Niederrhein
Landrat Dr. Ansgar Müller (vorne 2. v. r.) mit Vertretern der 16 Betriebe aus der „Genussregion Nieder­rhein“, die an der Internationalen Grünen Woche in Berlin teilnehmen. NN-Foto: Thomas Langer

NIEDERRHEIN. Zum neunten Mal ist die „Genussregion Niederrhein“ als eine von 27 Ausstellern aus NRW auf der größten Landwirtschaftsmesse der Welt dabei – der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Von heute bis Sonntag, 26. Januar, stellen 16 heimische Betriebe ihre Spezialitäten vor. Alles unter dem Motto „Klimaschutz auf dem Teller“.

„Die geballte Kraft des Niederrheins ist dann versammelt“, fasst Landrat Dr. Ansgar Müller zusammen. Das Team kann sich sehen lassen: Die Betriebe kommen aus Hamminkeln, Wesel, Xanten, Alpen, Sonsbeck, Hünxe, Raesfeld, Bocholt, Rhede, Voerde, Geldern-Walbeck und Kerken.

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Regionales für das Klima

„Regionale Lebensmittelproduktion und deren Konsum vor Ort verhindern weite Transportwege und spiegeln gesellschaftliche Bedürfnisse nach Transparenz und Verbundenheit mit den landwirtschaftlichen Produzenten wider“, erklärt Müller. „Ein erklärtes Ziel der Genussregion Niederrhein ist es ja auch, auf die ressourcenschonende und klimafreundliche Lebensmittelproduktion ihrer Mitglieder aufmerksam zu machen.“ Das solle am Niederrhein weiter ausgebaut werden.

Wie so eine ressourcenschonende Produktion am Niederrhein aussieht, erfahren Besucher dann in Berlin. Der Schanzenhof in Alpen etwa versorgt sich selbst mit Energie. Dazu nutzt er Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Wärmerückgewinnung bei der Milchkühlung.

Der Büffelhof Kragemann wiederum nutzt Wasserbüffel als Landschaftspfleger in mehreren Naturschutzgebieten. „Viele Mitglieder der Genussregion Niederrhein sind Impulsgeber“, betont Müller.

Ullrich Langhoff vom Lippeschlösschen in Wesel und erster Vorsitzender der Genussregion ist sichtlich stolz auf den Verein und das aufgebaute Netzwerk: „Die Genussregion macht aus, dass wir gemeinsam ein Ziel verfolgen. Es ist immer eine große Freude zu erleben, wie auf der Grünen Woche alle Rädchen ineinanderlaufen, wie jeder den anderen unterstützt. Die Themen sind für uns klar und deutlich: Ökonomie, Ökologie und der Niederrhein mit seinen Spezialitäten und seinem handwerklichen Können“, sagt Langhoff. Eingebunden werde dabei auch der Nachwuchs.

Eine Messe zum Genießen

Neben Dingen wie Showkochen und Interviews spielt die Verkostung und damit das Genusserlebnis auf der Grünen Woche eine wichtige Rolle. Jeder teilnehmende Betrieb bringt eigene Spezialitäten wie auch eigene Ideen mit, die er umsetzen möchte.

Die Brennerei Böckenhoff aus Raesfeld etwa präsentiert unter anderem ihren Edelwacholder, möchte andererseits den Besuchern auch mit einer Brennereibesichtigung die Region schmackhaft machen.

Etwas Besonderes hat auch die Korbflechterei Schiffer aus Sonsbeck im Gepäck. Neben Informationen über Nachhaltigkeit werden Besucher in Berlin eigene Dekoteile flechten können. Das Flechthandwerk ist seit 2016 immaterielles Kulturerbe.

Der Moerenhof aus Xanten geht einen etwas anderen Weg und möchte in Berlin unter anderem ein Schnupper-Seminar anbieten. Teilnehmer sollen Hilfe dafür bekommen, wie sie Überforderungen im Alltag vermeiden können.

Der Niederrhein besticht durch allerhand besondere Produkte, die von den Betrieben in Berlin präsentiert werden. Mit dabei sind auch der Omselshof aus Kerken und die Spargelbaugenossenschaft Walbeck und Umgegend. Verschiedene Apfelsorten, alkoholfreier Apfelsecco, Biere, Bio-Rote-Bete-Ketchup, Snackmöhren, Gewürzmischungen für die Leberwurst oder Bockbier-Gelee sind nur ein paar Beispiele. Viele der Betriebe wollen auch die Artenvielfalt fördern und legen Blühstreifen an, was in Berlin ebenfalls eine Rolle spielen soll. Dasselbe gilt für klimafreundliche Verpackungen.

 

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