Schaephuysen
Landrat Wolfgang Spreen (4. v. l.), Hans-Gerd Kersten (l., Vorsitzender Kreisverband für Heimatpflege), Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen (5. v. l.), Ralf Thier ( 6. v. l., Vorsitzender der Interessengemeinschaft Schaephuysener Bürger und Vereine) und Vertreter der Dorfgemeinschaft an der neuen Flatterulme. NN-Foto: Thomas Langer

SCHAEPHUYSEN. Schaephuy­sen darf sich nicht nur über den Goldsieg im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ freuen. In Anerkennung dieser dorfgemeinschaftlichen Leistung schenkte Landrat Wolfgang Spreen der Ortschaft eine Flatterulme, den Baum des Jahres. Gepflanzt wurde dieser nun bei Et Ströttsche, wo in den nächsten Jahren ein Mehrgenerationenspielplatz entstehen soll.

Spreen erinnert sich noch gut an eine gewisse Nervosität bei den Schaephuysenern: „Aber ohne eine gewisse Anspannung kann man auch keine solche Leistung erbringen.“ Eine besondere Leistung war es allemal: zuerst die Goldauszeichnung auf Kreis­ebene, dann im Landes- und schließlich im Bundeswettbewerb.

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„Sie haben es wieder geschafft“, sagt Spreen. Das habe man bei der starken Konkurrenz nicht unbedingt erwarten können. „Mich hat der Schlag getroffen als es hieß: Zwei Golddörfer aus dem Kreis Kleve“, erklärt Spreen.

Zuletzt gewann 2010 Uedem-Keppeln die Goldauszeichnung auf Bundesebene. Die Schaephuysener konnten bereits 1977 Gold einfahren, sind also zweifache Preisträger. „Soweit ich weiß, ist das im Kreis Kleve einmalig“, so Spreen. Die Flatterulme solle sinnbildlich wachsen wie die Zusammenarbeit der Schaephuysener. Und das wird sie: 35 bis 40 Meter hoch kann der Baum werden. Eine angemessene Größe für den sinnbildlichen Vergleich zum bereits jetzt schon großen Zusammenhalt der Ortschaft, ohne den dieser Sieg im Wettbewerb kaum möglich gewesen wäre.

Auch eine Zeitkapsel mit einer Tageszeitung und einer Skizze des Spielplatzes gaben Landrat Spreen und Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen in das Erdreich, damit zukünftige Generationen den Plan mit dem Ergebnis vergleichen können. Zudem wird eine Ehrenurkunde so sicher in die Zukunft getragen. „Die Urkunde soll die Anerkennung und Bewunderung des Kreises Kleve deutlich machen“, fasst Spreen zusammen.

Ein Spielbereich für alle

„Die Flatterulme ist der erste Baum einer Reihe von weiteren Bäumen, die noch gepflanzt werden sollen“, erklärt Kleinenkuhnen. Auf dem Platz soll ein generationenübergreifender Spielbereich entstehen. Der ist Teil des Konzepts, mit dem sich die Ortschaft im Wettbewerb durchsetzen konnte. Im Eingangsbereich soll ein Pavillon entstehen, dahinter eine Bodenschach-Anlage und Tischtennisplatten. Ein weiterer Bereich soll für kleine Kinder bis sechs Jahren Spielmöglichkeiten bieten, unter anderem mit Sand und Wasser. Im Bereich für ältere Kinder und Jugendliche sind eine Sprung­arena mit Trampolinen, ein Schaukelgarten, ein Rutschenturm und ein Fitnessbereich geplant. Eine freie Fläche soll zudem Fußball- und freies Spiel ermöglichen. Auch eine Leinwand für ein Open-Air-Kino ist auf einer Grünfläche angedacht.

An die Anwohner dachten die Verantwortlichen ebenfalls: Eine großflächige Bepflanzung und Erdwälle sollen die angrenzenden Wohnungen am Kirchwinkel abschirmen. Auch ein ökologischer Aspekt steckt darin: Die ein- und mehrjährigen Bepflanzungen sollen gut für Insekten sein. Der Verein für Gartenkultur und Heimatpflege hatte angestoßen, dass die Schaephuysener mit ins Rennen gingen. „Aber als einzelner Verein kann man das nicht bewältigen“, sagt Mario Gürtner, erster Vorsitzender des Vereins. Die Interessengemeinschaft Schaephuysener Bürger und Vereine trieb schließlich über rund vier Jahre das Gesamtkonzept voran. Der Kreisverband für Heimatpflege stand für das Konzept beratend zur Seite.

15.000 Euro Preisgeld bringt der Sieg auf Bundesebene ein. Die Interessengemeinschaft aus Schaephuysen darf sich zudem auf den Heimatpreis der Gemeinde Rheurdt 2019 freuen, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Verliehen wird dieser in der letzten Sitzung des Rates im Dezember.

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