Erwin Kohl (links) freut sich auf die Premierenlesung in Kooperation mit Son‘ Kult (Ludger van Bebber). NN-Foto: Dickel

NIEDERRHEIN. Ein Notar aus Wesel wird ermordet und alle Indizien führen zu einem bekannten Mordermittler der Region. Dieser ist sich jedoch sicher, alle Spuren verwischt zu haben – ein Fall für den pensionierten Niederrhein Hauptkommissar und Privatermittler Lukas Born, einer der Hauptfiguren des Autors Erwin Kohl.

Schon zum insgesamt 13. Mal tobt sich Journalist und Autor Erwin Kohl krimitechnisch am Niederrhein aus. Für den gebürtigen Niederrheiner Kohl, der mittlerweile in Alpen lebt, ist die Region perfekt für seine Krimis: „Es reizt mich besonders, die sozialen Strukturen hier aufzureißen“, so Kohl. Viele Orte werden dem Leser wieder bekannt vorkommen. So lebt die Hauptfigur Lukas Born nach wie vor auf dem Campingplatz „Happy Eiland“, der angelehnt an den Kerstgenshof ist. Den Tatort hat Kohl gar bei einem Spaziergang mit seiner Frau entdeckt: „Der Forellenhof bei Op den Hövel passte perfekt“, berichtet der Autor.

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Wahre Begebenheit inspirierte Erwin Kohl

Für den aktuellen Roman „Dumm gelaufen, Martha“ konnte er eine Geschichte niederschreiben, die ihm schon lange begleitet: „Ich wollte den Krimi schon vor vier Jahren schreiben, als ich von ihr gehört habe, aber damals passte es zeitlich nicht“, erklärt Kohl. Der Krimi ist angelehnt an einen echten Mordfall, von dem Kohl bei einer Krimiautoren Fortbildung gehört hat: „Der Fall damals hat sich im Raum Frankfurt abgespielt. Es wurde ein Mann umgebracht und die Tatwaffe mit Fingerabdrücken gefunden, sodass die Aufklärung eigentlich kein Problem wahr“, erinnert sich Kohl an die Fallgeschichte aus der Fortbildung und fährt fort, „allerdings gab es für die Tatwaffe kein Durchsuchungsbefehl, weswegen diese nicht zulässig war und der Angeklagte freigesprochen werden musste.“ Die Krux an der Sache ist, so die deutsche Rechtslage, dass ein möglicher Täter nicht noch mal für das Gleiche angeklagt werden kann und genau diese Rechtslage ist die Grundlage für Kohls dritten Fall.

Ins Rollen kommt der Krimi durch die liebenswürdige, aber leicht vergessliche Rentnerin Martha, die beim Waldbaden Zeugin des Mordes wird: „Sie wird von der Polizei sechs Wochen nach dem Vorfall verhört, aber da sie sich – nach sechs Wochen – nicht mehr genau an alle Einzelheiten erinnern kann und etwas verstrickt, glaubt die Polizei ihr nicht“, erklärt Kohl, dem die Figur im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen ist: „Ich habe mich während des Schreibens etwas in Martha verliebt“, gesteht der Autor lachend. Kein Wunder, möchte er mit der Figur doch auch eine Lanze für ältere Leute brechen: „Nicht jeder, der mal etwas vergisst, ist gleich dement, oder wissen Sie noch, was Sie vor sechs Wochen gegessen haben?“, fragt Kohl herausfordernd. Erwin Kohl weiß hingegen mit Sicherheit, wie das nächste Jahr bei ihm aussehen wird, denn die Idee für den nächsten Krimi hat er bereits.

Premierenlesung am 18. Oktober in Sonsbeck

Zur Premierenlesung, die am Freitag, 18. Oktober, um 20 Uhr in Kooperation mit „Son‘ Kult! Alles. Ausser. Gewöhnlich“ im Sonsbecker Kastell stattfindet, ist auch die Band „Glam Bam“ wieder mit dabei. Tickets gibt es unter anderem im Bücherbogen in Sonsbeck, in der Lindenbuchhandlung in Alpen und in der Buchhandlung Librarium in Xanten. Der Krimi ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Lesungen
10. Oktober, 19 Uhr: Stadtbücherei Kleve 18. Oktober, 20 Uhr. Premierenlesung, Sonsbecker Kastell 30. Oktober, 19.30 Uhr: Stadtbücherei Rees 6. November, 19 Uhr: Buchhandlung Librarium Xanten 18. November, 19.30 Uhr: Scala Kulturspielhaus Wesel 15. Januar, 19.30 Uhr: Bücherkoffer Geldern
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