Sie sind sicher, dass das Goch-Memory viel Spaß bringt (vl): Verleger Franz Engelen, Entwicklerin Gesine Lersch-van der Grinten und Buchhändlerin Annette Hagen.NN-Foto: CDS

GOCH. Das „Deutschland-Memory“, das Gesine Lersch-van der Grinten bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit Flüchtlingsfamilien benutzte, um die neue Heimat anschaulich zu machen, fand die Gocher Künstlerin einfach „nur hässlich“.

Da habe man keine Lust mehr zum Spielen gehabt, erinnert sie sich. „Es soll doch ein sinnliches Spiel sein und Spaß machen“, meint Lersch-van der Grinten. Und so nahm eine Idee Gestalt an: Ihre Heimatstadt Goch im Memory festhalten. Ihre Kinder hätten Memory immer geliebt, vor allem die Bildausschnitte. Mit einem Blick für Kleinigkeiten und Details streifte Gesine Lersch-van der Grinten immer weider durch Goch und machte Fotos – jede Menge Fotos.

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Lieblingsbild mit Vespa

Es sollte bewusst nicht nur um die bekannten Sehenswürdigkeiten gehen; vielmehr sollte das Memory vermitteln, dass Goch viel Stimmung zu bieten hat – wenn man denn weiß, wo sie zu finden ist. Ihr Lieblingsbild ist in der Frauenstraße entstanden: Da steht eine Vespa vor einem Ladenlokal: „Wie in Italien“, freut sich die Sängerin. Viele unterschiedliche Details hat sie festgehalten, etwa den Teil einer Litfasssäule oder Elemente von Fassaden. „Die Menschen könnten durch Goch gehen und sagen ,ach hier ist das also“, sagt sie. Mehr als 500 Fotos sind so zusammengekommen, Material genug für weitere Editionen.
Auswahl war schwierig

So war denn auch die Auswahl der Bilder das Schwierigste für sie. Die Rückseite der 72 Bilder ziert das Gocher Stadtwappen, leicht verfremdet, damit sie es nutzen durfte und in grün und blau gehalten. „Diese Farben gefallen mir besser als das Original“, erklärt Lersch-van der Grinten. Auch um die Verpackung hat sie sich viele Gedanken gemacht. Die Dose, die sie entworfen hat, enthält keinerlei Plastik und die Motive sind auf der Außenseite abgebildet. „Damit man sieht, was man kauft.“

Generationen verbinden

Mit ihrer Idee und einem ers­ten Modell nahm Gesine Lersch-van der Grinten Kontakt zum Gocher Verleger Franz Engelen auf. Der war sofort angetan, denn das Spiel „schlägt eine Brücke zwischen den Motiven und der Stadtgeschichte.“ 500 ­Exemplare hat der Pagina-Verlag daraufhin anfertigen lassen. Das „Goch Memory“ ist zum Preis von 25 Euro im Museum Goch, in der Buchhandlung am Markt und bei Gesine Lersch-van der Grinten erhältlich.
Auch Buchhändlerin Annette Hagen ist von der Idee angetan und hat deshalb sofort zugegriffen: „Es ist nicht nur für Kinder schön, sondern auch für Senioren.“ Eben ein Spiel, das die Generationen verbindet.

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