein Shirt oder ein Hoodie. Das Geld soll in die Entwicklung der App fließen und mit ihr verbundene Kosten abdecken.

 

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