Armin Rosen wird mit einem Gottesdienst verabschiedet.NN-Foto: CDS

PFALZDORF. Wenn Pfarrer Armin Rosen am Sonntag, 26. Januar, aus der Evangelischen Kirchengemeinde Pfalzdorf und Nierswalde verabschiedet wird, dann geht ein Abschnitt zu Ende, der knapp zehn Jahre gedauert hat.

An die Anfänge kann sich der 52-Jährige Seelsorger noch gut erinnern. 2010 rief ihn der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Kleve an und fragte, ob Rosen Interesse an der Pfarrstelle in Pfalzdorf habe: „Es hieß: Wir brauchen jemanden, der sich nicht direkt umpusten lässt“, erzählt Armin Rosen. Zu der Zeit sei es nicht immer ein „friedliches Miteinander“ im Presbyterium gewesen. Bei der Entscheidung für Armin Rosen war man sich in dem Gremium allerdings einig.

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Tradition und Aufbruch

Eine große Rolle spielte damals die Zukunft der Ostkirche. „Es war nicht klar, was man eigentlich wollte – erhalten oder schließen“, so Armin Rosen, „das hat für Spannungen gesorgt.“ Durch Beschlüsse, den Erhalt der Ostkirche gemeinsam mit dem Förderverein anzugehen, wurde Ruhe hineingebracht. Schließlich, so Rosen, habe alles doch noch einen guten Ausgang gefunden. Die Ostkirche, kürzlich entwidmet, bleibt erhalten; der Förderverein wird sie übernehmen. Von anderen Gebäuden muss sich die Gemeinde trennen, wie Rosen berichtet. Das Pfälzerheim wird abgerissen – der weitere Unterhalt wäre zu teuer – und mit der „Westkirche plus“ ensteht eine neue Anlaufstelle. „Es geht hier um Tradition einerseits und Aufbruch andererseits“, so Armin Rosen.

Menschen begleiten

Aufbruch ist ebenfalls das Stichwort für seine berufliche Veränderung. Am 3. Februar tritt der 52-Jährige seine Schulpfarrstelle am Berufskolleg in Wesel an. Dann gehören der evangelische Religionsunterricht und die seelsorgerische Begleitung der Schüler zu seinen Aufgaben. Menschen begleiten und zum Glauben einladen, das wird er so auch weiterhin. „Ich habe Bilanz gezogen und habe mir gesagt, wenn ich etwas Neues ausprobieren möchte, dann jetzt“, beschreibt Armin Rosen seine Entscheidungsfindung. Nach einem Quartal Vertretung am Gocher Gymnasium wusste er: „Das macht mir Spaß.“ Eine pädagogische Fortbildung wird den beruflichen Perspektivwechsel begleiten.

Region West

Seit 1996 machte Armin Rosen Gemeindearbeit; sein Vikariat abolvierte er in Nümbrecht, seinen Probedienst in Kalkar und seine erste Stelle trat er in Daaden, im Westerwald an, bevor es den gebürtigen Xantener wieder zurück an den Nieder­rhein führte. Mitgebracht in die Gemeindearbeit hat er vor allem die Freude am Thema Gottesdienst. Dankbar ist Armin Rosen in der Rückschau für die „tolle ökumenische Zusammenarbeit“ mit der katholischen Gemeinde. Zu den Dingen, die er in seiner Zeit als Gemeindepfarrer angestoßen hat, gehört der „Konfi 3“, Konfirmandenunterricht für Kinder des 3. Schuljahres und nicht zuletzt das Konzept für die Region West im Evangelischen Kirchenkreis Kleve, das er mit seinen Pfarrkollegen entwickelt hat.

Gottesdienst und Empfang

Wenn der Abschied auch ein selbstgewählter ist, heißt das nicht, dass er immer leicht fällt. „Als ich im Dezember den letzten Gottesdienst im Altenheim gehalten habe, tat das schon weh“, berichtet Armin Rosen, „ich habe die Menschen ja eine lange Zeit begleitet.“ Mit seiner Familie bleibt Rosen aber in Pfalzdorf. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird ein Vakanzverwalter die Aufgaben in der Gemeinde übernehmen. Der Gottesdienst, in dem Armin Rosen als Gemeindepfarrer entpflichtet wird, be­ginnt am morgigen Sonntag, 26. Januar, 15.30 Uhr, in der Evangelischen Kirche Nierswalde. Anschließend findet in der Mehrzweckhalle Nierswalde noch ein Empfang statt.

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