Mehr als nur ein Wort: Klimaschutz

13 Kommunen im Kreis Wesel haben gemeinsam schon viel bewegt zum Thema Umweltschutz

RHEINBERG. Das alte Rathaus in Rheinberg bot einen würdigen Rahmen zur Übergabe im Vorsitz des Klimabündnisses Kreis Wesel. Seit zehn Jahren arbeiten die 13 Kommunen des Kreis Wesel sowie KompetenzNetz Energie Kreis Wesel, die EnergieAgentur.NRW und die Verbraucherzentrale NRW im Bereich Klimaschutz zusammen. Jährlich wechselt der Vorsitz (nach Alphabet) in diesem Jahr von Neukirchen-Vluyn zu Rheinberg.

Die Stadt Rheinberg hat nun den Vorsitz vom Klimaschutzbündnis Kreis Wesel von Neukirchen-Vluyn übernommen. Symbolischer Händedruck zwischen Bürgermeister Frank Tatzel (l.) und Ulrich Geilmann (r.), Dezernent in Neukirchen-Vluyn im Beisein von Vertretern der anderen Kommunen, des Kreises Wesel und der Leader Regionen. NN-Foto: Lorelies Christian

Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel betonte in der Begrüßung, dass der Kreis Wesel eine Vorreiterrolle im Bereich Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen einnehme, da sowohl alle Kommunen ein kommunales Klimaschutzkonzept vorweisen können als auch einen Klimaschutzmanager eingestellt hätten. Für Neukirchen-Vluyn sprach zur „Staffelübergabe“ Dezernent Ulrich Geilmann und dankte zunächst Jens Harnack von der Stadt Rheinberg, der als „Vorkämpfer“ Initiator für das Klimaschutzbündnis gewesen sei. Mit Stolz blickte er auf das bisher Geleistete zurück: Zum Wissenstransfer seien zahlreiche gemeinsame Projekte hinzugekommen und auch die Vergabe der Klimaschutzflagge zum Zeichen für den Einsatz in Sachen Umweltschutz. Weitere gemeinsame Aktionen und Projekte seien geplant, wie Ökoprofit 2020 und das Forschungsprojekt zur regionalen Klimafolgeanpassung und die Hinzugewinnung der Kreishandwerkerschaft als weiteres Mitglied im Bündnis.
Jens Harnack moderierte und betonte, dass durch die Zusammenarbeit und Aufteilung der Federführung viel mehr möglich sei als jede Kommune für sich stemmen könne. Er leitete über zu Ingrid von Eerde von der Stadt Wesel. Sie stellte das wohl größte Projekt vor, das im nächsten Jahr in Angriff genommen werden soll. Dabei geht es darum, kreisweit 50 Schulen und Kindergärten über vier Jahre zu begleiten, um auf das Nutzungsverhalten von Energie und Ressourcen einzuwirken. Dazu gibt es Fördermittel.
Wohl keine Fördermittel gibt es für die Idee, städtische Fuhrparks auf Wasserstoff- und Elektromobilität umzurüsten. Axel Witzke von der Stadt Kamp-Lintfort hatte dazu sämtliche Fahrzeuge mit hohen Emissionen, wie zum Beispiel Müllfahrzeuge, Binnenschiffahrt und Öffentlichen Nahverkehr betrachtet und käme bei einer Umrüstung oder Optimierung auf eine CO2-Einsparung von mindestens 30 bis 50 Prozent. „Es gibt Hinweise, dass es dafür keine Fördermittel gibt, doch dann haben wir einen Plan B, den ich im nächsten Jahr vorstellen möchte“, gibt er sich zuversichtlich, diesen Beitrag doch noch leisten zu können.
Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte Nicole Weber Ferreira dos Santos, Klimaschutzmanagerin der Stadt Rheinberg, im Namen des Klimabündnisses und der beiden Leader-Regionen „Lippe – Issel – Niederrhein“ und „Niederrhein: Natürlich lebendig“ das erste Klimasparbuch für den Kreis Wesel. Es ist in einer Auflage von 15.000 Exemplaren gedruckt und in den Rathäusern, bei den Leader-Geschäftsstellen, beim Verbraucherschutz und bei den Betrieben, die Gutscheine darin bereit stellen, zu bekommen. Das Buch bietet Klimatipps in den Kategorien „Bauen und Wohnen“, „Ernährung“, „Konsum“ sowie „Mobilität“ aus ihrer Region. Außerdem enthält es Gutscheine von lokalen Unternehmen und Initiativen zu klimaverträglichem und nachhaltigem Lebensstil.
Mit dem Hinweis, doch möglichst das Rad zu nutzen beim Einkaufen gab die Klimaschutzmanagerin das Wort zurück an Jens Harnack, der auf den Erfolg des Stadtradeln aufmerksam machte. Von den 13 Kommunen radeln elf gleichzeitig für die bundesweite Kreiswertung. 2019 konnte so der Kreis Wesel Platz elf von 1.112 Teilnehmerkommunen belegen. Dabei zählen die gestrampelten Kilometer. Doch Harnack lenkte den Blick auf die Teilnehmerzahlen und ist stolz: „Inoffiziell nimmt der Kreis Wesel aufgrund der 7.565 aktiven Radler Platz vier ein, hinter Leipzig, Region Hannover und Berlin.“

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