KERKEN. Coole Tricks, jede Menge Bewegung und dabei mit anderen Spaß haben. 50 Kinder und Jugendliche aus Kerken konnten sich an zwei Tagen in einem kostenlosen Workshop am Skaten versuchen. Die Gemeinde veranstaltete ihn mit Innogy als Sponsor. Für die Organisation und weitere Umsetzung holten sie den Verein „Skate-Aid“ ins Boot. Das Besondere an der Aktion: Alles war kostenlos. Die Leihausrüstung, das Essen, sogar eigene T-Shirts und Skateboards bekamen die Teilnehmer geschenkt, damit sie das Erlernte auch nach dem Workshop zu Hause weiter umsetzen können.

Am ersten Tag konnten die jungen Skater noch den Skatepark der Gemeinde Am Aermen Düwel benutzen, wie auch die anliegende Straße, die extra für den Workshop abgesperrt wurde. Wegen des unbeständigen Wetters ging es tags darauf jedoch in die Turnhalle an der Dennemarkstraße. Alles jedoch kein Beinbruch: Skate-Aid brachte unter anderem mobile Rampen mit, um auch in der Turnhalle die richtigen Bedingungen zu schaffen.

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Hier galt es allerdings, die Kinder und Jugendlichen in einzelne Gruppen aufzuteilen, um den Hygienestandards gerecht zu werden: Während die einen etwas Theorie lernten, machten sich die anderen mit Bewegungsübungen warm. Der Verein war mit vier Mitarbeitern vor Ort, um die Kinder anzuleiten, ihnen zu helfen und sie zu betreuen.

Workshop nach zwei Tagen ausgebucht

Die Aktion war ein voller Erfolg. „Der Workshop war innerhalb von zwei Tagen ausgebucht, das Telefon hat nur geklingelt“, erzählte Bürgermeister Dirk Möcking sichtlich gut gelaunt. Er freute sich außerdem darüber, dass Innogy die Aktion unterstützt hat, wo doch so viele Veranstaltungen, wie die Stadtranderholung des Kreises, coronabedingt ausfallen müssen. „Die Ferien sind jetzt da, einen besseren Start kann ich mir nicht vorstellen“, sagte er.

Der Workshop war schon länger in der Pipeline, sollte eine Ergänzung zur regulären Stadtranderholung werden. Innogy sorgt seit etwa zwei Jahren schon für solche Skate-Workshops. Dafür sprechen sie Bürgermeister in verschiedenen Regionen an. In den Ferien, in denen sie immer stattfinden, sind dieses Jahr 18 Skate-Workshops in sechs Kommunen geplant. „Es ist ein Renner, Skaten ist noch immer sehr präsent“, erklärte Frithjof Gerstner vom kommunalen Partnermanagement bei Innogy. Als sie das Format damals ausprobiert hätten, sei es eingeschlagen wie eine Bombe. Außerdem liege der Fokus hier nicht nur auf dem Sport, sondern auch auf der sozialen Entwicklung. „Das Kind wird gestärkt. Jeder definiert sein eigenes Ziel“, erklärte Gerstner.

Gerstners Aussagen kann Jonas Steinert, Workshop-Koordinator von Skate-Aid, nur zustimmen. „Der Bewegungsdrang der Kinder ist immer da.“ Es sei ein in der Gruppe umsetzbarer Individualsport, bei dem sich alle gegenseitig antreiben könnten. „Auch Kreatives und Körpergefühl wird dabei gefördert“, ergänzte er. Skateboard-Tricks anderer Kinder würden sie anspornen, es ebenfalls zu lernen: „Das ist freiwilliges Lernen. Das ist in der Schule oft nicht so“, sagte Steinert.

Projekte in aller Welt

Skate-Aid existiert seit 2009 und setzte bereits viele Projekte auf der ganzen Welt um: So wurden bereits Skateparks in Ländern wie Mosambik, Bolivien, Indien und dem Sudan errichtet. Laufende Projekte gibt es zum Beispiel in Syrien, Ägypten, Nepal und Uganda. „Wenn man es schafft, mitten in einem Kriegsgebiet, wo die Kinder nichts haben, einen Skatepark zu bauen, ist das eine unglaubiche Erleichterung für sie. Sie können dann wieder Kinder sein. Das, finden wir, ist das Allerwichtigste“, fasste Steinert zusammen.

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