SPD will Gesundheitsbericht für Emmerich

Antrag der Sozialdemokraten für Gesundheitsbericht, Netzwerkstrukturen und Gesundheitskonferenz

EMMERICH. „Seit einigen Jahren ist die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung mit Ärzten, aber auch mit Pflegeeinrichtungen zu einem wichtigen Thema der Gesundheitspolitik geworden“, heißt es auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung. Die SPD in Emmerich möchte es nicht bei einem „Thema“ belassen, sondern will konkret werden: Sie stellt einen „Antrag zur Erstellung eines Gesundheitsberichtes mit Perspektiven für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung“ in der Hansestadt.

Der Antrag ist eine Gemeinschaftsproduktion der SPD-Ratsfraktion in Emmerich und der Kreistagsfraktion, der auch Thorsten Rupp angehört. „Wir brauchen dringend verlässliche Netzwerkstrukturen“, sagt Rupp, der in Emmerich wohnt. Aufgabe einer Kommune könne dabei sein, die Beteiligten zum Austausch zusammenzuführen. Ziel müsse es sein, die Gesundheitsversorgung in Emmerich mindestens auf dem aktuellen Level zu halten, möglichst sie zu verbessern. „Dazu brauchen wir einen Gesundheitsbericht und Handlungsempfehlungen“, Rupp.

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Externe Fachleute sollen Gesundheitsbericht erstellen

Der Bericht müsse laut Rupp von externen Fachleuten erstellt werden, die diesen auch fortschreiben. Er soll laut SPD-Antrag „die notwendigen Grundlagen für eine sachgerechte Politik schaffen und bringt alle Akteure auf einen Wissensstand. Der Bericht beschreibt zukünftige Entwicklungen und formuliert Handlungsmöglichkeiten. Das ist notwendig, denn das Wissen der Anbieter, Akteure und der Politik über die Lage in den verschiedenen Feldern des Gesundheitssektors ist heute noch eindeutig zu gering ausgeprägt.“

Dritte Säule des SPD-Antrags, neben Netzwerkstrukturen und Bericht ist eine Gesundheitskonferenz, zu der Bürgermeister Peter Hinze bis zum Sommer einladen soll. „Hier erhoffen wir uns neue Impulse und einen Handlungsvorsprung vor anderen Kommunen um Kreis Kleve“, sagt Rupp. Emmerich müsse in Sachen Gesundheitsversorgung selbst vorangehen und dürfe nicht mehr länger darauf warten, dass der Kreis aktiv wird. „Die Konferenz soll die Initialzündung für den verstärkten Austausch der Akteure sein und erste Ideen, Handlungsmöglichkeiten und Ziele für die bestmögliche Gesundheitsversorgung“ für Emmerich sein, erhoffen sich die Sozialdemokraten.

Mehr als nur Haus- und Facharztversorgung

Dabei stellt die SPD klar: Gesundheitsversorgung ist mehr als nur die Haus- oder Facharztversorgung. „Es geht um Fragen wie: Finde ich als Schwangere eine Hebamme? Wo lassen sich Fachkräfte für Senioren- und Pflegeheime finden? Wie bekomme ich einen Termin beim Physiotherapeuten? Wo erhalte ich orthopädische Produkte?“, zählt Rupp auf. Auch die bislang erfolglose Suche nach einem Nachfolger für die Leegmeer-Apotheke falle darunter. Den notwendigen Austausch könne die Kommune organisieren, indem sie die Gesundheitsakteure zu Treffen einlädt. „Bei Wirtschaftsaktueren passiert es ja bereits“, sagt Rupp.

Zunächst aber fordert die SPD den Bürgermeister auf, über seine bisherigen Aktivitäten bezüglich der Gesundheitsversorgung zu berichten, etwa über Kontakt mit einem Ärztenetzwerk. Als Beispiel nennt Rupp die Entwicklung auf dem ehemaligen Kasernengelände: „Dadurch erhält Emmerich einen neuen Impuls, es ist eine große Chance für die Gesundheitsversorgung.“ Gleichzeitig zeige sich hier, wie wichtig ein Austausch sei: „Wir brauchen einen Überblick, was es bereits in Emmerich gibt und was wir noch brauchen.“

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