Tafelkreide ade, das Whiteboard ist interaktiv

Neue Medien werden ganz selbstverständlich in der Schule eingesetzt

XANTEN. Neue Medien sind nicht mehr wegzudenken, Digitalisierung das Schlagwort, wenn man an Zukunftsgestaltung denkt. So auch in den Schulen, wo junge Menschen mit neuen Medien groß werden. Wandtafeln und Schulkreide haben längst ausgedient, interaktive Whiteboards und Beamer gehören zur Klassenausstattung. Die Marienschule Xanten hat sich als eine von sechs Schulen (von insgesamt 52 bischöflichen Schulen im Bistum Münster) mit „Lernen im digitalen Wandel“ beschäftigt.

Die neuen Medien werden in sämtlichen Unterrichtsfächern eingesetzt. Hier Schulleiter Michael Lemkens mit den Schülerinnen Christine Graven und Mara Tissen aus der 9 b. NN-Foto: Lorelies Christian

Schulleiter Michael Lemkens berichtet: „Zwei Jahre lang haben wir uns intensiv ausgetauscht zu den Bereichen Mediendidaktik, Fachdidaktik, Medienpädagogik und Medienethik.“ In Münster trafen sich die Pädagogen von drei Bischöflichen Realschulen und drei Gymnasien, um sich intensiv konzeptionell und unterrichts­praktisch mit dem Lernen im digitalen Wandel zu befassen. Die Katholische Schulstiftung im Bistum Münster hat die finanzielle Förderung übernommen, die Bischöfliche Schulabteilung die Organisation. Alle Ergbnisse wurden nun in einer Broschüre zusammengestellt, die auch als Download unter der Lernplattform www.schulbistum.de zur Verfügung gestellt wird.
Über die Auswirkungen des Lernens im digitalen Wandel an der Marienschule Xanten berichtet Schulleiter Michael Lemkens: „Zum Glück sind wir sehr gut technisch ausgerüstet, verfügen über rund 60 Ipads und 60 Mac-Books, können Apple TV einsetzen und alle unsere Klassenräume sind mit Whiteboards ausgestattet. Im Kollegium gab es einen einstimmigen Konferenz-Beschluss zum Medienkonzept. Einige Kollegen sind besonders firm in der Handhabung der neuen Medien und bieten schulinterne Fortbildungen an. Leider gibt es kaum professionelle Dozenten, die man engagieren könnte.“
Christine Graven und Mara Tissen aus der 9 b können sich Unterricht und Hausaufgabenerledigung ohne neue Medien gar nicht mehr vorstellen. „Wir nutzen sie in allen Fächern“, antworten sie und können dabei keine Gewichtung vornehmen.
Die Selbstverständlichkeit der Nutzung ist wohl das, was Erwachsene manchmal befremdet. Doch Lemkens bricht eine Lanze: „Der Unterricht wird interessanter durch die Möglichkeiten, die neue Medien bieten. Zum Beispiel können die jungen Leute kurze Filme drehen zu unterschiedlichen Themen, im Physikunterricht Experimente viel besser nachvollziehen, im Sprachunterricht individueller und effektiver lernen, zur Literatur Vertonungen vornehmen, das alles motiviert“, berichtet er aus Erfahrung. Als Lehrer hat er dabei eine Erkenntnis gewonnen: „Ich muss nicht alles besser wissen!“, schmunzelt er, wohl wissend, dass viele der Kinder und Jugendlichen den Dreh im Umgang mit Computern besser raus haben als die meisten Erwachsenen.
Für ihn steht fest, dass Schüler lernen müssen, digitale Präsentationsprogramme zu nutzen in Vorbereitung auf Studium und Beruf – auch Recherchen im Netz gehören zum Schüleralltag hinzu.
Dass Arbeiten auf die Plattform „www.schulbistium.de“ hochgeladen werden können, vereinfacht den Austausch und auch die Korrektur durch Lehrer. „Da bekommt man auch schon mal samstagabends spät eine Hausarbeit zugeschickt“, lobt Lemkens lachend den neuen Weg der Kommunikation.
Für ihn ist wichtig, dass die Medienkompetenz der jungen Menschen gestärkt wird und dabei auch der Bereich Medien
ethik besonderen Raum einnimmt. Auch das will gelernt sein: Welche Daten gebe ich preis? Wie behalte ich die Kontrolle über die Medienflut im Netz? Wie schütze ich meinen PC und meine Privatsphäre?
Auch das ist Auftrag an das heutige Schulsystem: Ausbildung zum verantwortlichen Umgang in der Nutzung digitaler Medien und zu angemessenem Verhalten in der digitalen Welt. Ein Zurück gibt‘s nicht.

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