Kulturscheune
Das Team der Kulturscheune am Schlösschen Borghees freut sich schon auf die baldige Eröffnung der neuen Theaterbühne. NN-Foto: SP
EMMERICH. Es war ein langer Weg, dessen Ende nun aber ersichtlich wird: Seit vielen Jahren kämpft der Förderverein Schlösschen Borghees um die Umgestaltung eines direkt neben dem Schlösschen liegenden ehemaligen Pferdestalles zu einer Kulturscheune. Nun nimmt diese Gestalt an: Mithilfe von Unternehmen, aber auch in Eigenregie gehen die Arbeiten dort gut voran. Wenn alles weiterhin nach Plan läuft, könnte die Kulturscheune Ende September fertig sein.
An insgesamt vier Wochenenden haben 14 ehrenamtliche Helfer die Wände des ehemaligen Pferdestalles mit insgesamt drei Tonnen Lehm versehen. „Lehm sagt man nach, dass er auch für Laien gut zu verarbeiten ist. Das hat sich in diesem Fall auch bewahrheitet“, sagt Architekt Patrick van Holt. Nun müsse noch die Innendämmung gemacht werden, ehe mit einer weiteren Schicht Lehm der Oberputz angebracht werden könne. Der Innenausbau und das Streichen der Fenster von außen sollen dann bis September abgeschlossen sein. „Am Charakter der Scheune wollen wir nichts verändern. Auch die Gitter an den Fenstern bleiben“, betont Anke Neubauer, erste Vorsitzende des Fördervereins Schlösschen Borghees.

Große Bühne

Herzstück der Kulturscheune am Schlösschen Borghees soll die Bühne werden, vor der 72 Sitzplätze Platz finden sollen. Judith Hoymann und Sandra Heinzel vom Tik Figurentheater aus Emmerich haben diese bereits geplant. „Die Bühne wird uns die Arbeit erleichtern und sie auch ein Stück weit noch professioneller machen“, ist Hoymann überzeugt. Zwar sei das Schlösschen Borghees ein wunderbarer Ort, aber es sei nicht für jede Veranstaltung gleichermaßen gut geeignet. „Das Schlösschen ist sehr lichtdurchflutet, was für Fotoausstellungen beispielsweise sehr schön ist. Für unser Figurentheater muss der Raum allerdings dunkel sein“, erklärt Heinzel. Die Kulturscheune biete diesbezüglich allerdings ab Herbst perfekte Bedingungen. Zudem bekommen die beiden Puppenspielerinnen hinter der Bühne einen festen Requisitenraum. Endloses auf- und abbauen soll dann auch ein Ende haben.
In der Kulturscheune sollen allerdings nicht nur Aufführungen des Tik zu sehen sein. „Wir wollen sämtliche kulturelle Veranstaltungen anbieten“, sagt Neubauer. Das Hauptaugenmerk liege zwar auf Theateraufführungen, aber auch Konzerte oder Kabarettveranstaltungen seien denkbar. Das Schlösschen Borghees ist in dieser Hinsicht ja bereits eine feste Instanz. „Wenn die Kulturscheune eröffnet ist, bietet der Platz hier noch viel mehr Möglichkeiten. Dann können sogar zwei unterschiedliche Veranstaltungen hier stattfinden, ohne dass sie sich gegenseitig stören“, sagt Hoymann. So sei etwa die Durchführung einer Ausstellung im Schlösschen gleichzeitig mit einem Kindertheater möglich. Die Kulturscheune profitiere zudem vom Flair des Schlösschen, das mit seinem Café auch den Besuchern der Kulturscheune erhalten bleibe.

Langes Warten auf Nutzungsänderung

Dass der Förderverein mehrere Jahre um die Kulturscheune kämpfen musste, hatte vor allem bürokratische Gründe. „Wir mussten alleine vier Jahre auf die Nutzungsänderung der Scheune warten. Man kann nicht so einfach das Tier raus- und den Menschen reinholen“, erklärt Neubauer. Erst danach habe man überhaupt einen Bauantrag stellen können, der wiederum einige Zeit benötigte. Der Vorstand des Fördervereins betont aber, dass die Stadt Emmerich stets kooperativ und hilfsbereit gewesen sei. Das Projekt wurde zudem vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
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