Unterstützen Bernd Kuse (mitte) im Wahlkampf (v.l.n.r.) Joachim Meyer, Vorsitzender der SPD, Marc Bellgardt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP, Stephan Heintze, Vorsitzender der Freien Wähler Bürger Straelen und Stefan Kemmerling, Vorsitzender GO/Grüne Straelen. NN-Foto: Dickel

STRAELEN. Bereits im Oktober letzten Jahres kündigten die Oppositionsparteien, GO/Grüne Straelen, SPD Straelen, Freie Wähler Bürger für Straelen und FDP Straelen an, einen gemeinsamen Kandidaten für die Kommunalwahl zu stellen. Jetzt stellten sie mit Bernd Kuse ihren Kandidaten der Öffentlichkeit vor.

Unbekannt dürfte Bernd Kuse den meisten Straelenern trotzdem nicht sein, da er seit 2005 im Dienst der Stadt Straelen tätig ist. Nachdem er seit 2008 in der Kämmerei eingesetzt wurde, ist er seit 2017 auch offiziell Stadtkämmerer und zudem Fachbereichsleiter für Verwaltungssteuerung und Finanzen. „Damit bin ich seit zweieinhalb Jahren auch maßgeblich mitverantwortlich an den Entwicklungen der Stadt“, erklärt Kuse. Das Gemeinwohl liegt dem Sevelener sehr am Herzen, zumal er Straelen als seine „berufliche Heimat“ sieht: „Ich würde zwar in Sevelen wohnen bleiben, bin aber in 14 Minuten im Rathaus.“

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Der 36-Jährige hat einen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt und zusätzlich von 2015 bis 2018 noch ein Studium im Bereich „Public Management“ absolviert. Zur Zeit ist er neben seiner Arbeit für die Stadt Straelen noch als Ratsmitglied für die FDP in Issum tätig: „Es ist heute wichtiger denn je, sich für die politische Arbeit einzusetzen. Als die Opposition auf mich zukam und mich fragte, ob ich als Bürgermeister kandidieren möchte, habe ich mich gefreut. Ich fühle mich bereit und traue mir zu, die Verwaltung in Straelen zu leiten.“ Seine Parteizugehörigkeit in Issum würde er niederlegen, denn er wird als unabhängige Einzelperson bei der Wahl antreten.

Stadtleitbild und Digitalisierung

Für seine mögliche Arbeit als Bürgermeister hat  Bernd Kuse schon genaue Vorstellungen: „Ich würde das Thema Digitalisierung gerne weiterführen. Zudem wäre ein erster Punkt für mich, das Stadtleitbild zu überarbeiten“, so Kuse. Wichtig ist dem 36-Jährigen, dass er den Straelenern nichts vorschreiben möchte: „Ich bin kein Straelener und fände das nicht richtig. Ich sehe mich eher als Moderator der zukünftigen Stadtarbeit“, erklärt Kuse. Natürlich werde seine Arbeit als Kämmerer auch Auswirkungen auf sein Amt haben: „Den Kämmerer wird man aus mir nicht rausbekommen, deswegen ist mir natürlich auch viel an den Finanzen der Stadt gelegen.“

Von großer Bedeutung ist dem Sevelener auch das Thema Ehrenamt: „Es fallen immer mehr Aufgaben an, die die Stadt nicht alleine leisten kann, also müssen wir uns fragen, wie wir das Ehrenamt stärken können“, erklärt Kuse und fügt hinzu, „es ist wichtig mit zum Beispiel der Ehrenamtskarte oder dem Ehrenamtstag den Ehrenämtlern seinen Dank zum Ausdruck zu bringen.“ Aber auch die Wohnungsnot hat Kuse im Blick: „Straelen ist an der Belastungsgrenze angekommen und kann nicht mehr unbegrenzt wachsen“, so der Bürgermeister-Kandidat.

Unterstützung aus der Opposition

Die Oppositionsparteien, die Kuses Wahlkampf auch finanziell unterstützen werden, sehen in Bernd Kuse die perfekte Wahl: „Er ist jung genug, um Neues voranzutreiben“, erklärt Joachim Meyer, Vorsitzender der Straelener SPD. Dem kann auch Stephan Heintze, Vorsitzender der Freien Wähler Bürger für Straelen nur zustimmen: „Der Kandidat soll definitiv zwei Legislaturperioden machen, weshalb ein junger Kandidat optimal ist. Zudem hat Kuse schon jetzt Einblicke ins Rathaus.“

Auch Marc Bellgardt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP freut sich über Kuse als Kandidaten: „Er kann die Zukunft mitgestalten und die Kommunikation untereinander wieder etwas mehr in den Fokus stellen.“ Das erhofft sich auch Stefan Kemmerling, Vorsitzender der Grünen/GO Straelen: „Wir wünschen uns eine klarere, transparentere und ehrlichere Dynamik. Wir möchten uns nicht mehr in innere Angelegenheiten ins Rathaus einmischen müssen und denken, das wäre ein solider Neuanfang.“

Dass Bernd Kuse im Fall einer Niederlage seinen Wahlkampfgegner als Chef bekommt, sieht der Sevelener unproblematisch und nimmt es in Kauf. Jetzt startet der 36-Jährige aber erst mal voller Motivation in den kommenden Wahlkampf.

Bei der CDU Straelen gibt es zur Zeit noch drei Bewerber für die Bürgermeisterkandidatur.

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