Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve

KREIS KLEVE. Seit mehreren Jahren lädt die Wirtschaftsförderung des Kreises Kleve immer in der fünften Sommerferienwoche zur Sommertour ein, um Unternehmen des Kreises vorzustellen. Die Tour findet immer zu einem speziellen Thema statt. In diesem Jahr steht das Thema „Innovation” auf der Agenda.

Bewusst habe man sich für das Motto entschieden, erklärt Hans-Josef Kuypers, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve: „Wir haben das Gefühl, dass sich so viel in der Region tut, weswegen wir den Fokus bei der diesjährigen Sommertour auf Innovationen legen.” Fünf Unternehmen werden in dieser Woche von der Wirtschaftsförderung und Journalisten besucht. Den Auftakt mache die Firma Wystrach in Weeze. Wystach bieten massgeschneiderte Lösungen für die Speicherung und den Transport von Gasen. Seit bereits 30 Jahren ist das Familienunternehmen stark im Bereich der Industriegase unterwegs: „Das ist unser täglich Brot und unser Kerngeschäft”, erklärt Geschäftsführer Jochen Wystrach.

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In der Presse war Wystrach erst in den letzten Tagen in Bezug auf ein einbaufertiges H2-Tanksystem für den weltweit ersten Wasserstof-Brennzug. Wystrach liefert diese Tanksysteme und ist damit an einem sehr innovativen Projekt beteiligt: „Das ist ein Leuchtturmprojekt für uns”, erklärt Wolfgang Wolter, ebenfalls Geschäftsführer bei Wystrach. Mittels des Wasserstoffes wird der Zug, der mit vier Modulen ausgestattat wird, 1.000 Kilometern fahren können. Das Gas selbst kommt allerdings nicht von dem 200 Mann starken Unternehmen: „Wir erzeugen die Paletten und Bündel von Wasserstoffflaschen”, erläutert Wolter und fügt lachend hinzu, „wir sind der Tetrapak der Gasindustrie.”

Mobile Wasserstofftankstelle

Da in den seltensten Fällen Wasserstoff vor Ort produziert wird, ist auch ein neues Aufgabenfeld für Wystrach in der letzter Zeit dazugekommen: „Die Interreg hat ein Förderprojekt zur Erstellung einer mobilen Wasserstofftankstelle und eines LKWs ausgeschrieben, an dem wir beteiligt sind”, erklärt Wolter. Für immer mehr LKW-Flottenbetriebe wie zum Beispiel DHL wird es immer fraglicher, wie sie noch in die Innenstädte reinkommen können. Wasserstoff wäre hier ein Lösungsansatz. Da es bisher aber keine Versorgungsmöglichkeiten mit Wasserstoff für LKWs gibt, wurde das Förderprojekt ausgeschrieben: „Die von uns erstellte Tankstelle besteht zu 50 Prozent aus Speichern. Das ist unser Steckenpferd”, so Wolter.

Wystrach erstellt aber nicht nur die Tanksysteme, sondern auch die Logistiksysteme: „Die Logistik vom Wasserstoff ist ebenfalls eine Aufgabe unserer Unternehmens”, so der Geschäftsführer. Die Tankstelle sei ein Prototyp, aber beide Geschäftsführer können sich auch gut vorstellen, dass dieses Projekt in Serie geht: „Letzten Endes sind wir da aber abhängig von anderen Prozessen”, erklärt Wystrach und fügt hinzu, „wir sind jetzt startfähig, aber der Markt muss auch reif dafür sein und das Bewusstsein in der Bevölkerung muss da sein.”

Tag der offenen Tür

Weezes Bürgermeister Ulrich Francken ist sich sicher, dass der eingeschlagene Weg des Unternehmens zukunftsweisend ist: „Eine Gemeinde muss für ein solches Unternehmen die Wege bereiten. Als Bürgermeister kann ich stolz sein, dass so ein Unternehmen seinen Standort in Weeze hat.” Nun liege es, so Francken, an der Gesellschaft, die den Wandel auch wirklich wollen müsse.

Wer sich das Unternehmen einmal näher anschauen möchte, kann dies im Rahmen eines Tages der offenen Tür am Samstag, 28. September, von 10 bis 14 Uhr machen. An diesem Tag werden geführte Touren über das Gelände angeboten, um Interessenten einen Einblick in die Arbeitsweise von Wystrach zu geben.

 

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