Die Proben für das Straelener Weihnachtsmärchen sind in vollem Gange. NN-Foto: Theo Leie

STRAELEN. Es war einmal ein Kapitän namens Fogge, der durch eigene Schuld einen Fluch auf sich geladen hat und dadurch gezwungen wurde, bis zu seinem Tode immer weiter über die Meere zu segeln. Das Märchen vom „fliegenden Holländer“ feiert am 15. Dezember Premiere in der bofrost-Halle in Straelen.

Für die Kostümprobe trifft sich das gesamte Ensemble in der Lagerhalle des Kulturrings Straelen. Auf der einen Seite steht eine große Kutsche, anderswo hängen Bilderrahmen: „Hier liegt das eine oder andere Weihnachtsmärchen“, erklärt Norbert Kamphuis, Leiter des Märchenteams, schmunzelnd. Bereits seit 34 Jahren übt das Märchenteam des Kulturring Straelen jährlich ein Märchen ein, um es im Dezember in mehreren Vorstellungen Alt und Jung zu präsentieren.

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In diesem Jahr ist es die Sage um den „fliegenden Holländer“ geworden: „In den Stücken, die wir uns aussuchen, muss immer etwas Fantastisches enthalten sein, sie dürfen nicht angsteinflößend sein und müssen natürlich auch noch nicht von uns aufgeführt worden sein“, erklärt Kamphuis. Zudem achtet das Team darauf, dass jedes Jahr möglichst ein neues Bühnenbild entsteht: „Wir haben ja viele Stammgäste und auch denen möchten wir immer wieder ein neues Aha-Erlebnis bieten, wenn sie den Saal betreten“, so Kamphuis weiter. Circa ein halbes Jahr wird an dem aufwendigen Bühnenbild gearbeitet. In diesem Jahr wird das Bühnenbild maritim ausfallen, passend zum „fliegenden Holländer“.

Gesucht: männlicher Nachwuchs im Teeniealter

Annie Mysor, die bereits seit neun Jahren Regie beim Straelener Weihnachtsmärchen führt, und auch das Titellied schreibt und singt, freut sich auch in diesem Jahr wieder ganz besonderes über die junge, männliche Unterstützung im Ensemble: „Mädchen fürs Theater spielen zu gewinnen ist nie das Problem. Jungs im Teeniealter zu bekommen, ist hingegen sehr schwierig.“

Froh ist die Spielleiterin, wenn Jungs, wie zum Beispiel der 13-Jährige Florian Opschroef von klein an mit der Produktion aufwachsen und dann auch dabei bleiben: „Es ist auch schön, die Entwicklung der Kinder zu sehen“, erklärt Mysor und fügt hinzu, „am Anfang fangen sie dann hier als Ministatisten an, bekommen dann kleine Rollen in Doppelbesetzungen und spielen letzten Endes dann eigene Rollen – so wie jetzt auch Florian.“ Um den Text perfekt einstudieren zu können, hat Mysor ihn für die Schauspieler einmal komplett eingelesen. Das Audiostück bekommt jeder aus dem Ensemble zur Verfügung gestellt, um damit zu üben: „Viele hören sich das zum Beispiel während langer Autofahrten an“, weiß Mysor.

Und dann geht es auch schon los. Textbücher werden aufgeklappt, einige Darsteller stehen auf und gehen in Stellung. Nach und nach werden Sätze zu ganzen Szenen und ein ganzes Stück entsteht. Gleich zu Beginn der Szene kommt die Sprache auf den geheimnisvollen Kapitän Fogge. Frieda Molessen, die Enkeltochter des Bürgermeisters Jan Molessen von Lechmar (gespielt von Lara Kamphuis) betritt die Bühne und wundert sich, warum niemand ihr etwas Genaueres über diesen ominösen Kapitän erzählen will: „Was hat er denn gemacht, dass man in Lechmaar nicht über ihn reden darf?“, fragt sie sich.

Premiere am 15. Dezember

Was genau da geschehen ist, können alle Märchenfans ab dem 15. Dezember bis zum 19. Dezember in der bofrost-Halle in Straelen sehen. Eintrittskarten sind zurzeit nur noch für die Vorstellung am Sonntag, 15. Dezember, 14 Uhr und um 16.30 Uhr zu bekommen. Ebenfalls nur noch wenige Karten gibt es für die Sondervorstellung der Niederrhein Nachrichten, die am 17. Dezember, um 15 Uhr stattfindet. Unter www.niederrhein-nachrichten.de/weihnachtsmaerchen-straelen können Interessierte ihre Kartenwünsche angeben, indem sie das entsprechende Formular ausfüllen.

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