Förster Joachim Böhmer (2.v.r.) zeigt den Heimatfreunden Materborn den Blick vom Sternberg aus in Richtung Schwanenburg. NN-Foto: SP

KLEVE. Als die Heimatfreunde Materborn vor elf Jahren die Patenschaft für den Sternberg im Waldstück an der Nimweger Straße übernommen haben, war dieser in keinem guten Zustand. Verwilderte Wege sorgten sogar dafür, dass er kaum zu erreichen war. Hochgewachsene Bäume nahmen die wundervolle Sicht über Kleve. In mühevoller Arbeit haben die Heimatfreunde den Sternberg wiederhergerichtet. Kleves stellvertretender Bürgermeister Klaus-Werner Hütz und Förster Joachim Böhmer bedankten sich bei den Mitgliedern des Materborner Vereins für ihr Engagement.

„Ich bin froh, dass es solche Bürger gibt, die ohne groß zu schwafeln die Sache in die Hand nehmen. Als Förster kann ich die Initiative nur begrüßen. Es wertet den Sternberg auf und lockt sicherlich auch Touristen wieder an”, sagt Böhmer und ergänzt: „Die Heimatfreunde haben den Charakter des Sternberges wieder zurückgeholt.”

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Lohnenswerter Aussichtspunkt

Die Bronze-Skulptur symbolisiert mit dem Stern die zwölf Sichtachsen, die es ursprünglich am Sternberg gab. NN-Foto: SP

Der Sternberg gehört zu den „points de vue”, also zu den lohnenswerten Aussichtpunkten in Kleve. Ursprünglich gab es auf dem Areal im Tiergartenwald zwölf Sichtachsen, die Prinz Johann Moritz von Nassau-Siegen, einstiger Statthalter Kleves, in den Wald hineinschlagen ließ. Zwei der historischen Sichtachsen haben die Heimatfreunde Materborn wieder freigeschnitten: Einmal die mit Blick auf die Schwanenburg und einmal in Richtung Emmerich. Ein Bronze-Kunstwerk des Künstlers Dieter von Lievetzow am Sternberg soll an die einstigen zwölf Sichtachsen erinnern. „Wir wollen, dass die Leute, die den Sternberg besuchen, sich auch mit seiner Geschichte befassen”, sagt Rolf Wagener, Vorsitzender des Heimatvereins. Das Kunstwerk zeigt deshalb einen Stern, der in verschiedene Richtungen zeigt und damit alle zwölf ursprünglichen Sichtachsen symbolisieren soll.

Für Rolf Wagener war es ein Herzensanliegen, den Sternberg wieder hübsch zu machen. „Ich habe als ehemaliger Stadtdirektor über 20 Jahre lang an der Rekonstruktion des Amphitheaters und der Umgebung mitgewirkt. Als ich gesehen habe, in welchem Zustand der Sternberg ist, habe ich den Förster angesprochen, was man machen kann”, berichtet Wagener. Dieser erläuterte ihm, dass die Pflege des Sternberges nicht ihn seinen Zuständigkeitsbereich falle. „Da die Stadt nicht der Eigentümer des Grundstückes ist, konnte sie ebenfalls nichts machen. Der Förster hat uns dann den Tipp gegeben, dass wir eine Patenschaft übernehmen können. Darin sahen wir auch die einzige Lösung, um den Sternberg zu pflegen”, erzählt Wagener.

Seit elf Jahren kümmern sich die Heimatfreunde Materborn nun um den lohnenswerten Aussichtspunkt. In viel Eigenregie, teilweise aber auch mit Hilfe von Firmen haben die Ehrenamtler den Sternberg wiederhergerichtet. So wurden unter anderem zwei Sichtachsen wieder geschaffen und der Weg hin zum Sternberg erneuert. Diesen versah die Firma Gebrüder Siebers mit einem naturbelassenen Material, so dass er wieder begehbar ist.

Finanzierung durch Spenden und eigene Mittel

Die Kosten für alle Arbeiten – einschließlich des Bronze-Kunstwerkes und einer Sitzbank – haben die Heimatfreunde Materborn aus eigenen Mitteln und durch Spenden generiert. Die Pflege des Sternberges übernehmen sie selbst – doch das gestaltet sich zunehmend schwieriger. „Unsere Mitglieder werden alle älter und es gibt kaum Nachwuchs”, sagt Wagener und hofft gleichzeitig, dass die Arbeit der letzten elf Jahre nicht irgendwann umsonst war.

 

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