Den Hochwasserschutz an den Klimawandel anpassen

Stadt Rees auf der Mitgliederversammlung der HWNG vertreten

An Weihnachten 1993 erreichte der Rheinpegel bei Marksburg einen Höchststand von 9,12 Metern. Foto: privat

REES/KREIS KLEVE. Die Mitgliederversammlung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein findet am Mittwoch, 13. November, um 13 Uhr in Braubach statt. Hier nahm nach dem Doppelhochwasser von 1983, mit Gründung einer Bürgerinitiative, das Engagement zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, das 1996 in der Gründung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein (HWNG Rhein) mündete, seinen Anfang. Die Stadt Rees wird bei dieser Mitgliedergemeinschaft durch die Bauamtsleiterin Elke Strede vertreten.

Angesichts eines weiteren Rekordsommers scheint auch in diesem Jahr der Gedanke an ein Hochwasser weit hergeholt. Prognosen besagen jedoch, dass der Temperaturanstieg von rund 1,5 bis 4,0 Grad gegenüber 1971 bis 2000 zur einer höheren Verdunstung führt. Die Folge sind die in den letzten Jahren gehäuft zu beobachtenden extreme Wetterereignisse. Neben häufigeren, stärkeren und länger anhaltenden Hitzeperioden, sind das in unseren Breiten insbesondere nicht vorhersagbare Starkregenereignisse aber auch extreme langanhaltende Hochwasser.

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Nicht in Sicherheit wiegen

Wenn auch die letzten verheerenden Hochwasser am Rhein 30 Jahre zurückliegen, haben die Hochwasser der vergangenen Jahrzehnte an Elbe, Oder und Donau gezeigt, dass man sich nicht in Sicherheit wiegen darf. Ein Extremereignis, bei dem die Schäden der „Jahrhundertereignisse“ von 1988, 1993 und 1995 bei weitem übertroffen werden könnten, ist auch am Rhein sehr wahrscheinlich.

Unerlässlich ist daher laut der HWNG eine umfassende Vorsorgestrategie, die nicht nur auf den technischen Hochwasserschutz stützt, sondern auch auf die Flächenvorsorge, die Bauvorsorge, Risikovorsorge sowie die Gefahrenabwehr – und zwar auch für extreme Hochwasser, die die Menschen hinter Hochwasserschutzanlagentreffen werden. „Wir müssen gemeinsam lernen mit Risiken und Unsicherheiten zu leben. Nur so kann das Ziel einer resilienten Gesellschaft erreicht werden“, so die HWNG.

Vorsorgekonzepte vorantreiben

In Rheinland-Pfalz wird die Hochwasser- und Starkregenvorsorge seit zehn Jahren durch das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge vorangetrieben. Das IBH unterstützt Hochwasserpartnerschaften und in den letzten Jahren verstärkt die Kommunen bei der Erstellung von „Örtlichen Hochwasservorsorgekonzepten“. Eines von den rund 600 fertiggestellten oder laufenden Konzepten, ist das „Örtliche Hochwasservorsorge-Konzept“ der Verbandgemeinde Loreley, das anlässlich der Mitgliederversammlung in Braubach vorgestellt wird. Es umfasst sowohl die Starkregenproblematik wie auch extreme Rheinhochwasser.

Schutz und Vorsorge sind, insbesondere angesichts von extremen Hochwasser- und Starkregenereignisse, endlich. Somit rückt die Frage nach der Resilienz, das heißt die Widerstands-, Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeit von Bevölkerung und Infrastrukturen gegenüber Extremereignissen, ins Blickfeld. Der aktuelle Forschungsstand zur Resilienz und deren Stärkung ist der zweite thematische Schwerpunkt der Veranstaltung.

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