Tierisch gut und skurril zugleich in Bildern und Texten

Ausstellung und Lesungen mit Andreas Scholl und Dr. Edgar Dahmen im Rathaus Xanten

XANTEN. Ein Schaf steht unter einem Baum – so zu sehen auf einem Bild von Andreas Scholl mit dem Titel „Niederrheinische Baumwolle“ . Oder eine Kuh unter einem Flugzeug auf Sinkflug „Falsche Zeit, falscher Ort“. Da spürt man das Augenzwinkern, mit dem der Landwirt Andreas Scholl aus Rees seine Bilder malt.

Den Tierischen Niederrhein präsentiert der Reeser Andreas Scholl mit Bildern und Lesungen sowie der Xantener Dr. Edgar Dahmen mit einer Lesung zur Ausstellung im Xantener Rathaus. NN-Foto: L. Christian

Wer seine Ausstellung „Tierischer Niederrhein“ besucht, wird garantiert beim Anblick der 40 Bilder schmunzeln. Zu sehen ist sie von Sonntag, 10. November bis Sonntag, 1. Dezember im Rathaus in Xanten. Und man sollte nicht verpassen, die Frohnatur persönlich zur Vernissage oder Finissage persönlich kennen zu lernen. Er ist ein positiver Mensch, obwohl ihm genauso wie seinen Landwirtskollegen eigentlich gar nicht zum Lachen ist angesichts der Anfeindungen gegenüber seinem Berufsstand, die sogar soweit führen, dass die Bauernkinder diese in der Schule spüren – aber das ist ein anderes Thema. In Xanten stellt er erstmalig aus, ist auf dieser Rheinseite noch eher unbekannt, obwohl er bereits vor Jahren vom Fernsehen „entdeckt“ wurde. Eigentlich hatte er sich selbst ins Spiel gebracht, wollte mit seinem anderen Hobby, dem Kochen, an der WDR-Serie „Land und lecker“ teilnehmen, doch das war nur den Frauen vorbehalten. Stattdessen schickte das Fernsehen ihm Horst Lichter ins Haus und er ging mit ihm gemeinsam auf „Schnitzeljagd“. Und nebenbei sah der Starkoch auch noch die Bilder von Andreas Scholz und war begeistert.
Der Landwirt fühlte sich geehrt, hatte er sich das Malen doch selbst beigebracht und konnte überhaupt nicht einschätzen, ob er seine Sache wirklich gut mache, er der Bauer aus Rees. Einmal bekannt geworden, kam er immer wieder ins Fernsehen und veröffentlichte auch noch sein erstes Buch „Querfeldein am Niederrhein“. Und alles, was er machte, kam gut an –trotzdem „hob“ er nicht ab, betrachtete sein kreatives Schaffen weiterhin als Hobby, das ihm und anderen Freude machen sollte. Mit Erfolg!
Am Sonntag, 10. November bringt er zur Ausstellungseröffnung um 11.30 Uhr seine Texte mit für eine kleine Lesung und auch seine Tochter Serafina, die am Flügel einige eigene Stücke und bekannte Songs spielen wird.
Nach drei Wochen zur Finissage am 1. Dezember um 11.30 Uhr wird er ebenfalls anwesend sein und auf einen Xantener treffen, der den meisten auch nicht so bekannt ist. „Ich bin der große Vips“, stellt er sich vor. Damit regt er auf jeden Fall die Phantasie der „mittelalten“ Xantener an. Vips – das war doch die Jugendkneipe, in der viele Xantener früher viel Zeit verbrachten, geführt von Joachim Dahmen, allen nur als Vips bekannt. Und nun lernt man Dr. Edgar Dahmen kennen, den „großen“ Bruder von Vips. Er ist in Vynen aufgewachsen, aber schon nach dem Abitur zum Studium nach München gegangen, wo er anschließend für 41 Jahre in der Nähe (in Dachau) eine Kleintierpraxis betrieb. Vor fünf Jahren – inzwischen im Ruhestand – kam er zurück in seine alte Heimat nach Xanten. In seiner Praxis hat er viel Ungewöhnliches erlebt und ebenso wie seine Tierarztkollegen auf Papier festgehalten. Im Ruhestand hatte er Zeit, diese Sammlung auszuformulieren und in Kurzgeschichten als „Skurriles aus tierärztlichen Praxen“ herauszugeben. Lustig, schrullig, manchmal auch betrüblich – das Leben mit Tieren von allen Seiten betrachtet.
Zur Finissage wird er ebenfalls daraus vorlesen. Beide Herren sind dankbar, dass Carolin Schwartz von der Stadt Xanten sie zusammengebracht haben. Denn ganz offensichtlich haben sie den gleichen Humor und den gleichen Faible für „vermenschlichte Darstellung von Tieren“. Gerne möchten sie ihre Leidenschaft präsentieren und viele Menschen damit erheitern.

-Anzeige-

 

 

 

 

Vorheriger ArtikelEin Schaf fürs Leben – neues Stück bei mini-art
Nächster ArtikelDieckmann hat fertig