Einladung zur Zeitreise

Stiftsmuseum sucht Menschen, die sich über Alltagsbräuche austauschen

XANTEN. Das Stiftsmuseum Xanten lädt Menschen unterschiedlicher Generationen ein zu einer „Zeitreise“ . Dabei möchte es anhand der Kunstwerke im Museum den Dialog wecken, wie die unterschiedlichen Generationen (Oma / Enkel) kulturgeschichtliche Themen erlebt haben / erleben. In der ersten Veranstaltung am Samstag, 12. Oktober geht es um „Sonntagsklamotten“. Dies erläutert Elisabeth Maas, stellvertretende Leiterin des Stiftsmuseums.

Elisabeth Maas, stellvertretende Leiterin des Stiftsmuseums Xanten, erläutert das neue Angebot, unterschiedliche Generationen mitein­ander ins Gespräch zu bringen.
NN-Foto: Lorelies Christian

Wie kommt man von einem Exponat des Museums zum Begriff Sonntagsklamotten?

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Elisabeth Maas: Bei uns gibt es kostbare Gewänder der Stiftsherren zu sehen, zu unterschiedlichen Anlässen trugen und tragen ja auch noch heute Priester Festtagsgewänder. Wir schlagen dann die Brücke, wie ist das bei uns? Tragen auch wir zu Feiertagen ,Sonntagsklamotten?

Von früher kennt man ja noch den Begriff ,bestes Kleid‘ oder ,bester Anzug‘?
Elisabeth Maas: Bestimmt fällt der älteren Generation zu diesem Begriff etwas ein. Sonntags trug man andere Kleidung als alltags, die beste Kleidung wurde geschont, hatte eine höhere Wertigkeit, mit der wir auch unsere Wertschätzung für besondere Anlässe zum Ausdruck brachten. Wir sind gespannt, ob auch die jungen Leute mit diesem Begriff noch etwas anfangen können. Ist eine Designerjeans mit gewollten Rissen für sie ebenfalls ein besonderes Kleidungsstück, das sie an einem Festtag tragen würden. Wäre es für sie auch vorstellbar, in Jogginghose zu heiraten? Wir wollen gemeinsam anhand der Kleidung die unterschiedlichen Perspektiven betrachten und dabei die verschiedenen Lebenswirklichkeiten kennenlernen.

Es geht also nicht um ein Wissensquiz?

Elisabeth Maas: Nein ganz und gar nicht. Wir wollen Neugierde wecken, Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Anstoß ist ein musealer Gegenstand, doch wir werden ihn nicht beschreiben wie bei einer Führung, sondern diesen zum Anlass nehmen, uns über Alltagsbräuche und Gewohnheiten der verschiedenen Generationen auseinanderzusetzen.

Wird nur geredet?

Elisabeth Maas: Der Austausch ist uns wichtig, doch ihm schließt sich eine kreative Phase an. Geleitet werden die Zeitreisen von der Kunstpädagogin Sophie Voets-Hahne, die sich dazu etwas einfallen lässt. Beim ersten Termin dürfen die Teilnehmer gemeinsam eine Collage aus verschiedenen Stoffen und Materialien .zusammenstellen.

Wer darf mitmachen?

Elisabeth Maas: Wir suchen Tandems, also zum Beispiel Großmutter / Großvater und Enkelin oder Enkel oder Onkel, Tanten mit Nichten und Neffen oder gute Bekannte. Die Jugendlichen sollten möglichst zwischen zehn und 20 Jahre alt sein, die Senioren ab 60 Jahre. Die Zeitreise der Generationen wird an vier Terminen stattfinden, Start ist am 12. Oktober, weitere Termine sind 23. November, 30. November und 7. Dezember, jeweils von 14 bis 17.30 Uhr mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Insgesamt haben wir das Kontingent auf sieben Paare begrenzt, so dass man in der Kleingruppe miteinander ins Gespräch kommen kann.

Wo kann man sich anmelden?

Elisabeth Maas: Im Museum liegen Flyer mit Anmeldeformularen aus oder auch telefonisch unter 02801 987 7820 oder per mail an zeitreise@stiftsmuseum-xanten.Weitere Infos gibt es auf unserer homepage www.stiftsmuseum-xanten.de Die Veranstaltungen sind kostenfrei.

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