Dieter Nuhr sendet Grüße ans Niederrhein Filmfestival

WESEL. „Das wäre Ihr Preis gewesen“, müsste auf der Postkarte mit einem Foto der Silbernen Kopfweide stehen und dann an die Filmemacher aus Deutschland und den Niederlanden gesendet werden. Denn auch das 3. Niederrheinfilmfestival, das am 27. und 28. März geplant war, muss verschoben werden. 

Dieter Nuhr bleibt seiner Heimatstadt verbunden Foto: privat

Das Festivalteam befand sich gerade auf der Zielgerade. Die Filmemacher, die es in den Wettbewerb geschafft haben, waren bereits eingeladen, die Hotelzimmer gebucht. Nur bei der Bestellung der Bahntickets waren die Organisatoren vorsichtig, dafür waren die Flyer gedruckt, Plakate bestellt und Banner aufgehängt. Heute sollten die Festivalflaggen am Bahnhof gehisst werden. Doch auch sie bleiben verpackt. Hätte man auf das Datum verzichtet, kämen sie wieder zum Einsatz, denn das Festival fällt nicht aus, es wird in den Herbst verschoben. 

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Als klar war, dass die Schüler außerschulische Veranstaltungen nicht mehr besuchen dürfen, mussten der Verein Filmkultur am Niederrhein handeln und die Reißleine ziehen. Am Freitag  hätten Schüler, die Niederländisch lernen, mit ihren Lehrern im Scala Kulturspielhaus  niederländische Filme angesehen und mit den Filmemachern diskutieren können. Für den Nachmittag hatte sich die erste Young Masterclass angemeldet, um sich dem filmischen Schaffen von Jan van Gorkum zu widmen, dessen Film „Game Night“ 2018 den Niederlande Wettbewerb gewann. Diese Aktionen werden von der Taalunie gesponsert, einer internationalen, amtlichen Organisation, die die Verbreitung der niederländischen Sprache, des Sprachunterrichts und der Literatur unterstützt.  

Für das Festival ist eine bunte Mischung aus kurzen Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilmen zusammengestellt worden, die von den Sichtern der Vorauswahl für sehenswert gehalten wurde. Das Material wird nun gut gehütet und findet seine Bestimmung im Herbst im Scala.

Und da gibt es noch etwas: Dieter Nuhr bereist gerne die verlassensten Plätze der Welt. In genauso einer Region in Vietnam fiel ihm in einem Zimmer die Werbung für das 3. Niederrhein Filmfestival in Wesel in die Hände. Nah am Wasser stehend greift er zum Handy und schickt selbst ein Filmchen an die Veranstalter, das als Einladung zum Festival in diesen Tagen gezeigt werden sollte.

Sind wir ehrlich, das Plakat ist nicht zufällig in seine Hände gefallen. Vielmehr hat Tante Inge aus Wesel ein gutes Wort für das Filmfestival bei ihm eingelegt und ihm das Plakat bei seinem Auftritt in der Niederrheinhalle zugesteckt. Dass Dieter Nuhr in seinem wohlverdienten Urlaub sich dessen erinnert hat, zeigt seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt, in der er nicht nur geboren ist, sondern in der er als Ferienkind bei seiner Tante viele schöne Stunden verbrachte.

Dieter Nuhr wollte zum Festival auf dem Wasserweg von Vietnam an den Niederrhein schippern. Sagt er jedenfalls — mit einem Augenzwinkern. Wochen später war klar, Ende März werden vorerst keine Großveranstaltungen mehr stattfinden. Aber vielleicht beim geplanten Ausweichtermin in Herbst?!

Bis dahin stellt das Niederrhein Filmfestival gerade ein Online-Programm zusammen, was am 27. März um 20 Uhr von Wesel aus gestreamt wird. Darunter eine Auswahl der besten deutschen und niederländischen Titel der Vorjahre, wie z.B. der Niederlande-Wettbewerbs-Gewinner „Game Night” von Jan van Gorkum oder bildgewaltige Reisedokumentationen von Weseler Filmemacher Lars Böhnke.

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