Josef Jörissen, Vorsitzender des Kreisverbands für Heimatpflege, (l.), Bernhard Lohmann (2.v.r.) und Franz Hendricks (r., beide von der Bewertungskommission) ehrten das Ehepaar Gerda (2.v.l.) und Klaus Hetzel (m.) für ihren Vorgarten. NN-Foto: SP

KREIS KLEVE. Ein Vorgarten ist die Visitenkarte eines Hausbesitzers. „Mit ihm kann er zeigen, wer er ist”, sagt Josef Jörissen, Vorsitzender des Kreisverbandes Kleve für Heimatpflege. Der Vorgarten des Ehepaars Gerda und Klaus Hetzel aus Pfalzdorf konnte die Bewertungskommission des Kreisverbandes beim verbandseigenen Gartenwettbewerb im Kreis Kleve am meisten überzeugen. Er schaffte es in der Kategorie „Vorgärten” auf Platz eins.

Ein Bestandteil des Gartens, der für den Besucher nicht zu übersehen ist, hat die Jury dabei am meisten überzeugt: die 90-jährige große Kastanie im Garten. „Wir hatten in unserer Bewertungskommission auch einen Gärtner dabei, der Vorgärten mit einem Baum besonders lobt. Wir haben aber auch darauf geachtet, dass es schöne, angelegte Ecken gibt”, erklärt Franz Hendricks. Beim Ehepaar Hetzel aus Pfalzdorf sei alles zusammengekommen, auch wenn der Kastanienbaum ganz besonders beeindrucken konnte. „Er ist wirklich ein Juwel”, meint Jörissen.

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Mehr grün, weniger Beton

In Zeiten, wo immer mehr grüne Vorgärten einem monotonen Stück Land aus Beton, Stein oder Kies weichen müssen, sei es schön zu sehen, wenn noch große Bäume in den Vorgärten einen Platz haben dürfen. „Wir jammern immer mehr über den Rückgang von Insekten und Vögeln, aber gleichzeitig gibt es immer mehr Steine in den Vorgärten. Wo sollen sich Insekten da niederlassen können?”, fragt Jörissen. Der Kreisverband Kleve für Heimatpflege führe daher seit mittlerweile über 40 Jahren diesen verbandseigenen Gartenwettbewerb durch. „Wir wollen gute Beispiele präsentieren, wie Gärten aussehen können”, sagt Jörissen.

Der große Kastanienbaum ist Herzstück des Pfalzdorfer Gartens. NN-Foto: SP

Auch wenn immer mehr Vorgärten mittlerweile aus Beton oder Stein bestehen, sei das „Hobby-Gärtnern” nach wie vor sehr beliebt. „Es gibt rund 17 Millionen Privatgärten bei uns in Deutschland. Die Faszination Garten möchten wir mit unserem Wettbewerb unterstützen”, sagt Jörissen.

In den Kategorien Haus- und Wohngärten, Wirtschafts- und Bauerngärten, Naturgärten, Blumenschmuck, Vorgärten sowie Fassadengestaltung hat der Kreisverband Kleve für Heimatpflege jeweils drei Preisträger sowie die Plätze zwei und drei auserkoren. Heimat- und Verschönerungsvereins aus dem ganzen Kreis Kleve haben ihre Mitglieder in den jeweiligen Kategorien zum Wettbewerb angemeldet. Der Heimatverein „Ons Derp” aus Winnekendonk und der Heimat- und Verschönerungsverein aus Appeldorn/Kehrum hatten mit 16 bewerteten Objekten die meisten im Rennen.

Nachhaltiges Wirtschaften

„Über 100 Jahre Kreisverband Kleve für Heimatpflege zeigen eindrucksvoll, dass die dem Kreisverband Kleve angeschlossenen Freizeitgärtner ihre Verantwortung für ein nachhaltiges Wirtschaften und ein generationsübergreifendes Arbeiten ernst nehmen”, sagt Jörissen. Der Kreisverband Kleve versuchte mit dem Wettbewerb und verschiedenen Veranstaltungen das Interesse für die Anlage und Pflege erlebnisreicher Gärten zu wecken sowie Möglichkeiten aufzuzeigen, wie mit bescheidenem Aufwand der Charme und die Individualität eines Gartens gesteigert werden kann – ganz ohne Beton, Stein oder Kies.

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