IHK
Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp (2. v. l.) besuchte mit Antonia Krug (l., Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Wesel) das Azubi-Speed-Dating der IHK. Für die IHK vor Ort waren unter anderem Matthias Wulfert (stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung) und Laura Göddert (IHK-Projektkoordinatorin). NN-Foto: T. Langer

KREIS WESEL. Zum ersten Mal fand für den Kreis Wesel in der Niederrheinhalle Wesel das Azubi-Speed-Dating der Niederrheinischen IHK statt. Rund 350 Schüler von 14 Schulen und 14 Unternehmen aus den Branchen Industrie, Dienstleistung und Handel konnten sich in zehnminütigen Gesprächen gegenseitig kennenlernen.

Damit der Saal nicht zu voll wird, lud die IHK die Schulen zeitlich geblockt ein. So konnten die meist 15- bis 16-jährigen Schüler der Sekundar-, Real- und Gesamtschulen sowie Berufskollegs schnell mit vielen Unternehmensvertretern sprechen. Ab dem Nachmittag öffnete man die Veranstaltung für alle.

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„Die Veranstaltung ermöglicht es den Unternehmen, in kurzer Zeit viele Bewerber kennenzulernen und einen ersten Eindruck zu gewinnen. Jugendliche, die nicht mit ihrem Zeugnis überzeugen können, haben hier die Chance in einem persönlichen Gespräch mit anderen Fähigkeiten zu punkten“, sagt IHK-Projektkoordinatorin Laura Göddert.

Möglicher Karrierestart

Ein Erfolg war die Veranstaltung für den 16-jährigen Finn Schnurbusch vom Berufskolleg Moers, der sich für eine Ausbildung im Elektrik- oder Metallbereich interessiert. „Ich finde es sehr gut hier. Ich habe viele Berufe kennengelernt, zum Beispiel den Elektroniker für Betriebstechnik. Zwei Praktikumsanfragen wurden mir gestellt, ich bin also zufrieden“, erzählt er gut gelaunt. Von seinem Lehrer habe er das Informationsmaterial mit den teilnehmenden Betrieben bekommen und sich anschließend zu Hause vorbereitet, um ein gutes Gespräch sicherzustellen.

„Es ist gehaltvoller, wenn jeder die Möglichkeit hat, sich vorzubereiten“, weiß auch Matthias Wulfert, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung. „Im Idealfall ergibt sich hieraus der nächste Schritt. Die Schüler stehen direkt mit denen in Kontakt, die es auch entscheiden“, fügt Wulfert hinzu.

Hemmschwelle abbauen

Angetan von der Veranstaltung ist auch Harald Dömel, Lehrer an der Friedrich-Althoff-Schule in Dinslaken. „Wir sind mit den Neuner-Schülern hier, die haben in einem halben Jahr ein Praktikum. Hier sollen sie Kontakt aufnehmen und Gespräche üben“, sagt Dömel und lobt: „Die Schüler haben ihre anfängliche Hemmung verloren, ich habe den Eindruck, dass sie sich gut gemacht haben. In der Klasse ist es immer eine andere Geschichte. Die Anerkennung hier zu bekommen ist unbezahlbar. Es ist eine tolle Veranstaltung.“ Diese Einschätzung deckt sich mit den Zielen der Veranstalter. „In der Orientierungsphase gibt es erste vorsichtige Gedanken. Wir wollen über das Format die Hemmschwelle abbauen“, erklärt Jürgen Kaiser, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung bei der IHK.

Möglichkeiten erkennen

Auch Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp kann der Veranstaltung viel abgewinnen: „Hier haben Jugendliche die Möglichkeit, gut, schnell und intensiv mit Firmen in Kontakt zu kommen und sich ein Bild vom Beruf und der Firma zu machen.“

Dass sich angehende Azubis informieren, liegt auch Achim Klingberg, Geschäftsführer der Weseler Firma Lase Industrielle Lasertechnik, am Herzen. Er betont die Möglichkeit, mehr über die Vielfältigkeit der Berufe und ihrer Möglichkeiten zu erfahren. „Viele wissen gar nicht, was die Berufe für Möglichkeiten bieten und werden von ihren Eltern in eine Richtung gelenkt.“ Seit sechs Jahren veranstaltet die IHK diese Art Speed-Dating in Duisburg. 2018 führte sie die Veranstaltung zum ersten Mal im Kreis Kleve durch. Geplant ist es, die Veranstaltung jedes Jahr in Duisburg und den beiden Kreisen anzubieten.

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