Im Gespräch mit dem Team des Kompetenzzentrums: (v.l.n.r.)Magdalena Kowalczyk, Johanna Hachmann und Katharina Küpper-Schreiber. NN-Foto: Dickel

NIEDERRHEIN.  Das Kompetenzzentrums Frau und Beruf Niederrhein unterstützt Unternehmen bei der Fachkräftesicherung. Welche Aspekte dabei bereits im Recruiting zu beachten sind und welche Vorbildfunktion die Geschäftsführung hat, erzählten Magdalena Kowalczyk, Johanna Hachmann und Katharina Küpper-Schreiber im Gespräch.

Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist noch immer eines der Themen, das einen Schwerpunkt des Kompetenzzentrums ausmacht: „Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen zu sensibilisieren, dass jeder Arbeitnehmer individuelle Lösungen benötigt. Es geht hierbei um eine lebensphasenorientierte Personalpolitik“, so Johanna Hachmann vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf. Es bedarf hier und da mit Sicherheit „etwas Gehirnschmalz“, so Hachmann lachend, aber das zahle sich langfristig dafür auch aus: „Umso weniger Stress die Beschäftigten beim Thema Vereinbarkeit haben, umso produktiver arbeiten sie – und das ist dann definitiv ein Gewinn für das Unternehmen“, so Hachmann.

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Beschäftigte werden zu Recruitern

Das Team des Kompetenzzentrums weiß aber auch, dass Frauen oftmals nicht so selbstbewusst ihre Qualifikatin darstellen: „Frauen müssen viel öfters ihren Hut in den Ring werfen“, erklärt Magdalena Kowalczyk. Genau deshalb hat das Kompetenzzentrum zum Beispiel auch ein Mentoring-Programm ins Leben gerufen, um so erfahrene Führungspersönlichkeiten mit weiblichen Nachwuchskräften in Kontakt zu bringen.
Einen wichtigen Part im Recruiting spielen laut Hachmann die eigenen Arbeitnehmer eines Unternehmens: „Auch die Beschäftigten werden immer mehr zu Recruitern. Wenn sie zufrieden an ihrem Arbeitsplatz sind und das so nach außen weitergeben, sendet das eine authentische Botschaft.

Deshalb bietet die Durchblick Konferenz auch nochmal eine gute Möglichkeit, diese Themen in der Region sichtbar zu machen. “ Diese Authentizität müsse aber auch bereits von der Geschäftsführung gelebt werden: „Was die Geschäftsführung sich an Unternehmenskultur wünscht, muss sie auch vorleben“, so Hachmann. Hierbei gehe es aber vor allem um Authentizität: „Schönfärbereien sind hier fehl am Platz“, erklärt Katharina Küpper-Schreiber und fügt hinzu, „was nach außen dargestellt wird, muss auch im Unternehmen gelebt werden.“

Arbeitsbedingungen an Lebensphasen anpassen

Gemeinsam mit der IHK und den Wirtschaftsförderungen der Kreise arbeitet das Kompetenzzentrum stetig daran, diese Punkte auch in die Unternehmen zu bringen und diese dafür zu sensibilisieren: „Die Wirtschaft möchte wachsen, die Bedingungen sind aber nicht an Lebensphasen angepasst: Während vor der Kinderphase sowohl Männer als auch Frauen ungefähr gleichermaßen in Vollzeit arbeiten, arbeiten 70 Prozent der Frauen in der Kinderphase nicht mehr in einer Vollzeitbeschäftigung, dabei geht es in einer Familie doch nicht nur um die Mutter, sondern um die Eltern. Unternehmen können einen wesentlichen Bestandteil dazubeitragen, das auszugleichen,“ so Küpper-Schreiber. Letzten Endes sei es eine Win-Win-Situation, von der langfristig beide Seiten profitieren können, so Kowalczyk abschließend.

Weitere Informationen gibt es unter der Internetseite des Kompetenzzentrums.

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