GOCH. Sanierung oder Neubau – das war die Frage, die für die in die Jahre gekommene Dreifachturnhalle der Gesamtschule Mittelkreis in Goch seit einiger Zeit im Raum stand. Nun hat sich der Zweckverband der Gesamtschule Mittelkreis, dem die Kommunen Bedburg-Hau, Goch, Kalkar, Kevelaer, Uedem und Weeze angehören, mit deutlicher Mehrheit für einen Neubau entschieden.

„Bei einer Sanierung kommt oft Unvorhergesehenes zutage“, so Uedems Bürgermeister Rainer Weber, Vorsitzender der Verbandsversammlung. Man habe bei der Entscheidung auch die Kosten für die nächsten Jahre im Blick behalten müssen. Diskutiert wurden in der Versammlung verschiedene Varianten, eben auch ein Neubau.

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Machbarkeitsstudie für verschiedene Varianten

Für die Halle, die aus dem Jahr 1970/71 stammt, wurde 2013 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben; je nach Ausbauvariante wäre eine Sanierung mit 5,5, Millionen Euro Gesamtkosten höher zu Buche geschlagen als ein kompletter Neubau. Nun liegen die Kosten der Gesamtmaßnahme bei rund 5,2 Millionen Euro, die auf die Mitgliedskommunen aufgeteilt werden. Grundlage für den Verteilungsschlüssel der Kosten sind die jeweiligen Schülerzahlen (Bed­burg-Hau 42, Goch 741, Kalkar 72, Kevelaer 51, Uedem 100, Weeze 77).

Der Lageplan zeigt, welche baulichen Veränderungen in nächster Zeit anstehen. Oben links (graues Feld) die Ballsporthalle, die einen neuen Umkleide- und Sanitärbereich bekommt. Foto: privat

Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft GO! schildert den geplanten Ablauf: „Die neue Halle wird auf dem bisherigen Parkplatz gebaut, direkt neben der alten Halle. Erst dann erfolgt der Abriss der alten Halle. Der Neubau des Umkleide- und Sanitärbereichs an der Ballsporthalle erfolgt anschließend. Schließlich wird auf dem Gelände der alten Halle der Parkplatz angelegt.“ So werde es im laufenden Schulbetrieb keine Nutzungseinschränkungen geben. Die Ballsporthalle, errichtet 2007/2008, soll auch während der Bauarbeiten für den Sportunterricht genutzt werden. Um sie später auch weiterhin zu nutzen zu können, muss aber der Sanitärbereich erneuert werden: „Hier gibt es technische Probleme“, berichtet Wolfgang Jansen. Die alte Dreifachturnhalle hatte mit der Zeit immer mehr „Baustellen“, unter anderem die auf dem Dach befindlichen 54 Lichtöffnungen – ein Tor für Undichtigkeiten. Hier sei Wasser eingedrungen. Außerdem hätten sich Balken durchgebogen, im Winter musste deshalb der Schnee vom Dach entfernt werden. Und: „Im Moment ist es einfach günstiger neu zu bauen, als im Bestand zu bauen“, erklärt Wolfgang Jansen. Anfang 2021 soll die Ausschreibung für die Gesamtmaßnahme erfolgen, danach rechnet man mit zehn bis zwölf Monaten Bauzeit. Die Fertigstellung ist für 2022 vorgesehen. „Die ersten Pfähle sind eingeschlagen, jetzt können wir weitermachen“, freut sich Wolfgang Jansen.

Rainer Weber (l), Vorsitzender der Verbandsversammlung, und GO!-Geschäftsführer Wolfgang Jansen (r) erläutern die Pläne. Die Ausschreibung soll Anfang 2021 starten. NN-Foto: CDS

Auf Wunsch der Schule wird die neue Halle mit den Außenmaßen 50 x 45 Meter zudem als Versammlungsstätte für bis zu 800 Personen nutzbar sein. So könnten dort größere Veranstaltungen im Rahmen der Schulgemeinschaft, wie Abitur- oder Abschlussfeiern stattfinden. Die jetzige Dreifachturnhalle kann aus bautechnischen Gründen nur mit maximal 199 Personen genutzt werden. „Es ist primär eine Halle für die Schulgemeinschaft“, unterstreicht Wolfgang Jansen, „keine Stadthalle für Goch.“

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