B 57 für ein halbes Jahr gesperrt

Sanierungsarbeiten in Marienbaum erfordern von April bis Oktober Vollsperrung von Teilbereichen

MARIENBAUM. Auf sehr großes Interesse traf die Informationsveranstaltung zurSanierung der Ortsdurchfahrt der B 57 in Marienbaum, die auch gleichzeitig eine Anliegerversammlung war. Gut 300 Menschen kamen am 4. März  ins Wallfahrtsheim, um sich über die geplanten Sperrungen der Bundesstraße während der Bauzeit von April bis Oktober zu informieren.

Großes Interesse bei der Informationsveranstaltung zur Sanierung der Ortsdurchfahrt der B 57.NN-Foto: Lorlies Christian

Dietmar Giesen, Bau-Ingenieur und Projektleiter von Straßen NRW, machte von Anfang an deutlich, dass eine Sanierung unabwendbar ist: Messungen ergaben mangelnde Griffigkeit, Risse, Schlaglöcher, mangelnde Ebenheit. Eine Vollsperrung der jeweiligen Bauabschnitte sei nicht zu vermeiden. Der Grund liegt in gesetzlichen Sicherheitsvorschriften für Verkehrsteilnehmer und Bauarbeiter. Die Straße ist nicht breit genug, um sie nur halbseitig zu sperren.

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Fünf Bauabschnitte

Anschließend stellte er die Sanierungspläne vor: Die rund 1.500 Meter werden in fünf Bauabschnitte eingeteilt. Der erste Abschnitt liegt in der Ortsausfahrt Kalkar (Kalkarer Straße 120 – 143), er ist 400 Meter lang, die Bauphase dauert vom 6. bis zum 18. April. Während dieser Zeit ist dieser Bereich von 7 bis 18 Uhr voll gesperrt, nachts gilt für die Anlieger die Einbahnstraßenregelung Richtung Kalkar- das gilt anschließend auch für den jeweiligen Bauabschnitt.
Bauabschnitt 2 (Hausnummern 112 a is 118 ) ist 120 Meter lang, neben Sanierungsarbeiten wird hier auch eine Linksabbiegerspur für das neue Wohngebiet Steingesstraße installiert. Die Arbeiten sollen vom 20. April bis 30. Mai dauern.
Bauabschnitt 3 (Hausnummer 72 bis 112) ist 470 Meter lang und soll dann bis zum 18. Juni abgeschlossen sein.
Bauabschnitt 4 (Hausnummer 45 bis 83) ist 330 Meter lang – die Arbeiten werden zwischen dem 24. Juni und dem 15. August erfolgen.
Der letzte Bauabschnitt 5 (Hausnummer 30 bis 44) ist 200 Meter lang und wird zwischen dem 17. August und dem 17. Oktober erledigt.

Umleitung über Vynen und Labbeck

Für den Durchgangsverkehr sind weiträumige Umleitungen (nördlich über Vynen und südlich über Labbeck) ausgeschildert. Ortskundige kennen sicher auch „Schleichwege“, die sie nutzen können. Beeinträchtigungen gibt es trotzdem, vor allem für die Geschäftsleute, die während der Bauphase nur noch fußläufig oder mit dem Rad zu erreichen sind. Selbstverständlich bleibt eine Rettungsgasse bestehen und auch der Öffentliche Nahverkehr erhält sein Angebot. Die Bushaltestelle wird zwischenzeitlich zum Dorfplatz verlegt, die Fahrzeiten werden sich aufgrund der Umleitung etwas verändern.

