Sponsorenlauf
Rund 180 Grundschüler drehten ihre Runden im Parcours, den die Berufsschüler von „nebenan“ erstellt hatten. NN-Foto: Thomas Langer

GOCH. Slalom laufen, Klettern, Balancieren, an Seilen schwingen, in Ringe hüpfen. All das und mehr an neun Stationen: Was man nicht alles tut, um einen guten Zweck zu unterstützen. In Ordnung, so ganz uneigennützig war es vielleicht doch nicht. Denn Spaß gemacht hat es ganz bestimmt. 

180 Grundschüler aus acht Klassen der Arnold-Janssen-Schule in Goch nahmen nämlich an einem Sponsorenlauf der besonderen Art teil. Der musste allerdings mit einem Plan B wegen des wechselhaften Wetters vom Schulhof in die Turnhalle verlegt werden.

Die Grundschüler suchten sich im Vorfeld Sponsoren in ihrer Familie, die einen gewissen Betrag für jede absolvierter Runde zahlen. Für jede gelaufene Runde bekommen die Kinder am Start ein Band um das Handgelenk. „Wer elf Runden läuft, ist der King“, lacht Schulleiterin Kirsten Wamers. Die neunjährige Emily hat sich ein etwas bescheideneres Ziel gesetzt: „Ich möchte mindestens acht Runden laufen.“ Besonderes ehrgeizig ist der zehnjährige Nico. „Ich möchte 15 Runden schaffen“, sagt er selbstsicher. Jede Klasse hat insgesamt 20 Minuten Zeit.
So sollen dann mindestens 1.000 Euro zusammenkommen. Der Erlös wird im Mai an den Förderverein der Grundschule und den Verein „Herzenswunsch Nieder­rhein“ überreicht. Letzterer erfüllt Menschen mit einem besonders harten Leben Wünsche, begleitet aber auch in der Trauer.

Lernen fürs Leben

Den Lauf geplant und umgesetzt haben rund 20 angehende Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr vom Berufskolleg des Kreises Kleve, am Standort Goch. Dies geschah im Rahmen des Lernfeldes „Projektmanagement“. Was sie zuvor in der Theorie gelernt hatten, sollten sie in der Praxis als Projekt umsetzen. „Ein Ziel ist es, aus dem Projekt zu lernen und es später im Beruf anwenden zu können“, erklärt die Schülerin Anika Interbieten.

Nachdem die Berufsschüler Vorschläge gesammelt und sich eingehend beraten hatten, entschieden sie sich für den Sponsorenlauf und nahmen Kontakt zur AJ-Grundschule auf. Mit der Organisation begannen sie bereits im Oktober 2019 und investierten darin seitdem eine Stunde pro Woche innerhalb des Unterrichts. Dabei teilten sie sich in verschiedene Gruppen auf: Finanzen, Spenden, Grundschule, Aufbau und Gestaltung, jeder hatte eine Aufgabe. „Ich habe mich eigentlich nicht eingemischt, habe aber beraten, wenn die Schüler Fragen hatten“, verrät Klassenlehrer Hans-Peter Barth.

Große Probleme gab es allerdings nicht: „Wir hatten zwischendurch die Sorge, ob wir vielleicht etwas vergessen haben, aber sonst ist alles gut gegangen“, sagt Camille Reuter, eine der Projektleiterinnen. Sie und Interbieten hatten viel Spaß am Projekt. „Wir sind sehr stolz“, verrät Interbieten.

Nur Lob für ihre Arbeit hat Barth übrig: „Sie haben sich hervorragend geschlagen. Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe, auf die kann man sich verlassen.“

Auch Kirsten Wamers zeigt sich begeistert von der nunmehr zweiten Zusammenarbeit: „Ich habe mich sehr über die Idee gefreut. Ich fände es toll, wenn wir so etwas auf längere Sicht in das Programm beider Schulen aufnehmen könnten.“ Gerade aufgrund der geringen Dis­tanz würde sich dies anbieten. Es müsse ja auch nicht immer ein Sponsorenlauf sein.
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