„Gartenträume“ im PAN in Emmerich

Emmericher Plakatmuseum zeigt ab sofort neue Ausstellung

Gartenträume PAN Emmerich
PAN-Kuratorin Christiane van Haaren und Vorsitzender Reimund Sluyterman planen bereits die weitere Konzeptionierung der „Gartenträume“-Ausstellung. NN-Foto: MB

EMMERICH. Unter dem Titel „Gartenträume“ ist ab sofort die neue Ausstellung im PAN Kunstforum in Emmerich zu sehen. Gezeigt wird Plakatkunst von Mucha bis Staeck aus der Sammlung von Peter Drecker. Allerdings: Derzeit ist die Ausstellung eher noch ein Provisorium. Erst nach dem Neujahrsempfang der SPD im PAN können Vorsitzender Reimund Sluyterman und Kuratorin Christiane van Haaren die endgültige Konzeptionierung vornehmen.

Der Bottroper Landschaftsarchitekt Peter Drecker sammelt seit 30 Jahren Plakate mit floralen Motiven. Im vergangenen Jahr besuchte er die Ausstellung „Polnische Plakatkunst“ im PAN in Emmerich. „Er war total begeistert“, erzählt van Haaren. Auch Sluyterman und van Haaren waren nach Durchsicht des Katalogs der Drecker-Sammlung schnell der Ansicht, dass diese Werke in der Emmericher Plakatmuseum passen.

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Mit etwas Verspätung – ursprünglich sollte die Ausstellung im PAN in Emmerich bereits seit einigen Tagen zu sehen sein – können Besucher nun eine Reise durch „ein besonderes Stück Zeit- und Kulturgeschichte“ unternehmen, wie es van Haaren formuliert. Denn die Plakate Dreckers zeigen die Entwicklung der Plakatkunst von der Gründerzeit, dem Jugendstil, der neuen Sachlichkeit über Plakatbotschaften der 50er Jahre bis zur Gegenwart. So stammt das älteste Plakat aus dem Jahr 1897.

Plakate als Träger von Werbebotschaften

Während die Gestaltung der Schrift auf den frühen Plakaten dominierte, rückte Ende des 19. Jahrhunderts die Wirkung des Bildes als Träger der Werbebotschaft in den Fokus. Im Jugendstil folgten etwa bei Alfons Maria Mucha lineare und farbige Abstraktionen. Kontrastreiche Farbflächen, eine einprägsame Linienführung und variantenreiche Schriften prägten die Zeit der neuen Sachlichkeit und des Art-Decó.

Zu sehen sind im PAN in Emmerich Plakate, mit denen beispielsweise für Blumen- und Gartenausstellungen geworben wurde, aber auch für Siedlungsansätze. Beispiele sind die Werbeplakate für Bavaria-Häuser von Ludwig Hohlwein. „Dabei sollte die Natur wieder in den Vordergrund geholt werden“, erläutert van Haaren. Aber auch Werbeplakate für Reisen von Fremdenverkehrsvereinen, Eisenbahn- und Schifffahrtsgesellschaften drückten den Wunsch nach mehr Natur in der Zeit nach zwei Weltkriegen aus. „Die Natur ist die Kulisse für sehr romantisch gestaltete Plakate“, sagt van Haaren. Gerade diesen Werken ist anzusehen, dass sie – wie so viele der Plakate in „Gartenträume“ – von Künstlern, sprich Malern, erstellt wurden. Denn sie sind sehr malerisch, mit kräftigen Farben.

Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Natur

Deutlich kritischer wird in Auseinandersetzung mit dem Thema Natur und Natur- beziehungsweise Umweltschutz auf den Plakaten jüngeren Datums, etwa bei „Bis das der Erstickungstod uns scheidet“ von Klaus Staeck und „Viva! Don‘t talk it to death“ von Uwe Loesch für den Umweltkongress der UN 1992 in Rio de Janeiro.

Eintritt noch frei
Da derzeit noch nicht alle Plakate der Ausstellung „Gartenträume“ zu sehen sind – 40 bis 50 Werke lagern noch im Archiv –, ist der Eintritt frei. Erst nach dem SPD-Neujahrsempfang, wenn die finale Konzeptionierung steht und alle 116 Plakate hängen, wird auch Eintritt erhoben. Dann soll auch ein Katalog erhältlich sein.

Neben den 110 Plakaten der Drecker-Sammlung zeigt das PAN in Emmerich noch vier Leihgaben des Museums Folkwang in Essen und zwei von Uwe Loesch. So unterschiedlich wie das Alter und die Motive, sind auch die Größen der Plakate. Diese reichen von eher kleinen Formaten bis zum größten Plakat mit 251 x 115 Zentimetern. Mit einem Augenzwinkern verrät Christiane van Haaren begeistert: „Es sind einige richtig alte Schätze dabei.“

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