REES. Rund 650.000 Tagesgäste besuchen jährlich die Stadt Rees, im vergangenen Jahr wurde erstmals die 100.000er-Marke bei den Übernachtungen geknackt. Zahlen, die auch aus Sicht von Wirtschaftsförderer Heinz Streuff belegen, dass „der Bedarf für eine weitere Gastronomie an der Rheinpromenade besteht“. Konkret geht es um die Immobilie am ehemaligen Pumpwerk, das die Stadt im Jahr 2014 an den niederländischen Investor Clemens Heijmerink verkauft hat. Seitdem wird in Rees ein Pächter für den Gastronomiebetrieb im Erdgeschoss gesucht – ein schwieriges Unterfangen, wie sich längst gezeigt hat.

Das Objekt ist seit einigen Monaten fertiggestellt, die Mieter und Eigentümer der Wohnungen in den Obergeschossen sind eingezogen. „Sie wurden mit der Prämisse verkauft, dass im Erdgeschoss eine Gastronomie entsteht“, sagt Streuff. Schwierigkeiten seien aus dieser Richtung also nicht zu erwarten. Trotzdem bereitet die Suche nach einem Pächter einige Probleme.

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Zwei Versuche sind zuletzt gescheitert. Mit einem griechischen Brüderpaar sei man sich bereits einig gewesen, „sie wollten hier ein mediterranes Restaurant eröffnen“, berichtet Architekt und Projektleiter Ludger Pooth. Doch nach der Erkrankung des Vaters zogen sich die Brüder zurück. Seitdem ist man wieder auf der Suche. „Wir haben jetzt ein neues Werbekonzept erstellt, mit dem wir bundesweit nach einem Pächter suchen“, erläutert Pooth. Bislang habe man sich bei der Vermarktung auf die umittelbare Region beschränkt. Unter dem Titel „Triple Peak House“ startet die Vermarktungsoffensive der Gastronomie in Rees, angelehnt an die Fassade des Gebäudes mit drei Giebeln.

Profi mit entsprechendem Background

Hoffen auf einen baldigen Erfolg bei der schwierigen Pächtersuche für die Gastronomie am ehemaligen Reeser Pumpwerk: (v. l.) Architekt Ludger Pooth, Bürgermeister Christoph Gerwers, Investor Clemens Heijmerink und Wirtschaftsförderer Heinz Streuff.
NN-Foto: MB

Das Hauptproblem aus seiner Sicht: Es braucht einen Profi, der die Gastronomie am westlichen Eingang der Rheinpromenade in Rees betreibt. „Er braucht den entsprechenden Background und muss das notwendige Personal zur Verfügung stellen können“, sagt Pooth. Denn neben dem „klassischen“ Betrieb im Restaurant (286 Quadratmeter, 141 Sitzplätze) in der Wintersaison gibt es den Betrieb in den Sommermonaten, wenn die Außengastronomie mit zwei Terrassen hinzukommt. „Dann braucht man gegebenenfalls schnell zusätzliches Personal“, weiß Pooth. Neben der festen Außenterrasse direkt am Haus mit 62 Plätzen gibt es eine weitere Terrasse am Treidelpfad mit 95 Sitzplätzen. Letztere ist deichaufsichtlich genehmigt, die Stadt als Eigentümer stellt die Fläche pachtfrei zur Verfügung.

Das Ladenlokal ist aus Sicht von Pooth und Streuff für Pächter mit der nötigen Kompetenz sehr interessant. Vor allem ist es variabel. „Die Küche beispielsweise geschlossen, aber ebenso offen als großzügige Showküche angelegt werden“, sagt Pooth. Neben dem Sanitärbereich (28 Quadratmeter, inklusive behindertengerechter Toilette) gibt es im „Backstage“-Bereich (97 Quadratmeter) Personalräume, zwei Lagerräume und ein Kühllager.

Alle Gestaltungsmöglichkeiten für Pächter

Da sich alles im Rohbauzustand befindet, hat der Pächter freie Wahl bei den Gestaltungsmöglichkeiten, etwa bei Fußböden und Inneneinrichtung. Ein Vorteil ist sicherlich auch der nahegelegene große Parkplatz am Schulzentrum. Investor Clemens Heijmerink ist überzeugt: „Die direkt am Rhein gelegene Immobilie ist wie dafür geschaffen, dass sich hier ein erfolgreicher Gastronomiebetrieb ansiedelt.“

Das Gebäude
– Neubau, aktuellster Stand der Ausstattung und Haustechnik
– Innengestaltung und Einbauten frei konzipierbar
– Energetisch optimierte Bauweise
– Nachhaltiges und kostengünstiges Heizen mit Erdwärme

Seitens der Stadt hofft man, dass ein neuer Pächter nicht nur das bestehende gastronomische Angebot bereichert und erweitert. Man würde sich auch freuen, wenn es dann eine Gastronomie in Rees gäbe, die beispielsweise abends nach einer Veranstaltung im Bürgerhaus – sei es Konzert, Theater oder Kabarett – noch für die Besucher geöffnet hat. „Wir hören immer wieder von Gästen, dass dies bei uns fehlt“, sagt Streuff. Seit 2018 ist in Rees der Betrieb einer Außengastronomie auch bis 23 Uhr erlaubt.

Stadt und Investor wollen nun in Fachmagazinen und den sozialen Medien werben, dazu gibt es eine Homepage mit umfangreichen Informationen (www.triple-peak-house.de).

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