Sabine Gerards zeigt Lichtmalerei im Schlösschen Borghees

Am Sonntag um 11.30 Uhr eröffnet Sabine Gerards ihre Foto-Ausstellung "The other side of Dark" im Schlösschen Borghees. Die Fotos zeigen Lichtmalereien.

EMMERICH. Wenn Sabine Gerards in der Dunkelheit verlassene Orte mit ihrer Foto-Ausrüstung aufsucht, entstehen dabei keine gewöhnlichen Bilder. Es sind vielmehr gemalte, digitale Kunstwerke, die sie mit viel Geduld auf den Chip bannt. „Lightpainting“, also Lichtmalerei, nennt sich diese Art von Fotos. Ab morgen zeigt Gerards 23 Werke in ihrer Ausstellung „The other side of dark“ (zu Deutsch: „Die andere Seite der Dunkelheit“) im Schlösschen Borghees. Damit eröffnet die Künstlerin ab 11.30 Uhr die Reihe „Kunst & Klassik im Schlösschen Borghees“ in diesem Jahr.

Sabine Gerards
Sabine Gerards mit einem ihrer Werke, das sie selbst in einem Funkenregen zeigt. NN-Foto: SP

Die „Lichtmalerei“ hat Gerards in einem Workshop kennengelernt. „Das Reizvolle daran ist für mich, dass ich während des Fotografierens kreativ sein kann“, sagt Gerards. Um die Wirkung des Malens mit Licht in ihren Fotografien erzielen zu können, nutzt sie die Langzeitbelichtung ihrer Kamera und unterschiedliche Lichtquellen, die während der Aufnahme bewegt werden. „Ich habe mittlerweile einen großen Fundus etwa an Spielzeug-Lichtschwertern oder Taschenlampen in allen möglichen Lichtstärken“, sagt Gerards.

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Besonders beeindruckt wirkt ein Bild, das sie mittels eines Selbstauslösers selbst von sich an einer abgelegenen Brücke in Arnheim gemacht hat: Ein Freund hat dazu mit glühender Stahlwolle und einem Schneebesen einen Funkenregen erzeugt, der auf Sabine Gerards herunterprasselt. Die Fotografin hält dabei einen Regenschirm in der Hand, der sie beschützt.

Keine Nachbearbeitung

„Das Bild hat in der Entstehung etwa drei Minuten gedauert“, erinnert sich Gerards. Sie und ihr Helferteam hätten die Aufnahme jedoch wiederholt, bis das Bild perfekt war – so wie sie es meistens machen. „Als Reaktion auf meine Bilder bekomme ich häufig zu hören, ob sie mit Bildprogrammen wie Photoshop nachbearbeitet sind. Aber das sind sie nicht. Die Nachbearbeitung am Computer setze ich höchstens ein, um den idealen Bildausschnitt auszuwählen“, erklärt Gerards.

Ihr Motiv habe sie meistens schon vor Beginn der Aufnahmen im Kopf. Die passenden Orte dazu entdeckt sie oft zufällig. „Wichtig ist, dass sie dunkel sind, da sie sonst den Effekt stören“, sagt Gerards. Die meisten der Bilder ihrer Foto-Ausstellung seien in Emmerich und Umgebung entstanden. Die Rheinbrücke oder das Haus im Park sind beispielsweise sind in der Ausstellung im Hintergrund einiger Bilder zu entdecken. Viele Aufnahmen – wie die in Arnheim – könnten aber auch überall entstanden sein. Sie haben keinen direkten Ortsbezug. Jedes Foto ist aber ein Unikat. „Ich wähle kein Motiv zwei Mal“, sagt Sabine Gerards, die bei der Umsetzung ihrer Aufnahmen Unterstützung durch Freunde erfährt.

Gitarren-Musik zur Eröffnung

Die Ausstellung „The other side of dark“ wird morgen um 11.30 Uhr im Schlösschen Borghees in Emmerich eröffnet. Für den musikalischen Teil der Reihe „Kunst & Klassik“ sorgen Airam de Vera und Wang Lipeng an der Gitarre. Sie spielen klassische Stücke unter anderem von Johann Sebastian Bach, aber auch von modernen Komponisten wie Joaquín Rodrigo.

Die Ausstellung ist bis zum 29. März immer sonntags in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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