Geldrischer Heimatkalender
Stellten den Geldrischen Heimatkalender 2020 vor: (v. l.) Dr. Matthias Schrör (Redaktionsmitglied), Johann-Peter van Ballegooy (stellvertretender Bürgermeister Kevelaer), Veronika Hebben (Leiterin des Museums) und Gerd Halmanns (Vorsitzender des Historischen Vereins und Redaktionsmitglied). NN-Foto: Gerhard Seybert

GELDERLAND. Insgesamt 71 Mal seit dem Zweiten Weltkrieg und davon 44 Mal unter der Regie des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend: Der Geldrische Heimatkalender ist eine etablierte Institution, was Heimatgeschichte angeht. Der neue Kalender für 2020 stellt die Wallfahrtsstadt Kevelaer in den Mittelpunkt.

Wie gewohnt beleuchtet der Kalender auch andere Städte und Gemeinden des Gelderlands: Weeze, Straelen, Issum, Wachtendonk, Kerken, Rheurdt und Geldern sind jeweils mit mindestens einem Beitrag vertreten. „Es gibt einen bunten Blumenstrauß an Themen. So sollte hier für jeden etwas dabei sein“, erklärt Gerd Halmanns, Vorsitzender des Vereins und Redaktions-Mitglied bei der Vorstellung des Geldrischen Heimatkalenders 2020 im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Kevelaer.

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Über 30 Autoren haben mitgewirkt, 304 Seiten mit Heimatgeschichte sind entstanden. Darauf hunderte Bilder und Fotografien. Für den stellvertretenden Kevelaerer Bürgermeister Johann-Peter van Ballegooy ist der Heimatkalender auch persönlich eine besondere Angelegenheit: „Er gehört bei mir seit 1966 zu den regelmäßigen Bucheinkäufen.“ Nur als Evergreen würde er ihn nicht bezeichnen, wie er mit einem Lachen erzählt. Ein Evergreen bleibe immer der Selbe. „Beim Heimatkalender hat man immer wieder neue Beiträge.“

Vielseitige Beiträge

Vielseitig ist der Kalender auch dieses Mal wieder geworden, wie Redaktionsmitglied Dr. Matthias Schrör beispielhaft erläutert. Zum Schwerpunktthema „Kevelaer“ gibt es insgesamt fünf Artikel. Peter Lingens hat einen bisher übersehenen Beitrag zur Kevelaer-Wallfahrt in der Literatur aus der Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals aufgearbeitet. „Ich bin für Sie mit der Prozession nach Kevelaer gegangen“ ist sein Beitrag überschrieben.

Über das Geschehen im Erscheinungsgebiet informieren zuverlässig die Beiträge von Gisela Rode mit der „Chronik des Gelderlandes“ und Lilia Wick mit den gesammelten „Neuerscheinungen über das Gelderland“.

Wer sich über die wichtigsten Ereignisse und Publikationen informieren möchte, findet hier auf übersichtliche Weise Antworten. Unter den Jüngeren vielleicht nicht mehr so geläufig ist die Geschichte der Mädchenbildungsanstalten. Mit Hannah Zimmer macht eine Schülerin in einem bebilderten Aufsatz die Sechzigerjahre im Mädchengymnasium Geldern wieder lebendig.

Joachim Schulz, Wolfgang Lietzow sowie Dirk und Bruno Langer tragen ebenso zahlreiche wie aussagekräftige Fotografien aus Kevelaer und den umliegenden Ortschaften bei, die die Vielseitigkeit der Wallfahrtsstadt vor Augen führen.

Hermann Josef Windeln hat einen naturkundlichen Beitrag mit zehn Fotos aus Laarbruch beigesteuert, die einen nachhaltigen Eindruck des 1.200 Hektar großen Biotops vermitteln. Auch Besucher des letztjährigen Gelderntages werden sich bei der Betrachtung der zugehörigen Bilder an unterhaltsame Veranstaltungen erinnert fühlen. Den Kalender finanzierten nicht nur die Mitgliedszahlungen der rund 1420 Mitglieder. Auch der Kreis Kleve und die Volksbank an der Niers förderten das Projekt, ebenso die Familie Bösken-Diebels. Das Jahrbuch kostet 10,90 Euro.

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