Lebenshilfe baut neue Wohneinrichtung in Emmerich

Arbeiten schreiten nach Fund von 66 Granaten zügig voran

Der symbolische Spatenstich: (v. l.) Mike Stefan Töller, Elke Trüpschuch, Joachim Eberl und Dr. Heinzgerd Schott auf der Baustelle am Polderbusch. NN-Foto: MB

EMMERICH. Die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt macht auch der Lebenshilfe Unterer Niederrhein zu schaffen. „Deshalb ist es umso wichtiger, dort zu investieren, wo der benötigte Wohnraum nicht zu mieten ist“, sagte Dr. Heinzgerd Schott, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe aus Rees, anlässlich des Spatenstichs zum Neubau der Wohneinrichtung am Polderbusch in Emmerich.

Der Neubau war notwendig geworden, weil die aktuellen Räume nicht mehr den Anforderungen des Wohn- und Teilhabegesetzes – Stichwort Barrierefreiheit – sowie den Wünschen und Vorstellungen der Bewohner an modernen Wohnraum entsprachen. „Wir haben lange über den Neubau gesprochen und ihn geplant“, verriet Schott. Dann aber verzögerten sich die Arbeiten, denn auf dem Gelände wurde ein Bombenfund gemeldet. „Es war aber keine Bombe. Es waren 66 Granaten – viele sogar noch scharf.“ So lag die Baustelle zwischen Frühjahr und Ende Juli still. „Jetzt ist das Gelände sicher, die Bagger und Kräne sind wieder im Einsatz“, freut sich Schott und berichtete: „In kurzer Zeit ging vieles sehr schnell.“

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Deutliche Verbesserung und mehr Individualität

Im Neubau werden 17 Menschen mit Handicap wohnen, die mal mehr, mal weniger durch Betreuer der Lebenshilfe begleitet werden. „Es wird eine deutliche Verbesserung für unsere Bewohner. Es wird viel Individualität mit ins Wohnen bringen“, ist Mike Stefan Töller, Geschäftsführer der LHUN, überzeugt. Vor allem das „herrliche Grundstück“ hat es ihm angetan: „Der Gartenbereich bietet viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die wir gezielt verbessern möchten.“ Schott ist sich sicher, dass im Neubau das Konzept der Wohneinrichtung, die Menschen mit Handicap nicht nur in die Nachbarschaft zu integrieren, noch besser fortgesetzt werden kann. „Die Perspektive hier ist sehr gut“, sagt Schott.

Die Wohneinheiten werden jeweils rund 40 Quadratmeter groß sein, bis Ende nächsten Jahres sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. „Bis Weihnachten sollte der Rohbau fertig, so dass wir Richtfest feiern können“, hofft Architekt Joachim Eberl. „Ab Sommer 2020 sollten wir uns um den inneren Bereich, sprich die Inneneinrichtung kümmern können. Dann könnten auch die ersten Bewohner einziehen.“

Zum Spatenstich kam auch Emmerichs stellvertretende Bürgermeisterin Elke Trüpschuch, um sich das Projekt anzuschauen. „Hier entsteht eine Wohlfühloase für die Menschen, die hier einziehen“, sagte Trüpschuch und ergänzte: „Die Barrierefreiheit bedeutet eine deutliche Qualitätssteigerung des Alltags und mehr Selbstständigkeit.“

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