 

 

Bürgersprechstunden im Baucontainer

Nach den sehr gut verständlichen Ausführungen stellte sich Giesen den Fragen der Anwesenden. Mit Engelsgeduld erklärte er einzelne Arbeitsgänge und erläuterte Gründe der Planungen, wohl wissend, dass die Bauarbeiten besonders für die Anlieger Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Daher war wohl sein meist gesagter Satz an diesem Abend: „Bitte sprechen Sie mich an. Wir werden eine Lösung finden“ und nannte seine E-mailAdresse: dietmar.giesen@strassen.nrw.de Bürgersprechstunden finden auch jeden Mittwoch von 12 bis 13 Uhr im Baucontainer statt.
Die vielen Fragen des Abends wurden schon notiert und sollen bald eine Antwort erhalten: Gibt es eine Lösung für den Automarkt Schulz & Los, damit seine Kunden ihre Fahrzeuge auch in der Bauphase reparieren lassen können? Wie sieht es mit der Zulieferung und dem Handwerkerverkehr beim Bäderstudio Sindbad aus? Wie sieht es mit der Querungshilfe in Höhe der Einfahrt Zur Bahn aus? Anwohnerin Anja Höser gab zu bedenken, dass sie schon heute ein Hindernis für Rettungsfahrzeuge darstellt, die in die Straße Zur Bahn einbiegen wollen. Auch Vynener saßen im Publikum. Sie äußerten Bedenken wegen des befürchteten Verkehrsaufkommens. Knackpunkt sei der Kreisel, gab Giesen zu, doch dort würden die Steine befestigt und Baken aufgestellt. Tests hätten gezeigt, dass auch größere Fahrzeuge drumherum fahren können, ohne etwas zu beschädigen.
Zu anderen Fragen besteht Klärungsbedarf. Doch Dietmar Giesen entließ seine Zuhörerschaft mit dem Gefühl, dass sprechenden Menschen zu helfen sei. Die Bauphase als notwendiges Übel zu betrachten sei und alle danach eine B 57 vorfinden werden, die dank neuer Asphaltierung nicht mehr so laut sei. Das Publikum applaudierte für die gelungenen Ausführungen.

Erneuerung der Straßenbeleuchtung

Einen etwas schwierigeren Stand hatte Michael Lehmann, als stellvertretender Leiter des Dienstleistungsbetriebs. Er hatte die Aufgabe, die durch die Stadt geplante Erneuerung der Straßenbeleuchtung vorzustellen. Die Reihen hatten sich gelichtet, da hauptsächlich die Anlieger den Ausführungen folgten. Der Grund: Das Kommunalabgabengesetz in Nordrhein-Westfalen verpflichtet, dass die Grundstücks­eigentümer an Kosten für Straßenbaubeiträgen herangezogem werden. Obwohl die Stadt Xanten keine andere Möglichkeit hat, als 40 Prozent der Kosten umzulegen (die anderen 40 Prozent trägt das Land, 20 Prozent die Stadt – also alle Steuerzahler), sahen viele Anlieger die Kostenübernahme nicht ein.
Anlieger zahlen 40 Prozent der Laternen-Kosten

Fragen wie „Muss denn überhaupt eine Erneuerung ein“ oder „Kann man nicht das Geld durch die Stromeinsparung dank LED-Licht kostenmindernd für uns einrechnen“, brachten Lehmann in Rechtfertigungsposition. Der Technische Dezernent der Stadt Xanten Niklas Franke kam ihm zu Hilfe. Fakt ist, dass die Laternen bereits 50 Jahre alt sind, einige Masten sowieso erneuert werden müssten, die Stnadsicherheit auf Dauer laut Gutachten nicht gewährleistet werden kann und dass der Zeitpunkt der jetzigen Bauarbeiten für einen Lampentausch günstig ist, damit nicht zwei Mal alles aufgebuddelt werden muss. Wenig Interesse zeigten die Anwesenden sich mit Ausstattungsvarianten zu beschäftigen. Spontan stimmten sie für die billigste Lösung. So soll es nach ihrem Willen einen Austausch geben, also weiterhin einseitige Beleuchtung, die jedoch beide Gehwege ausleuchtet mit sechs Meter hohen Masten. Nach bisherigen Berechnungen käme dann ein Umlagebetrag auf die Grundstückseigentümer von 71 Cent pro Quadratmeter zu. Der Dienstleistungsbetrieb Xanten steht selbstverständlich gerne für Fragen der Anwohner zur Verfügung (Telefon 02801 772 267)

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