STRAELEN. Für einige Schüler steht schon vor Beendigung der Schullaufbahn fest, was sie danach beruflich machen möchten. Für viele ist da aber noch ein großes Fragezeichen. Um den Schülern erste Einblicke in Unternehmen zu geben und das Fragezeichen zu einem Ausrufezeichen zu machen, organisiert der Verein „AusStraelen“ bereits zum dritten Mal die Straelener Ausbildungsmesse, die am Samstag, 5. Oktober, von 9.30 bis 14 Uhr in der bofrost-Halle stattfindet.
An Anfragen für die Ausbildungsmesse mangelt es den Veranstaltern nicht: „Es gab in diesem Jahr sogar Anfragen von Düsseldorfer Unternehmen“, erklärt Dominik Nellesen vom Verein „AusStraelen“. Allerdings läge das Interesse der Veranstalter eher darin, regionalansässige Betriebe für die Ausbildungsmesse zu begeistern und dorthin zu holen: „Wir wollen die jungen Leute schließlich an den Niederrhein binden und ihnen zeigen, wie vielseitig die Region ist – auch auf dem Arbeitsmarkt“, so Nellesen. Insgesamt werden sich deshalb am 5. Oktober zirka 65 regionale Aussteller in der bofrost-Halle den Fragen der Schüler stellen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren ist der Verein „AusStraelen“ in diesem Jahr alleiniger Veranstalter: „Uns war es wichtig, dass wir auch Schulen aus der Umgebung ansprechen und zur Veranstaltung einladen können“, erklärt Nellesen weiter. So wurden zum Beispiel auch zwei Schulen in Venlo kontaktiert: „Wir rechnen deshalb in diesem Jahr auch mit mehr Schülern als in den Vorjahren“, so der Straelener.
Schüler und Firmen kommen ins Gespräch
Das Konzept der Ausbildungsmesse Straelen ist hingegen bis auf wenige Änderungen gleich geblieben: Von 9.30 bis 14 Uhr haben Schüler aus der Region die Möglichkeit mit den Verantwortlichen – und noch viel wichtiger – mit den Auszubildenden diverser Betriebe ins Gespräch zu kommen. Einzig die Vorträge, die in den letzten beiden Jahren noch stattgefunden haben, entfallen in diesem Jahr. Eines von vielen Unternehmen, das sich an diesem Tag präsentiert (und auch Sponsor der Veranstaltung ist), ist die Firma Landgard: „Wir finden die Ausbildungsmesse sehr gelungen. Die jungen Leute haben 1.000 und eine Möglichkeit und so eine Messe hilft, einen Überblick zu bekommen und auch direkt in Kontakt zu treten“, erklärt Florian Doering, Ausbildungskoordinator bei Landgard.
Nicht selten käme es vor, dass Interessenten einer Messe sich am Ende auch bewerben – oder sogar bei Landgard anfangen: „Ich erinnere mich, dass eine unserer derzeitigen Auszubildenden auch den ersten Kontakt über eine Ausbildungsmesse mit uns hatte“, erklärt Doering. Damals hatte die Schülerin bereits eine Bewerbung mit an den Messestand gebracht und so einen guten Eindruck gemacht, dass sie prompt eingeladen wurde und jetzt bei Landgard ihre Ausbildung macht: „Man bekommt auf so einer Messe direkt einen ersten Eindruck und merkt, ob es passen könnte. Zudem nehmen wir immer viele Azubis mit, damit die Schüler denen auch direkt ihre Fragen stellen können. Es ist ja schon noch etwas anderes, ob wir da stehen und Fragen beantworten oder unsere Auszubildenden selbst“, so Doering.
Erste Kontakte knüpfen
Für ein Unternehmen wie Landgard ist so eine Messe ein großer Gewinn, erklärt auch Carsten Tovenrath, zuständig für die Personalentwicklung bei Landgard: „Wir haben nach wie vor auch Bedarf an Auszubildenden, schließlich bilden wir in neun verschiedenen Ausbildungsberufen ab dem nächsten Jahr aus.“ Gerade als Großhändler sei es oftmals nicht leicht, sich als Ausbildungsbetrieb in das Gedächtnis der jungen Leute zu bringen: „Auf so einer Messe können wir aber zeigen, was eigentlich hinter uns steckt und unsere Auszubildenden können ihre Erfahrungen authentisch an die Schüler weitergeben“, so Tovenrath.
Wie schwierig es mittlerweile geworden ist, Auszubildende zu finden, weiß auch Dominik Nellesen aus der Praxis: „In unserem Friseursalon haben wir immer mehrere Auszubildende zeitgleich. In diesem Jahr haben wir bisher allerdings noch gar keine Bewerbung bekommen“, erläutert Nellesen und weist damit auf ein Problem hin, dass viele Handwerksbetriebe haben: „Vielen Schülern wird immer noch nahegelegt studieren zu gehen, obwohl eine Ausbildung auch tolle Möglichkeiten bietet“, so Nellesen. Dem kann Doering nur zustimmen: „Es sollte in Zukunft wieder mehr darum gehen, die persönlichen Fähigkeiten eines jeden Schülers in den Fokus zu stellen“, so der Ausbildungskoordinator bei Landgard.
Aber nicht nur für die Schüler ist die Ausbildungsmesse in Straelen ein Gewinn: „Das Miteinander der verschiedenen Betriebe auf der Messe ist ebenfalls sehr toll“, erklärt Doering. Man könne sich untereinander austauschen und so auch von gegenseitigen Erfahrungen profitieren. Letzten Endes geht es den Organisatoren aber vor allem auch um eines: „Wir müssen unsere wunderbare Region, die so vielseitig ist, wieder mehr zeigen und nach vorne bringen – auch ins Gedächtnis der Schüler“, so Nelessen. Mit der Ausbildungsmesse Straelen soll damit wieder ein Schritt in die richtige Richtung gemacht werden.
