Schmuggler unterwegs bei der “Schmuggeltocht” in Emmerich

Vierte Auflage der „Schmuggeltocht“ zwischen Deutschland und Niederlande

EMMERICH. Wenn man ältere Menschen nach dem Schmuggel fragt, erscheint ein Lächeln auf ihren Gesichtern, und die außergewöhnlichsten Geschichten kommen ans Tageslicht. Geschichten, die schon oft erzählt wurden und noch erzählt werden müssen. Diese Geschichten sind Teil des Kulturerbes, und genau diese Geschichten werden während der “Schmuggeltocht” am Sonntag, 8. September, wieder lebendig, die unter anderem in Emmerich startet.

Zum vierten Mal organisieren kulturelle Institutionen in der Region Emmerich, Oude-IJsselstreek, Isselburg, Anholt, Zevenaar und Montferland die “Schmuggeltocht”, diese einzigartige Radtour. Eine grenzüberschreitende Radtour über alte Grenzübergänge in der Region. Die Schmuggeltocht besteht aus drei Routen. Am 8. September können die Teilnehmer der “Schmuggeltocht”-Radtour die Südroute über Emmerich, Anholt und Netterden nach ‘s-Heerenberg wählen. Nach Norden geht es von ‘s-Heerenberg aus nach Didam, Zevenaar, Rijnwaarden und Elten. Für Familien steht eine verkürzte Route zur Verfügung. Die Fahrradtour führt zum Teil über frühere Schmuggelrouten zwischen den Niederlanden und Deutschland. Unterwegs passieren die Radfahrer alte Grenzübergänge, wo sie von „Zollbeamten“ auf mitgeführte Schmuggelware überprüft werden.

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Theater, Musik und Vorträge

Unterwegs gibt es viel zu erleben: Theateraufführungen, Vorträge und Musik. Das Figuren- und Marionettentheater TIK spielt im Schlösschen Borghees in Emmerich im Rahmen der “Schmuggeltocht”, die Bibliothek in Didam hat ein eigenes Programm zusammengestellt. Ausstellungen gibt es im Rheinmuseum in Emmerich und im Heimathaus in Anholt. Diese Region hat viele Denkmäler, von denen sich mehrere entlang der Route befinden und von Radfahrern am Sonntag besucht werden können. Die Mühle in Elten kann beispielsweise an diesem Tag kostenfrei besucht werden, und im Liemers Museum erhält man Informationen zur bekannten Schmuggelgeschichte zum „Azewijnse paard“. Es gibt Musik von „geWoon doen“, und in der Bibliothek in Didam werden Grenzübergänge dargestellt. Im Emmericher Rheinmuseum werden anschaulich, unter anderem in einem originalen Container, Informationen zum internationalen Schmuggel präsentiert. Im Schlösschen Borghees gibt es zwei Theatervorstellungen „Eine grenzüberschreitende Liebe“ zu sehen, die das Thema 75 Jahre Freiheit behandeln.

Die beiden Hauptrouten der “Schmuggeltocht” haben eine Länge von 45 Kilometern und können an sechs verschiedenen Orten beginnen: ’s-Heerenberg, ‘t Neije Raethuys, Hofstraat 1; Didam, Bibliotheek Montferland, Schoolstraat 22; Emmerich, Rheinmuseum, Martinikirchgang 2; Anholt, Heimathaus, Hohe Straße 10; Zevenaar, Liemers Museum, Kerkstraat 16; Netterden, Partycentrum Terhorst, Emmerikseweg 2.

Schmugglerpass und Schmuggelware

Die Teilnehmer der Schmuggeltocht können am Sonntag zwischen 10 und 14 Uhr starten. Für drei Euro erhalten die Teilnehmer die Route, einen Schmugglerpass und Schmuggelware. Für Kinder beträgt der Beitrag einen Euro. An allen Ausgangspunkten stehen Kaffee und Tee zur Verfügung und es gibt Ladestationen für E-Bikes.

Frühstück
An den Startpunkten in Didam, Netterden, Elten und Anholt können Radfahrer zwischen 9.30 und 12 Uhr ein Schmuggelfrühstück genießen. Die Kosten dafür betragen nur 7,50 Euro, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Unter www.schmuggeltocht.eu können Teilnehmer sich bis Mittwoch, 4. September, anmelden.

Die “Schmuggeltocht” wird organisiert vom Rheinmuseum Emmerich, Stichting Welcom, Bibliotheek Montferland, Liemers Kunstwerk, Vereniging Leefbaarheid Netterden, Heimatverein Anholt, Info-Center Emmerich und TIK, in Zusammenarbeit mit der Mühle Elten, Schlösschen Borghees, Gemeinde Montferland, Heemkundekring Bergh, Stadt Emmerich, Wirtschaftsförderung Emmerich und Stadsmuseum Bergh. Finanzielle Unterstützung kommt durch das Interreg V A Programm Deutschland-Niederlande, durch den Europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRO) und die Sparkasse Rhein-Maas.

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