KEVELAER. Was haben die Marienbasilika in Kevelaer und das Münchener Rathaus am Marienplatz gemeinsam? Beides sind imposante Bauwerke, die beim näheren Hinsehen viele Details offenbaren. Schüler der Kunst-AG am Kardinal-von-Galen-Gymnasium in Kevelaer haben sich die Bauwerke und Landschaften in beiden Städten genauer angesehen und sie mit Aquarell skizziert. Entstanden sind beeindruckende Werke zum Thema „Urban Sketching“, die ab Freitag als Auftakt der Veranstaltungsreihe zum 60-jährigen Bestehen des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in der Sparkasse Kevelaer gezeigt werden.
NN-Foto: SP
Die 24 Schüler der Kunst-AG haben das Thema „Urban Sketching“ dabei auf ganz unterschiedliche Weise interpretiert. Mal haben sie ihre Skizzen sehr detailreich mit feinen Pinselstrichen gehalten; ein anderes Mal aber auch eher grobflächig, dafür aber sehr farbintensiv. Zu sehen sind neben der Marienbasilika und dem Marienplatz in München auch die Gnadenkapelle oder das Priesterhaus in Kevelaer sowie der Justizpalast in der bayerischen Landeshauptstadt.
Für die Skizzen haben sich die Schüler an mehreren Wochenenden in die Kevelaerer Innenstadt begeben und sind außerdem im vergangenen Sommer für vier Tage nach München gereist. „Obwohl wir alle schon länger in Kevelaer leben, haben wir die Stadt nochmal viel besser kennengelernt. Auf viele Details achtet man gar nicht, wenn man einfach nur so durch die Stadt geht“, sagt die 17-jährige Schülerin Johanna Putzek. Dabei sei das Skizzieren in Kevelaer weder schwerer noch einfacher als in München gewesen: „Das kommt ganz auf das Gebäude an und wie viel man herausarbeiten möchte.“
Proben in Kevelaer
Bevor die Schüler mit Leinwand und Farben nach München reisten, probten sie das Skizzieren von Architektur und Landschaften zunächst in Kevelaer. „Wir wollten erstmal ausprobieren, ob es überhaupt funktioniert“, sagt Pauls Wans, der die AG als Kunstpädagoge geleitet hat.
Die Schüler im Alter von zwölf bis 18 Jahren trafen sich dazu gemeinsam an mehreren Samstagen in Kevelaer. „Wir haben in verschiedenen Gruppen gute Motive gesucht und diese auf dem Papier übernommen. Dazu haben wir uns vor dem Motiv platziert und den ganzen Tag gezeichnet und gemalt“, erläutert Putzek. Zwar machten die Schüler zur Sicherheit auch Fotos von ihren Motiven, die Skizzen entstanden zum größten Teil aber direkt am Ort des Geschehens. „Wir haben zu Hause nur noch nachbearbeitet“, sagt Putzek. Tipps bekamen die Schüler zudem von Lehrer Wans. „Ich konnte ihnen etwa zeigen, wo sie nochmal etwas Licht setzen sollten oder wo eine Schattenkante noch stärker ausgearbeitet werden sollte“, erklärt Wans.
Viertägige Reise nach München
Vor ihrer viertägigen München-Reise suchten sich die Schüler bereits zu Hause geeignete Schauplätze aus, die sie skizzieren konnten. Sie ließen sich jedoch auch vor Ort inspirieren und besuchten etwa verschiedene Museen. Im Vergleich zu Kevelaer sei das Interesse an ihnen während der Arbeit in der bayerischen Landeshauptstadt geringer gewesen. „In Kevelaer bin ich mehrfach angesprochen worden, was ich mache. Manchmal haben sich auch Leute neben mich gesetzt und mir zugeschaut“, berichtet Schülerin Athena Riegel (18). In München sei das weniger der Fall gewesen.
Foto: privat
Ihre Bilder zeigen die Schüler nun ab Freitag bis zum 16. April in der Sparkasse Kevelaer. Gemeinsam mit weiteren Werken, die bereits 2018 im Rahmen einer Fachexkursion zum Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zum Thema „Car Design“ entstanden, hat Lehrer Wans die Ausstellung „Skizzen“ konzipiert.
Insgesamt stellen 30 Schüler 70 Bilder aus, die zu den normalen Öffnungszeiten in der Kevelaerer Sparkasse besichtigt werden können. Zu dem Projekt aus dem vergangenen Jahr, „Urban Sketching“, erscheint zudem ein Buch mit einer großen Auswahl an Aquarellskizzen, welche die Schüler in Kevelaer und München erstellt haben. Es kann für zehn Euro in der Sparkasse Kevelaer und am Kardinal-von-Galen-Gymnasium erworben werden.
