GELDERN. Für eine Woche stehen weder Rechnen, noch Schreiben oder Mathematik auf dem Stundenplan der Schüler der St. Michael-Grundschule, sondern stattdessen Jonglieren, Artistik und Zaubern. Willkommen in der kunterbunten Zirkuswelt!
Schon zum vierten Mal findet diese Projektwoche an der St. Michael-Grundschule statt: „Wir möchten den Kindern so die Möglichkeit geben, auch ihren außerschulischen Stärken nachzugehen“, erklärt Corinna Engfeld, stellvertretende Schulleiterin. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen die Zirkusprojektwoche stattgefunden hat, ist der Ablauf in diesem Jahr ein bisschen anders: „Wir arbeiten zum ersten Mal mit dem Zirkus ‚ZappZarap‘ aus Leverkusen zusammen. Im Unterschied zu den letzten Projektwochen sind die Lehrer dieses Mal die Trainer der Kinder“, berichtet Engfeld weiter. Um die Kinder trainieren zu können, haben die Lehrer am Aschermittwoch an einer extra Fortbildung teilgenommen.
Lehrer als Zirkustrainer
Am Anfang der Projektwoche durften sich die Schüler eine Lehrervorführung anschauen, um einen Eindruck über die verschiedenen Bereiche zu bekommen: „Das war für die Schüler natürlich auch spannend, uns Lehrer in anderen Rollen zu sehen“, so Engfeld. Außer dem Trapez, der von den Zirkuskünstlern selbst betreut wurde, durften die Lehrer alle anderen Bereiche selbst mit den Schülern erarbeiten. Neben dem Trapez waren besonders die Feuerkünste und die Seilakrobatik beliebt: „Jeder Schüler durfte sich drei Bereiche aussuchen. Einer davon ist es dann auch geworden“, erklärt Lehrerin Hannah Sturme.
Zur Begrüßung versammelten sich die Kinder immer alle im Zirkuszelt, um erste Bühnenluft zu schnuppern und den gemeinsamen Einlauf zu üben. Dann ging es in den verschiedenen Gruppen, insgesamt 13, weiter. Der achtjährige Johann hat sich für die Zaubergruppe entschieden: „Ich zaubere zu Hause auch gerne und konnte mir das gut vorstellen“, erklärt Johann. Bei seinen Vorbildern, den Ehrlich Brothers, hat er sich ein paar Tricks abgeschaut und macht auch zu Hause kleine Shows vor seinen Eltern und Großeltern. Auch für die neunjährige Lena ist die Bühnenluft nicht ganz neu. Schon früher hat sie einmal bei einem Zirkus mitgemacht – und zur Zeit ist sie als Ballerina aktiv: „Es macht sehr viel Spaß auf dem Trapez zu stehen und ist mal etwas ganz anderes als Schulunterricht“, erklärt Lena.
Kosten übernimmt Förderverein
Eine Woche lang haben die Schüler der. St. Michael-Grundschule täglich an ihrer Vorführung gearbeitet, um sie am Ende der Woche stolz den Eltern in drei Vorstellungen zu präsentieren. „Jedes Kind tritt dieses Mal auch bei jeder Vorstellung auf. So können diejenigen, bei denen ein Trick mal nicht funktioniert, es auch noch mal ausprobieren und haben so auch ein Erfolgserlebnis“, erklärt Sturme. Das Projekt ist für alle Kinder kostenlos – die Kosten werden über den Förderverein der Schule und die Eintrittsgelder gedeckt.
