Stadtwerke Emmerich erhöhen Strompreise

Auch der Eintritt ins Freizeitbad Embricana wird teurer

EMMERICH. Die Nachricht kommt wenig überraschend: Die Stadtwerke Emmerich (SWE) müssen die Strompreise erhöhen. Statt wie bisher 25,5 Cent je Kilowattstunde kostet der Strom künftig 27,9 Cent je Kilowattstunde. Damit verlieren die Stadtwerke zwar ihre Spitzenposition als günstigster Stromanbieter in der Region, sie belegen auf Platz zwei aber weiterhin eine Spitzenposition.

Ingo Sigmund, Udo Jessner und Steffen Borth (v.l.) vor dem neuen Kundencenter der Stadtwerke Emmerich, in dem ab Montag die Kunden betreut werden. Ganz fertiggestellt wird es aber erst im Januar.
NN-Foto: SP

„Die Mitbewerber haben in den vergangenen Jahren bereits die Preise erhöhen müssen. Wir sind jetzt leider dran“, sagt Udo Jessner, Geschäftsführer der Gesellschaft für kommunale Dienstleistungen (EGD), zu denen auch die Stadtwerke Emmerich gehören. Hauptgrund für die Erhöhung sei nicht etwa der Stromeinkauf, sondern Mehrkosten bei den Steuern, Netzentgelten und Umlagen. „Bei den Themen wie dem Netzausbau tut sich etwas. Also gibt es auch höhere Umlagen“, erklärt SWE-Vertriebsleiter Ingo Sigmund.
Höherer Einkaufspreis

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Der Strompreis am Beschaffungsmarkt hat sich in den vergangenen Jahren allerdings auch erhöht. 2017 lag er noch bei 26 Euro je Megawattstunde, aktuell bei 44,96 Euro je Megawattstunde. Die Stadtwerke kaufen den Strom jedoch immer über drei Jahre ein, um höhere Preisentwicklungen besser abfangen zu können. Der teurere Strompreis wird in den nächsten Jahren also noch weiter zu Buche schlagen. Im Vergleich zu anderen Anbietern der Region bezahle der Kunde der Stadtwerke Emmerich aber immer noch bis zu 200 Euro im Jahr weniger, sagt Jessner. Lediglich die Stadtwerke Kleve sind im Durchschnittsverbrauch um 18 Euro im Jahr günstiger als ihre Kollegen von der anderen Rheinseite.

Der Gaspreis bleibt stabil

Beim Gaspreis haben Kunden dagegen auch weiterhin keine Erhöhungen zu befürchten. Er bleibt bei sechs Cent pro Kilowattstunde, womit die Emmericher im regionalen Vergleich auf Platz drei landen. Grund zur Sorge gäbe es im Übrigen auch nicht bei der Trinkwasserversorgung. „Die nutzbare Trinkwasserabgabe wird – wie schon 2017 und 2018 – auch 2019 bei zirka zwei Millionen Kubikmeter liegen“, sagt Jessner. Trotz der heißen Sommer in den vergangenen beiden Jahren, seien auch die Pegelstände weiter konstant. „Da gibt es keinen Grund beunruhigt zu sein. Wenn die heißen Sommer zur Regel werden, müssten wir umdenken. Aber davon gehe ich nicht aus“, sagt Jessner.
Gestiegene Personalkosten

Unumgänglich sei allerdings eine Erhöhung der Eintrittspreise im Emmericher Freizeitbad Embricana gewesen. Dafür seien vor allem gestiegene, tarifgebundene Personalkosten verantwortlich. In den vergangenen Jahren habe man diese durch das Senken von Sachkosten auffangen können. „Doch da sind wir jetzt an einem Punkt, wo man nicht mehr weiter sparen kann“, sagt Jessner. Also bleibe als einzige Lösung nach sechs Jahren die Eintrittspreise zu erhöhen. Die Tageskarte für Erwachsene steigt demnach von acht Euro auf 8,50 Euro, für Kinder von 4,40 Euro auf 4,70 Euro. Der Drei-Stunden-Tarif wird mit 6,90 Euro um 40 Cent für Erwachsene und mit 3,80 Euro um 30 Cent für Kinder teurer.

Langfristig wollen die Stadtwerke allerdings auch die Personalkosten senken. „Wir werden aber keine Mitarbeiter entlassen. Dadurch, dass ohnehin eine hohe Fluktuation herrscht, ist dies auch nicht nötig“, verspricht Jessner. Stattdessen sollen freiwerdende Stellen nicht nachbesetzt und der Schichtplan angepasst werden, sodass das Personal effizienter eingesetzt werden kann.
Für die Sauna im Embricana ändere sich dagegen nichts: Hier bleiben die Preise stabil. „Mit 2500 bis 3000 Besuchern in diesem Jahr hat sie auch eine gute Entwicklung genommen“, findet Jessner.

E-Mobilität und Car-Sharing

Weiter vorangetrieben werden soll überdies die Elektromobilität. Die Stadtwerke Emmerich setzen dabei intern auf Elektro-, und vor allem auf Hybrid-Fahrzeuge, die zu Dienstzwecken genutzt werden können. „Da sie eine gewisse Reichweite erreichen müssen, können wir leider nicht komplett auf Elektroautos setzen. So weit ist die Technik an dieser Stelle noch nicht“, erläutert Jessner.

Die Stadtwerke bauen außerdem die Dichte der E-Ladesäulen aus: Bislang gibt es in Emmerich sieben Säulen mit 14 Ladepunkten, darunter zwei am Embricana und eine am Geistmarkt. Weitere seien am Neumarkt und an der Touristinfo in Hochelten geplant. Jede Säule koste 10.000 Euro. Eine weitere Ladesäule für LKW soll am Hafen für einen sechsstelligen Betrag gebaut werden. In Sachen Mobilität streben die Stadtwerke zudem ein Car-Sharing-System an, an dem Jessner und sein Team in den nächsten Monaten arbeiten wollen.

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