Ulrike Michel
Ulrike Michel geht als neue Bürgermeisterkandidatin für die SPD Geldern an den Start.NN-Foto: Thomas Langer

GELDERN. Der Ortsvereinsvorstand der SPD Geldern hat einstimmig beschlossen, Ulrike Michel als Kandidatin für das Amt der Bürgermeisterin vorzuschlagen.

Die 59-jährige Michel ist Rechtsanwältin und lebt seit 29 Jahren mit ihrem Ehemann und vier erwachsenen Töchtern in Geldern. Als Bildungsreferentin der ansässigen Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) half sie seit vielen Jahren Menschen bei ihrer politischen Bildung, wie auch in sozialen Fragen.

-Anzeige-

Gefragte Kandidatin

Auch wenn sie erst seit etwas über einem Jahr Mitglied im Ortsverein ist, steht sie der SPD bereits eine ganze Weile nah, besuchte immer wieder verschiedene Veranstaltungen der Partei: „Ich habe mich sehr viel mit Kommunalpolitik beschäftigt“, erzählt sie und fügt hinzu „ich war immer politisch interessiert.“

Als Moderatorin verschiedener Podiumsdiskussionen vor ihrem Parteieintritt wurde sie währenddessen bereits von mehreren Bürgern angesprochen, ob das Amt der Bürgermeisterin nichts für sie wäre. Nachdem sie in die Partei eintrat, wurde sie diesbezüglich auch von Mitgliedern angesprochen. Nach einem Bürgertreff im Mai wurde es dann ernst: „Ich habe es erst einmal mit mir und meiner Familie ausgemacht. Das ist nichts, worüber man nur eine Nacht schläft“, erklärt Michel.

Michel ist aber nicht einfach nur eine Kandidatin der SPD. Lars Aengenvoort, einer der Vorsitzenden des Ortsvereins, meint: „Eine Unterstützung der Grünen wäre sehr wichtig.“ Derzeit verlaufen die Gespräche mit den Grünen sehr positiv, um Michel als gemeinsame Kandidatin aufzustellen. Es sind aber auch andere Parteien eingeladen, an den Gesprächen teilzunehmen.

Schwerpunkt bezahlbares Wohnen

Für den Fall ihres Sieges weiß Ulrike Michel bereits, wo ihre Schwerpunkte liegen sollen: „Das bezahlbare Wohnen in Geldern würde ich gerne an vorderste Stelle setzen. Da müsste viel getan werden, auch was barrierefreies Wohnen angeht.“

Aber auch die Bedeutung des Klimaschutzes ist ihr bewusst. Sie lobt in diesem Zusammenhang das Engagement der Fridays for Future-Demonstranten: „Man muss diese jungen Leute sehr ernst nehmen“, erklärt sie. Auch den Vorwurf des Schuleschwänzens kritisiert Michel: „Den Vorwurf halte ich für komplett falsch. Wir müssen die Probleme ernst nehmen und sehen, was wir gemeinsam tun können.“

Kompetenzen für das Amt bringt sie so einige mit: „Durch meine Ausbildung und meine Tätigkeit bei der KAB habe ich gelernt, mit Menschen umzugehen und sie in den Prozessen mitzunehmen“, erzählt die Geldernerin. Als Bürgermeisterin sei sie ein Bindeglied zwischen Bürgern und Verwaltung. Ebenso ist ihr bewusst, dass sie das Fachwissen anderer Personen nutzen kann, um Probleme zu lösen. „Mit viel Teamarbeit dürfte das kein Problem sein“, sagt die 59-Jährige.

Aengenvoort ist von Michel begeistert und lobt nicht nur ihre Persönlichkeit: „Sie kann sich schnell und kompetent einarbeiten. Eine bewundernswerte Fähigkeit, die wir viel häufiger brauchen.“

Die offizielle Nominierung durch die Mitgliederversammlung ist für den 15. November angesetzt. Wer Michel kennenlernen möchte, kann am Samstag, 5. Oktober, zwischen 10 und 12 Uhr am Markt 17 in die Bürgersprechstunde kommen.

Vorheriger ArtikelVerkehrsstörungen durch Fridays-For-Future
Nächster ArtikelAchterhoek: Im „hintersten Winkel“ ist was los