Auch Angelika Jacobs, Verbundleitung der Diakonie-Tagespflegen im Kirchenkreis Kleve, näht für den Fall, dass die Lieferung der Mundschutzmasken noch länger ausbleibt. Foto: privat

GOCH/GELDERN. Die Diakonie im Kirchenkreis Kleve wartet, wie derzeit viele weitere Einrichtungen auch, dringend auf die Lieferung von Mundschutzmasken und anderem Hygienematerial. Das alles wurde vom Land Nordrhein-Westfalen zwar zentral geordert, doch auch dort wartet man immer noch auf die wichtige Lieferung.

So geht die Diakonie in Zeiten der Corona-Krise einen kreativen Weg, um den Mangel an Mundschutzmasken wenigstens teilweise auszugleichen. Sie ruft die Menschen mit Zeit und Möglichkeit dazu auf, sich an der Herstellung von „Behelf-Mund-Nasenschutz“ (BMNS) zu beteiligen und damit den wichtigen Dienst der ambulanten Pflegefachkräfte im Kirchenkreis zu unterstützen.

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Welle der Hilfsbereitschaft

Dazu verweist die Diakonie auf eine einfache Näh- und Pflegeanleitung für solche Masken, die von der Stadt Essen und der Feuerwehr Essen online gestellt wurde (zu finden unter www.essen.de/gesundheit/coronavirus_6.de.html). „Ich bin überwältigt von der Welle der Hilfsbereitschaft“, freut sich Angelika Jacobs, Tagespflegeverbundleitung der Diakonie im Kirchenkreis Kleve, „aktuell nähen 16 Damen und Herren für uns.“ Die ersten „Lieferungen“ sind auch bereits eingegangen. Abgeben kann man die fertigen Masken an den Häusern der Diakonie in Goch, Brückenstraße 4, und in Geldern, Ostwall 20.

Baumwollstoffe

„Man braucht keine großen Näh-Kenntnisse“, berichtet Jacobs, „es sind nur gerade Nähte; das kann nach einmal Anschauen wirklich jeder.“ Am besten geeignet seien Baumwollstoffe, zum Beispiel einfache Bettlaken, die mindestens bis 60 Grad waschbar sind. „Vor dem ersten Gebrauch im Pflegebereich werden die Masken zudem von uns gewaschen, einfach um ganz sicher zu gehen“, so Angelika Jacobs. Um den ambulanten Pflegedienst mit Früh-, Mittag- und Spätschicht im Zwei-Tages-Rhythmus aufrecht zu erhalten, braucht es übrigens 600 Masken – 300 pro Tag. „Denn ausgetauscht werden muss von Kunde zu Kunde und wenn die Masken feucht geworden sind“, erläutert Angelika Jacobs. „Diese Masken ersetzen mit Sicherheit nicht die FFP-2 Masken“ fährt Jacobs fort, aber: „Sie können beim Kontakt mit den Kunden zumindest einen gewissen gegenseitigen Schutz vor Tröpfchenflug bieten.“

Vor kurzem hat Angelika Jacobs beim Zollamt Emmerich noch einen Karton mit FFP-2-Masken abholen können. „Die hatte ich im EU-Ausland, in Norwegen bestellt.“ Aber auch diese Quelle ist inzwischen versiegt. Bis dato gebe es keine Information darüber, wann das vom Land georderte Material eintreffe, was für den Kreis Kleve vorgesehen sei und in welchem Verhältnis dann verteilt werde, so Angelika Jacobs. „Es ist alles noch in der Schwebe.“

Wer Fragen zum Näh-Projekt hat und sich gerne beteiligen möchte, kann sich an Angelika Jacobs, unter Telefon 02823/93 02-11, wenden.

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