GELDERN. Gemeinsame Wege gehen das Berufskolleg Geldern des Kreises Kleve und das Berufskolleg Liebfrauenschule: Erstmalig veranstalten die beiden Gelderner Schulen am Dienstag, 21. Januar, um 19 Uhr einen gemeinsamen Informationsabend, an dem sie über die vielen Formen des Beruflichen Gymnasiums in Geldern informieren wollen. Die Veranstaltung findet im Berufskolleg Geldern, Nierspark 35, statt.

„Geldern hat den Luxus, dass unsere beiden Berufskollegs allein sieben unterschiedliche Formen des Beruflichen Gymnasiums anbieten, die meisten kreisweit als einzige”, erklärt Bernd van Essen, Schulleiter des Berufskollegs Liebfrauenschule. „Über diese Möglichkeiten möchten an unserem Infoabend gemeinsam informieren.” Die Erfahrung der letzten Jahre habe gezeigt, dass viele Schüler, Lehrer und Eltern oftmals nicht wissen, welch vielfältige Möglichkeiten sich nach der zehnten Klasse bieten. An der Liebfrauenschule (in Trägerschaft des Bistums Münster) können die Schüler in drei verschiedenen Bildungsgängen die Allgemeine Hochschulreife erwerben. Das Berufliche Gymnasium für Ernährung richtet sich dabei an diejenigen, die sich für Naturwissenschaften, für Ernährungswissenschaft, Biologie, Medizin und Gesundheit interessieren. Im Beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales steht der Leistungskurs Erziehungswissenschaft im Mittelpunkt. Die dritte Form des Beruflichen Gymnasiums mit der Zusatzqualifikation zum Freizeitsportleiter richtet sich an Schüler, die sportlich aktiv sind und Freude daran haben, diese Begeisterung bei der Anleitung in Sportgruppen auf andere zu übertragen.

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Das Berufskolleg Geldern des Kreises Kleve bietet vier verschiedene Bildungsgänge an: das Berufliche Gymnasium für Wirtschaft mit den Leistungskursen Betriebswirtschaftslehre sowie Deutsch oder Englisch, das Berufliche Gymnasium für Technik/Elektrotechnik mit den Leistungskursen Mathematik und Elektrotechnik, das Berufliche Gymnasium für Technik/Maschinenbautechnik mit den Leistungskursen Mathematik und Maschinenbautechnik, sowie das Berufliche Gymnasium für Technik/Ingenieurwissenschaften mit den Leistungskursen Mathematik und Ingenieurwissenschaften. „Alle Formen des Gymnasiums führen zur Allgemeinen Hochschulreife, mit der man jedes beliebige Studium beginnen kann”, betont Ewald Hülk, Jahrgangsstufenleiter an der Liebfrauenschule. „Der Unterschied ist, dass die Schüler bei uns ab der Klasse 10 schon Interessensschwerpunkte setzen können.” Die Berufskollegs integrieren viele berufliche Aspekte in den Unterricht, wodurch die Abiturienten auf einschlägige Studiengänge und Berufsausbildungen gut vorbereitet werden. Andreas Boland, Schulleiter des Berufskollegs Geldern, sieht darin einen großen Wettbewerbsvorteil für die Schüler. „Egal, ob der Schüler sich für ein Studium oder eine Ausbildung entscheidet, er kann mit dem Abitur bereits fundierte Kenntnisse in dem Bereich vorweisen, in dem er arbeiten möchte.”

Malte Biedermann war schon früh klar, dass er beruflich im Bereich Technik tätig werden möchte. Nach der neunten Klasse wechselte der 17-Jährige vom Gymnasium Straelen an das Berufskolleg am Nierspark und hat nur gute Erfahrungen gemacht. Bei vielen Projekte konnte er sein theoretisches Wissen aus dem Unterricht in die Praxis umsetzen. Im Sommer macht der Straelener sein Abitur, einen dualen Ausbildungsplatz für Automatisierungs- und Mikrocontrollertechnik bei der Deutschen Bahn schon hat er schon heute sicher.

Technikinteressiert ist auch Sophie Luyven aus Geldern. Bis zur neunten Klasse besuchte sie das Lise-Meitner-Gymnasium in Geldern. „Da ich hier keinen Leistungskurs Physik belegen konnte, habe ich mich im Sommer für den Wechsel an das Berufskolleg für Maschinenbautechnik entschieden”, erklärt die 15-Jährige, die später Maschinenbautechnik studieren möchte. Malte Janowitz aus Weeze besucht die Jahrgangsstufe 13 des Beruflichen Gymnasiums für Ernährung in Geldern. „Entscheidend für den Wechsel war unter anderem, dass ich mich mit den Leistungskursen Ernährung und Biologie besser auf mein Studium vorbereiten kann”, sagt der 18-Jährige, der Tierarzt werden möchte.

Raphael Hülk hat sich für das „Sportabitur” an der Liebfrauenschule entschieden. Bis zur Klasse 10 besuchte der 16-Jährige das Friedrich-Spee-Gymnasium. „Hier hätte ich das Sportabi nur in Kombination mit dem Mathe-LK machen können, die Kombination der Leistungskurse Sport und Bio passt mir allerdings besser, da ich Sportmediziner werden möchte”, erklärt der Gelderner. Zudem kann er im Rahmen des Unterrichts an der Liebfrauenschule die Qualifikation zum Freizeitsportleiter erwerben. In Kürze steht für Raphael Hülk das zweiwöchige Praktikum in der Jahrgangsstufe 11 an: „Da geht es für eine Woche in die Skihalle in Neuss und für eine weitere Woche in eine Skischule in Österreich.” In der Klasse 12 schließt sich ein unterrichtsbegleitendes Praktikum in Zusammenarbeit mit Sportvereinen oder anderen Institutionen an, in dem die Schüler an die Anleitung einer Sportgruppe herangeführt werden. „Dieses Praktikum zieht sich über mindestens 20 Wochen hin, die meisten Schüler machen aber ein ganzes Schuljahr”, sagt Bildungsgangleiterin Marlies Brückner.

Beim Infoabend am 21. Januar werden alle sieben Bildungsgänge des Beruflichen Gymnasiums in der Aula vorgestellt, anschließend informieren Fachlehrer und Schüler an sieben Infopunkten individuell zu den einzelnen Schwerpunkten und stehen für Fragen und Auskünfte zur Verfügung.

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