Niederländische Jahreskarte soll bald auch ab Elten gelten

Gespräch zwischen Emmerichs Bürgermeister und VRR-Vertretern

EMMERICH. Bürgermeister Peter Hinze hat sich im Emmericher Rathaus mit verantwortlichen Mitarbeitern des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) getroffen, um über mögliche Verbesserungen im grenzüberschreitenden Nahverkehr zu sprechen. Insbesondere ging es um die Nutzung der niederländischen „OV-Chipkaart“, also der elektronischen Jahreskarte für den öffentlichen Nahverkehr im Nachbarland, auf der Linie des RE19, die Emmerich und Elten direkt mit den niederländischen Städten Zevenaar und Arnhem verbindet.

Auslöser waren Beschwerden von Berufspendlern, Studenten und Schülern, die täglich mit der grenzüberschreitenden Zugverbindung vom Emmericher Stadtgebiet in die Niederlande pendeln. Sie können derzeit ihre Chipkarte nicht nutzen, weil es bisher auf keinem der Bahnsteige entlang der Strecke eine Möglichkeit zum Check-in gibt.
Für die kurze Strecke zwischen Emmerich und der Landesgrenze ist deshalb ein Zusatzticket des VRR nötig, das bei Berufspendlern mit rund 110 Euro pro Monat zu Buche schlägt.

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Attraktiver ÖPNV in Grenzregion wichtig

“Neben den Bürgerinnen und Bürgern haben mich auch der Commissaris van de Koning der Provinz Gelderland und die Bürgermeister der niederländischen Nachbarstädte Montferland, Zevenaar und Oude IJsselstreek auf diese Situation angesprochen. Wir waren uns alle einig, dass wir da nach Lösungen suchen müssen. Gerade hier in der Grenzregion ist ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr von großer Bedeutung“, berichtete Peter Hinze. Aus diesem Grund hatte sich der Bürgermeister mit dem Verkehrsverbund in Verbindung gesetzt und um das Treffen gebeten.

„Es war ein überaus produktives und lösungsorientiertes Gespräch. Wir haben uns darauf geeinigt, dass der VRR die Rahmenbedingungen für ein Pilotprojekt zur Optimierung des grenzüberschreitenden Nahverkehrs prüft. Dabei ist angedacht, dass in einem ersten Schritt am Haltepunkt in Elten ein Check-In mit der niederländischen Chipkarte möglich gemacht wird“, freute sich Hinze.

Einnahmeausfälle des VRR kompensieren

Neben einigen technischen Fragen ist jetzt noch zu klären, wie hoch die Einnahmeausfälle des Verkehrsverbundes sind und wie diese kompensiert werden können. „Ich bin guter Dinge, dass wir da in den nächsten Monaten – gemeinsam mit unseren niederländischen Partnern – zu einer Lösung kommen können“, zeigte sich der Bürgermeister zuversichtlich. Ein weiteres Treffen ist für Anfang April bei der Euregio Rhein-Waal geplant.

Kurzfristig hofft Hinze, dass zumindest für Schüler und Studenten, die eine Schule oder eine Hochschule in den Niederlanden besuchen und dafür den RE19 ab Emmerich nutzen, ein günstigeres Ticket angeboten werden kann. Der VRR hat bei dem Gespräch in Aussicht gestellt, dass auch diese Personengruppe in den Genuss des „Young Ticket Plus“ kommen kann. Damit würden sich die Kosten für das Zusatzticket von 113 Euro im Monat auf dann noch 62 Euro fast halbieren. „Wir stimmen die Details derzeit mit dem VRR ab und werden sie dann bekannt machen“, sagte Hinze.

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