KELLEN. Die Mittagspause verbringen die Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) in Kellen gerne in der Sonne. Auf dem Pausenhof stehen ihnen dazu extra Picknick-Bänke zur Verfügung. Doch ohne ausreichenden Schutz kann das „Sonnenbaden“ gefährlich sein. Denn UV-Strahlen können Hautkrebs verursachen. Der Differenzierungskurs Biologie bilingual der achten Klasse des KAG hat sich im Rahmen des digitalen Lernprogramms „The Big Burn Theory“ der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen und der Krankenkasse Barmer mit der Thematik beschäftigt und mit einem Video den „Creative Contest“ gewonnen.

„The Big Burn Theory“ lehnt sich an die bekannte amerikanische TV-Serie „The Big Bang Theory“ an und möchte Schülern das Thema Hautkrebs auf witzige, manchmal auch „nerdige“ Art näherbringen. „Die Wirkung der UV-Strahlen auf die Haut wurde im Unterricht bislang meist nur theoretisch behandelt. Im Rahmen der Aktion konnten wir das Thema lebendig und vor allem altersgerecht gestalten“, sagt Biologie-Lehrerin Lisa Sundermann. Zusammen mit ihren Schülern hat sie anhand von Arbeitsmaterialien die Gefahren von UV-Strahlen und den Unterschied von UVA- und UVB-Strahlen erarbeitet.

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Zu viel Sonne und Solarium sind schädlich

„Wir haben gelernt, dass zu viel Sonne und auch Solarien Hautkrebs verursachen können“, berichten die Schüler. Das Ziel des Projektes sei es, sagt Nicola Stecha von der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen, die Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren für das Thema zu sensibilisieren und über Präventionsmaßnahmen aufzuklären. „Die Haut mit Sonnencreme zu schützen sollte so selbstverständlich sein wie Zähneputzen. Kinder und Jugendliche sind bei zu starker UV-Strahlung besonders gefährdet, da ihre Haut dünner ist als bei Erwachsenen. Jeder Sonnenbrand im jungen Alter erhöht das Risiko, im Laufe des Lebens an Hautkrebs zu erkranken“, sagt Stecha.

Etwa 253.000 erkranken in Deutschland jedes Jahr an Hautkrebs. „Diese Zahl ist alarmierend. Wenn wir Hautkrebs verhindern wollen, müssen wir Kinder noch stärker für den achtsamen Umgang mit der Sonne gewinnen. Das kann nur gelingen, wenn wir ihnen das Wissen zur Vorsorge altersgerecht und gesamtgesellschaftlich vermitteln“, sagt Carsten Meteling von der Barmer. Deshalb sei ein solches Präventionsprojekt wie „The Big Burn Theory“ an Schulen so wichtig.

ABCDE-Schema zur Hautkrebs-Erkennung

Die Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums haben sich mehrere Wochen mit dem Thema Hautkrebs auseinandergesetzt. Es gab eine lebensgroße Displaysäule und spezielle Aktionskarten mit UV-intensivem Lack, der sich in der Sonne verfärbt. Sie zeigten den Jugendlichen, was mit ungeschützten Hautstellen bei zu viel UV-Strahlung passiert. Außerdem lernten die Schüler, wie sie Hautkrebs erkennen können. „Wir haben uns mit den Erkennungsmerkmalen und dem ABCDE-Schema beschäftigt, nach dem man Muttermale genau betrachten sollte“, erklärt Schüler Fritz.

Ihr gewonnenes Wissen haben die Gymnasiasten in einem selbst gedrehten Video präsentiert. Mit diesem konnten sie die Jury überzeugen und am Ende den ersten Platz im „Creative Contest“ holen. Zusammen dürfen sie nun einen Düsseldorfer Trampolin-Park besuchen.

Das Konrad-Adenauer-Gymnasium möchte allerdings auch in Zukunft das Gelernte nutzen, um an der eigenen Schule präventiv handeln zu können. „Wir haben uns fest vorgenommen, dass am Neubau Sonnensegel an freien Flächen auf dem Pausenhof angebracht werden. Unsere Schüler haben dafür im Rahmen dieses Projektes gute Argumente gesammelt“, sagt Schulleiter Bernd Westerhoff.

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