Wolfgang Giesens Hobby für den guten Zweck

Laufen und Radeln, 50 Cent pro Kilometer für die Schule am Ring in Wesel, weitere Sponsoren dürfen die Aktion unterstützen

XANTEN. Laufen ist die beste Therapie, um auch seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. So kam Wolfgang Giesen vom Lauftreff Vynen beim Training eine geniale Idee: „Mit dem Hobby etwas Gutes bewirken. Als Spendenläufer Geld eintreiben für den guten Zweck.“

Spendenläufer Wolfgang Giesen (l.) ist aufgenommen in die Schulgemeinschaft. Schulleiter Michael Overlöper (M.) heißt ihn und den besonderen Gast – Maskottchen Erwin – herzlich willkommen an der Schule am Ring in Wesel.
Foto: privat

Und bei weiteren Läufen reifte der Gedanke. „Ich wollte schon immer spenden für eine Organisation in der Region“, erläutert der Xantener, der nun auch noch weitere „Sponsoren“ mit ins Boot holen möchte.
Durch persönliche Kontakte kennt er die Schule am Ring in Wesel. An dieser sonderpädagogischen Schule werden zur Zeit 189 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen sechs und 20 Jahren gefördert. Der Förderverein der Schule unterstüzt die Pädagogen bei außerschulischen Aktivitäten, wie therapeutisches Reiten, stellt Kleinbusse für Ausflüge und für die Arbeitsgemeinschaft Bauernhof zur Verfügung, finaniert Materialien oder organisiert ein Konzert für die Schüler. Anne Bongers, Vorsitzende des Fördervereins, freut sich über das Engagement des Läufers. „Wir haben nur 40 Mitglieder im Förderverein. Viele Kinder sind aus sozial schwachen Familien. Daher sind wir auf Spenden angewiesen“, erklärt sie. Auch Schulleiter Michael Overlöper ist begeistert, dass ein Privatmann sich engagiert zur Unterstützung. Bei einem Treffen, an dem auch Schalkes Maskottchen Erwin teilnahm, erhielt Wolfgang Giesen das „Schul-T-Shirt“ und gehört nun zur Schulgemeinschaft.
Die Kinder fragten ihn natürlich aus, wollten wissen, wie lange er denn schon läuft und wie oft. „Ich habe vor zehn Jahren beim Lauftreff Vynen mit einem Anfängerkurs gestartet“, blickt Giesen zurück und bekennt schmunzelnd: „Zuerst habe ich mich sehr schwer getan, die Xantener Nordsee zu umrunden. Doch ich bin dabei geblieben und auf die Dauer habe ich immer mehr Spaß daran gefunden. Eine Freundin nahm mich dann auch noch mit zum Schwimmen und später entdeckten wir auch noch das Radfahren für uns.“

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Gut gelaunt unterwegs.
Foto: privat

Es folgte die Teilnahme an Wettkämpfen, bei vielen Läufen – die Bewältigung eines Marathons bleibt noch das Ziel. Mehrmals startete Wolfgang Giesen beim Triathlon in Xanten, absolvierte 300 Kilometer-Radfahr-Events an einem Tag, wanderte 100 Kilometer in weniger als 24 Stunden. Zum Ausgleich und als Ergänzung hält er sich zusätzlich durch Yoga fit. Und trotz sehr langer Arbeitstage kann er sich ein Leben ohne Sport nun gar nicht mehr vorstellen.
„Gute 100 Kilometer Trainingsleistung kommen im Monat immer zusammen. Die geplanten Wettläufe – wie der Venloop – sind ja leider gestrichen. Der Halbmarathon in Moskau zu Pfingsten mit unserer Laufgruppe ist zwar noch geplant, aber wer weiß, ob die Reise zustande kommt“, berichtet der Xantener.
Für jeden gelaufenen Kilometer hat er seit Februar bereits 50 Cent auf sein extra dafür eingerichtetes Konto eingezahlt. Nun hofft er, dass weitere Sponsoren seine Aktivitäten honorieren und ebenfalls für die Schule am Ring in Wesel spenden. Auf der Facebook Seite „Wolfgang run for Charity in Xanten“ kann man verfolgen, welche Strecken er absolviert und wie der Kontostand wächst.

Anne Bongers, Vorsitzende des Fördervereins, freut sich über das Engagement des Spendenläufers Wolfgang Giesen. Fotos: privat

Die Förderschule präsentiert sich auf der Internetseite schule-am-ring.de. Dort gibt es Informationen oder auch beim Training des LT Vynen dienstags und donnerstags ab 18.30 Uhr am See in Vynen (sobald die Meidung von sozialen Kontakten wieder aufgehoben wird).
„Ich bin kein leistungsorientierter Athlet“, stellt Giesen klar, „mir macht das kontinuierliche Training Spaß. Deshalb bin ich auch beim LT Vynen genau richtig. Da muss ich keine Spitzenleistungen bringen.“ Eigentlich hatte er sich auch schon auf die Bewegungswoche mit den Schülerinnen und Schülern gefreut, doch die fällt nun erst mal ins Wasser. „Es wird sicherlich noch eine Gelegenheit geben, dass ich mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam etwas Sportliches machen kann“, freut er sich schon

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